Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils
beschissene Operation leiten Sie hier eigentlich?«
»Die einzige in der Stadt.«
»Herrgott im Himmel!« Thompson lehnte sich zurück und bedachte Wilson und Nigel mit einem empörten Blick.
»Also schön«, sagte Elaine Doi. »Im schlimmstmöglichen Fall wissen also die Dyson-Aliens inzwischen eine ganze Menge über uns, können Raumschiffe mit überlichtschnellen Antrieben bauen und wissen, wo sie uns finden. Was gedenken wir dagegen zu unternehmen?«
»Das Gleiche wie beim letzten Mal«, sagte Wilson. »Wir senden eine Expedition aus, die nachsieht, was bei Dyson Alpha vor sich geht.«
»Eine Expedition, die erfolgreicher sein wird als die erste, wie ich aufrichtig hoffe«, bemerkte Crispin Goldreich.
»Das wird sie«, erwiderte Nigel. »Die Second Chance war ein Schuss ins Unbekannte. Wir mussten ein Schiff bauen, das imstande war, mit so gut wie jeder Eventualität fertig zu werden, ein echtes Forschungs- und Erkundungsschiff. Diesmal wird unsere Mission genau definiert sein. Die neuen Schiffe werden weitaus kleiner und wahrscheinlich sogar billiger ausfallen.«
»Warum benötigen Sie mehr als ein Schiff?«, fragte Elaine Doi.
»Damit die anderen beobachten können, was mit dem einen Schiff passiert, das versucht, den Kontakt herzustellen, und damit sie uns berichten können, was geschehen ist, sollten wir es verlieren«, antwortete Wilson Kime. »Inzwischen wissen die Dyson-Aliens wahrscheinlich, wer wir sind und auch, dass nicht wir es waren, die die Barriere errichtet haben. Sie wissen sicherlich auch, dass wir keine Bedrohung für sie sind. Darum wird es von entscheidender Bedeutung sein, wie sie diesmal auf uns reagieren.«
»Ich möchte diesen Job nicht haben«, murmelte Rafael Columbia.
»Ich auch nicht, glauben Sie mir«, sagte Wilson; »aber irgendjemand muss ihn machen, und zwar anständig.«
»Wollen Sie sich vielleicht etwas beweisen?«, fragte Thompson Burnelli leise.
Wilson ließ sich nicht provozieren.
»Ich nehme stark an, diese Schiffe befinden sich bereits in der Entwicklung, korrekt?«, erkundigte sich Elaine Doi an Nigel gewandt.
»O ja«, antwortete Nigel. »Sobald wir mit der Entwicklung der Second Chance fertig waren, habe ich die einleitenden Arbeiten für die Entwicklung eines zweiten, kleineren Forschungsschiffes in Auftrag gegeben. Es dürfte nicht schwer sein, dieses Design auf ein noch kleineres, schnelleres Scoutschiff zu übertragen. Nach dem, was wir bei der Entwicklung des Hyperantriebs der Second Chance gelernt haben, können wir zukünftige Versionen mit wesentlich höherer Geschwindigkeit bauen. Der gesamte Habitatring wurde weggelassen; die Besatzung wird mit der Schwerelosigkeit zurecht kommen müssen. Wir haben auch den Reaktionsantrieb minimiert zusammen mit sämtlichen Nebenaggregaten; er war unnötig, abgesehen von Manövern im absoluten Nahbereich. Stattdessen haben wir die Bewaffnung verstärkt. Das neue Schiff wird ebenso imstande sein zu kämpfen wie zu flüchten.«
»Und wie genau lautet die Mission der neuen Expedition?«, hakte Brewster Kumar nach.
»Mehr über das Wesen der Dyson-Aliens herauszufinden. Ob sie tatsächlich so kriegerisch sind. Ob sie überlichtschnelle Schiffe entwickeln oder ob sie Wurmlöcher zu nahe gelegenen Sternensystemen öffnen. Die Signatur eines Wurmlochs ist sehr leicht zu entdecken und kaum zu verbergen. Falls sie in dieser Richtung forschen, werden sie uns wahrscheinlich entdecken, sobald wir angekommen sind.«
»Also schön«, sagte Elaine Doi. »Ich denke nicht, dass irgendjemand hier nicht der Meinung ist, dass wir diese Mission unternehmen müssen, und zwar so schnell wie irgend möglich. Was ich von diesem Council möchte, ist ein formeller Vorschlag an das Commonwealth Executive Office zur Bildung einer neuen Behörde, welche die gesamte Dyson-Operation kontrolliert und überwacht, angefangen bei der Planung bis hin zur Kontaktaufnahme. Alles wird unter der Jurisdiktion der Regierung erfolgen.«
»Und die Finanzierung«, warf Thompson Burnelli schroff in die Runde.
»Wollen Sie damit andeuten, dass die Regierung eine zivile Raumfahrtbehörde gründen soll?«, fragte Rafael Columbia.
»Genau das, ja. Es geht hier um eine mögliche Bedrohung für den gesamten Commonwealth; daher können wir die Durchführung etwaiger Gegenmaßnahmen nicht irgendeiner Ad-hoc-Operation mit unsicherer Finanzierung aus den verschiedensten Quellen überlassen. Dieses Problem muss mit verlässlichem politischen Management und in
Weitere Kostenlose Bücher