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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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kennen zu lernen. Es geschieht nicht oft, dass Menschen dem Ruf gerecht werden, der ihnen vorauseilt. Wenigstens einem Teil davon.«
    »Ich schätze, das war ein Kompliment.«
    »Beim nächsten Mal, wenn wir uns treffen, wird es unter anderen Umständen geschehen.«
    Ozzie hätte eine Menge Antworten darauf gewusst, doch so gut wie jeder würde sie gehört haben. Also sagte er nur: »Hoffen wir es.«
    »Und du«, wandte sich Sara an Orion, »pass auf, dass er sich anständig benimmt.«
    »Ich versuche es«, erwiderte der Junge unter seiner Gesichtsmaske.
    Ozzie legte seine Skier an; dann überzeugte er sich, dass Orion die seinen richtig angezogen hatte. Schließlich, als der Knabe das Seil hinter Tochees Schlitten gepackt hatte, gab Ozzie dem Alien auf dem Schlitten das verabredete Zeichen und stieß sich ab. Die Böschung war steil und verhalf ihm zu einer guten Anfangsgeschwindigkeit. Er musste lediglich aufpassen, dass er Steinen und Vorsprüngen auswich, die dem Schlitten gefährlich werden konnten. Tochee folgte ihm mühelos und benutzte die vier Stangen, um den Schlitten elegant in der Spur zu halten, die Ozzies Skier erzeugten.
    Bis sie unten am Grund der Böschung angekommen waren, waren die Silfen bereits im Aufbruch begriffen. Die Reiter waren zurückgekehrt, und die Fußgänger hatten ihre Stäbe mit den Laternen aufgenommen und die Stimmen zu einem diesmal wieder fröhlichen Gesang erhoben. Sie marschierten in fast genau die gleiche Richtung davon, aus der sie gekommen waren. Einmal noch drehte Ozzie sich um und blickte zum Rand der Böschung hinauf. Eine einsame Gestalt stand dort und beobachtete sie, doch auf diese Entfernung konnte er nicht erkennen, wer es war.
    Er wusste, dass es am Anfang relativ einfach sein würde, den Silfen zu folgen. Sie hatten sich am Tag zuvor nicht körperlich verausgabt. Sie hatten gut gegessen und nahezu sieben Stunden lang ungestört geschlafen. Während der ersten paar Stunden musste er sogar aufpassen, dass er nicht zu dicht zu den Silfen aufschloss. Er gab sich damit zufrieden, einen Abstand von vielleicht vierzig oder fünfzig Metern zu ihnen einzuhalten, während sie munter vor sich hin joggten. Ihre Füße verdichteten die dünne Schicht aus Schnee, die das Land bedeckte, und erzeugten auf diese Weise eine relativ glatte Fläche für die Skier. Auch Tochee hatte keinerlei Mühe, das Tempo mitzugehen, und hielt sich konstant etwa fünf Meter hinter Ozzie. Und jedes Mal, wenn Ozzie sich umdrehte, war auch Orion da, eine Hand zum versichernden Winken erhoben, dass alles in Ordnung sei. Die übrigen Verfolger hielten ebenfalls mit. Zwei waren auf der Höhe von Ozzie und dem Schlitten, während die anderen drei, geschickter auf Skiern, direkt hinter den letzten Silfen fuhren, fest entschlossen, ihren Fahrschein nach draußen nicht entkommen zu lassen.
    Als der Nachmittag voranschritt, merkte Ozzie, wie die lange Linie der Silfen in einem weiten Bogen von der Route abbog, die sie von der Eiszitadelle hierher genommen hatten. Die Sonne verhalf ihm zu einer groben Orientierung, und das Bergmassiv blieb weiter und weiter zur Linken zurück.
    Dann veränderte sich die Landschaft. Krater und Felsspitzen blieben weiterhin die dominierenden Merkmale, doch sie standen nun weiter auseinander und gaben den Kristallbäumen genügend Raum, um sich dazwischen bis hin zu den Hängen auszubreiten, sodass sie aussahen wie Inseln in einer dunklen See aus spitzen Wellen. Es war sowohl ermutigend als auch frustrierend. Ermutigend, weil Ozzie überzeugt davon war, dass die Wälder letzten Endes den Pfad enthüllen würden, der weg von dieser bitterkalten Welt führte, und frustrierend, weil es ihr Vorankommen erschwerte. Die Silfen waren unter den Bäumen kaum zu erkennen. Sie umrundeten geschickt die Stämme und Schößlinge, ohne einen Zweig zu berühren und ohne langsamer zu werden. Für Ozzie war es schwieriger; selbst wenn er der breitesten Spur folgte, fuhr er ununterbrochen in Schlangenlinien. Bei der Geschwindigkeit, welche die Silfen vorlegten, waren eine Menge physischer Kraft und volle Konzentration erforderlich.
    Ozzie zwang sich, seine Fahrt alle zwanzig Minuten zu verlangsamen, um einen Schluck von dem heißen Energiedrink zu nehmen im Bewusstsein der Tatsache, wie gefährlich eine Dehydrierung angesichts dieser Umstände werden konnte. Es war überraschend, wie viel Vorsprung die Silfen selbst während der kurzen Sekunden gewannen, die nötig waren, um die Thermoskanne

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