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Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils

Titel: Commonwealth-Saga 2 - Die Boten des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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noch existierten.
    Die vier größten Mitglieder der Herde drängten sich zusammen, sodass ihre Nervenrezeptoren sich berührten und ihre Gehirne miteinander verbunden wurden. Ihre individuellen Gedanken waren praktisch identisch; einfache Erinnerungen und Befehle, die ihnen ihr Geburtsimmotiles erteilt hatte, doch auf diese Weise vereint wurden ihre Fähigkeiten zum Treffen von Entscheidungen signifikant vergrößert. Seit sie den Talboden erreicht hatten, waren sie keinen anderen Motilen begegnet und hatten nirgendwo einen Hinweis darauf entdeckt, dass eine fremde Herde das Territorium bereits in Besitz genommen hätte. Das Tal mit seinen schwierig zu bewältigenden Zugängen war leicht zu verteidigen. Seine Größe reichte aus, um drei oder vier Herden zu versorgen. Ein einziges Immotiles mit seiner Herde hätte einen Überfluss an Wasser und Land, der ihm einen großen strategischen Vorteil gegenüber allen umgebenden Immotilen verschaffen würde.
    Was den genauen Ort betraf, an den das Immotile gebracht werden würde. Jedes der Motilen verdrehte die beiden oberen Sensorstängel in die Richtung, wo der Kegelberg stand. Angesichts der vielen Sturzbäche musste es dort oben irgendwo eine Quelle geben, einen kartesischen Brunnen von den umgebenden Bergen. Solch ein Ort wäre ideal für ein Immotiles. Das Wasser würde stets sauber sein, im Gegensatz zum Wasser in jenen Territorien, die sich entlang von Flüssen drängten und sich mit Wasser zufrieden geben mussten, das weiter stromaufwärts kontaminiert worden war.
    Sie stimmten also überein … Der Berg, der in Licht getaucht war. Ihre temporäre Verbindung wurde unterbrochen, als sie auseinander gingen. Die übrigen acht Mitglieder der Unterherde wurden herbeigerufen. Sensorstängel beugten sich, sodass Nervenenden berührt und die Instruktionen an alle Mitglieder weitergeleitet werden konnten. Gemeinsam marschierten sie in Richtung des großen Kegelbergs.
    Auf zwei Dritteln des Weges zum Gipfel fanden sie einen großen Teich, der von mehreren gurgelnden Wildbächen gespeist wurde. Die vier großen Motilen verschmolzen erneut ihre Gedanken und untersuchten die Umgebung mit ihrem erweiterten Intellekt. Eines von ihnen saugte etwas von dem Wasser ein und stellte fest, dass es eine ausreichende Menge von Prime-Basiszellen enthielt, die darin umher schwärmten. Ihre Anwesenheit bestätigte außerdem, dass der Ort für ein Immotiles geeignet war, nachdem ein paar Änderungen vorgenommen worden waren. Eine Serie neuer Instruktionen wurde an die anderen Herdenmitglieder geleitet.
    Der Typus von Motilem, der in das Tal gewandert war, bildete die einfachste von allen Varietäten, die das Immotile gebar, und als solcher war er am anpassungsfähigsten, was die Aufgaben betraf, die er durchführen konnte. Er besaß einen birnenförmigen Leib aus wachsiger weißer Haut, der an der breitesten Stelle einen Durchmesser von mehr als einem Meter aufwies, sowie vier sich verjüngende Kämme aus verhärteter Haut, die senkrecht entlang seinen Flanken nach oben verliefen. Diese vierfache Symmetrie war eine Konstante bei allen Primes. Das Motile besaß vier Beine am Ende der harten Hautkämme an der Basis des Rumpfes. Jedes verfügte außerdem über einen flexiblen Stützknochen im Zentrum, eingehüllt in Muskelbänder, die eine beträchtliche Reichweite ermöglichten. Jedes Bein endete in einem kleinen Huf aus widerstandsfähigem ockerfarbenem Horn, das fähig war, in hartem Boden oder sogar in Holz zu graben – nicht, dass sie häufig auf Bäume geklettert wären.
    Vier Arme ragten aus dem Leib, sechzig Zentimeter oberhalb der Beinansätze. Sie ähnelten den Beinen in Bezug auf die Größe und die universellen Eigenschaften und unterschieden sich nur an den Extremitäten, die einen geschickten, vierfachen Scherenmechanismus bildeten, durchaus imstande, mitteldicke Äste zu zerschneiden. Auf der Oberseite des Rumpfes befanden sich vier lamellenartige Luftöffnungen, die in gleichen Abständen rings um den Leib platziert waren und Luft in die Lungen saugten. Zwischen den Lamellen saßen die Futteröffnungen, kleine Rüssel aus gummiartigem Fleisch, das zu unabhängigen Bewegungen imstande war. Motile weideten spezielle Vegetation ab, welche die Chemikalien enthielt, die sie benötigten, doch hauptsächlich saugten sie Wasser in sich hinein, das mit Basiszellen gesättigt war. Beides wurde in einem großen Doppelmagen verdaut. Der Brei konnte vorverdaut werden, bevor er wieder

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