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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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gesagt, sie würde zu viel wiegen, als wir aus der Eiszitadelle weggegangen sind.«
    »O ja, richtig. Was ist mit Zahnpasta? Hast du die wenigstens benutzt?«
    »Es ist nur noch eine Tube übrig, und sie gehört dir. Meine Zähne sind sauber. Was soll das, Mann?«
    »Wir müssen etwas wegen deiner Haare unternehmen. Da leben ja schon kleine Insekten drin, Kumpel.«
    »Sieb dich doch selbst an.«
    Ozzie zupfte an seinem Bart, als ihm plötzlich bewusst wurde, welches Beispiel er dem Jungen geliefert hatte. »Also schön. Ab morgen kümmern wir uns beide wieder um unsere persönliche Hygiene, klaro?«
    »Wie du meinst.« Orion zuckte gleichmütig die Schultern.
    Es war eine nahezu perfekte Imitation von Ozzies eigener Mir-doch-egal -Geste. »Gut. Dann wäre da noch etwas. Im Array sind ein paar Dateien gespeichert, die ich mit dir durchgehen möchte.«
    »Was für Dateien?«
    »Ein paar Hintergrund-Informationen«, sagte Ozzie ausweichend. »Du kannst doch lesen, oder?«
    »Ozzie!«
    »Okay, okay, war doch nur eine Frage. Also ab morgen, okay?«
    »Du hast gesagt, wir würden morgen losfahren.«
    »Ich weiß. Aber wir haben ansonsten nicht viel zu tun auf dem Floß, nicht wahr?«
    Orion kratzte sich den Kopf. Dieser neue Ozzie verblüffte ihn. »Schätze nicht.«
    Sie hatten ihr Lager an dem Strand aufgeschlagen, wo sie auch das Floß gebaut hatten. Ozzie und Orion benutzten das Zelt, um ein wenig Dunkelheit zu finden, wenn sie schlafen wollten. Tochee schien die ununterbrochene Helligkeit nichts auszumachen; andererseits schlief das Alien niemals richtig. Es ruhte lediglich.
    Als sie wieder im Lager waren, entfachte Orion das Feuer von neuem und machte sich daran, den Fisch zu kochen, den Tochee gefangen hatte. Ozzie ging hinunter zum Wasser und benutzte die Filterpumpe, um sämtliche Wasserbehälter zu füllen. Das Seewasser war nicht sonderlich salzig, doch ohne Reinigung gewiss nicht trinkbar.
    Ozzie kehrte zum Lager zurück und begann zu packen, während Orion das Abendessen zu Ende kochte. Der Plan war im Grunde genommen einfach: Sobald Ozzie und der Knabe aufwachten, würden sie das Floß zu Wasser lassen. Sie hatten genügend Früchte und gekochten Fisch für mehrere Tage, und dank der Filterpumpe war Trinkwasser kein Problem. Ozzie hoffte insgeheim, dass ihre Vorbereitungen sich als unnötig herausstellen würden. Selbst wenn das Segel, wie er vermutete, nahezu nutzlos wäre, verfügten sie über ein paar grob zurechtgeschnitzte Paddel, und Tochee konnte sie ziehen. Es würde kaum länger als ein, zwei Tage dauern, bis sie die nächste Insel erreicht hatten.
    Am nächsten Morgen stellte Ozzie sicher, dass Orion sich die Zähne mit ein wenig Zahnpasta putzte. Anschließend machten sich beide daran, die verfilzten Knoten aus ihren Haaren zu kämmen, und Ozzie legte Hand an seinen Bart. Das Rasierset war so ziemlich der einzige Luxus, an dem er festgehalten hatte. Die diamantbeschichtete Klinge machte kurzen Prozess mit den Haaren, auch wenn Ozzie das Fehlen eines anständigen Spiegels verfluchte.
    »Warum benutzt du nicht einfach ein tragbares Array?«, fragte Orion. Er berührte ein paar Symbole und hielt das Gerät vor Ozzie. Der Schirm entfaltete sich und zeigte das Bild der nach vorn gerichteten Kamera. Ozzies Gesicht wurde um einiges vergrößert.
    »Hey, danke, Kumpel!«, rief er, als er sich weiter rasierte, diesmal ein wenig geschickter. Vielleicht würde es doch nicht so schwierig werden, dem Jungen eine anständige Ausbildung zu geben.
    Nach einem schnellen Frühstück packten sie ihre Siebensachen in die Rucksäcke und Beutel, dann legten sie die Nahrungsvorräte, die sie für die Überfahrt angelegt hatten, in Flechtkörbe. Alle drei bezogen Position am Heck des Floßes, das sie nur wenige Meter vom Wasser entfernt gebaut hatten in Erwartung dieses Augenblicks. Mit Tochee in der Mitte fingen sie an zu drücken und schoben das Floß über den weichen Sand und hinunter zum Wasser. Ozzie war völlig ausgepumpt, als die Vorderseite endlich von kleinen Wellen umspült wurde. Es kostete ihn richtiggehend Überwindung zuzusehen. Falls das verdammte Ding sank, hatte er nicht die geringste Ahnung, was sie als Nächstes unternehmen sollten.
    Das Floß tauchte alarmierend tief ein, je weiter sie schoben, doch dann gewann es an Auftrieb und schwamm frei. Ozzie wartete bis zu den Hüften hinaus ins Wasser und schob das Floß weiter. Tochee schwamm herum und tauchte dann unter. Am ersten Tag auf der Insel hatte

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