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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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einen oder anderen Lacher daraus gezogen. Hier draußen lacht niemand mehr. Niemand hält dich für clever. Also entweder marschierst du die ganze Zeit über vorneweg, oder du verschwindest jetzt, auf der Stelle.«
    »Ich bin enttäuscht, Bob. Hat Doc dir diese Rede eingeflüstert?«
    »Konzentrieren wir uns einfach auf das, weswegen wir hier sind, okay?«, sagte Morton. »Cat, er hat Recht. Du bist nicht zuverlässig genug, um uns Deckung zu geben.«
    »Ah, General und Friedensstifter in einem. Ich mag dich, Morty.«
    »Und nenn mich nicht so.«
    »Aber warum denn nicht? Mellanie nennt dich doch auch so«, lachte Parker. »Wie wir alle wissen.«
    »Morty, o Morty, ja, ja, bitte«, trillerte Rob. »O Morty, du bist der Beste!«
    Morton wusste, dass seine Wangen im Innern des Helms brannten, auch wenn nach außen hin nichts davon zu sehen war.
    Das Kommunikationsband war voll von Kichern. Parker stieß ein langgezogenes Wolfsheulen aus.
    »Rob, du und ich bilden ein Team«, sagte Morton und ignorierte das Gejohle.
    »Meinetwegen, einverstanden. Absolut«, sagte Rob.
    »Cat, du und Doc, ihr könnt zusammen tanzen. Parker, du bleibst hier oben als unsere Rückendeckung.«
    »Hey, Scheiße!«, protestierte Parker. »Ich will auch ein wenig Abwechslung!«
    »Dann geh du eben mit Cat«, schlug Doc vor.
    »Das wäre zu viel Abwechslung für ihn«, sagte sie.
    Ihre Stimme klang amüsiert, doch Morton lief ein Schauder über den Rücken. Selbst über die Kommunikationsverbindung spürte er, dass etwas mit ihrer Persönlichkeit fundamental falsch war.
    »Wir müssen im Grunde genommen niemanden hier zurücklassen«, sagte Doc. »Wenn die Primes unsere Sensoren und unsere gesicherten Verbindungen hacken können, sind wir so oder so im Arsch. Vergesst, was die Navy gesagt hat. Wir sind die, die unten am Boden sind. Wir können am besten beurteilen, wie wir unsere Pflicht erfüllen.«
    »Pflicht erfüllen!«, stöhnte Parker auf. »Meine Güte, Doc, du liebst diese ganze militärische Scheiße, oder?«
    »Ganz genau. Also willst du hier bleiben?«
    »Ich habe dir doch schon gesagt, verdammt, ich bleibe bei euch, Leute.«
    »Das ist cool«, sagte Cat. »Dann kommst du mit mir und Doc.«
    »Also schön«, sagte Morton. »Rob komm mit. Wir übernehmen die Ostseite der Stadt. Ihr könnt um den Blackwater Crag herum und versuchen herauszufinden, was sie weiter hinten treiben. Und vergesst nicht, alle zusammen, wir sind noch nicht darauf aus, den Feind anzugreifen. Dieser Streifzug dient lediglich dazu, unser Sensor-Netzwerk zu installieren, klar? Wir wollen sie nicht frühzeitig warnen, nicht, bevor wir nicht wissen, wie wir ihnen das Leben so richtig zur Hölle machen können.«

    »Glaubst du, dass sie uns in Schwierigkeiten bringen wird?«, fragte Rob, als sie halb den Berg hinunter waren. Er hatte eine abhörsichere Kurzstreckenverbindung zwischen den beiden Anzügen aktiviert.
    »Rob, ich hab verdammt noch mal nicht die geringste Ahnung, was ich von ihr halten soll. Ich weiß nur, dass ich mich niemals auf sie verlassen werde. Ich traue ihr nicht von zwölf bis Mittag.«
    »Amen, Bruder.«
    Sie hatten die Wolkendecke eine Stunde zuvor hinter sich gelassen. Obwohl es erst in drei weiteren Stunden dunkel werden würde, herrschte nur ein düsteres, fahles Zwielicht unter der Wolke. Der Regen war mit Schnee durchsetzt und mit überraschend hart gefrorenen Hagelkörnern, die sich rasch in Matsch verwandelten, als sie am Boden schmolzen. All das machte den Hang sehr glitschig, und sie kamen trotz der verstärkten Elektromuskel-Gliedmaßen ihrer Anzüge nur langsam voran. Der Regen prasselte unaufhörlich auf die Boltgras-Büschel herab, deren Halt in dieser Höhe sowieso nicht besonders war. Die weggespülte Vegetation hinterließ lange, schlammige Spuren auf dem Hang, der sie Hunderte von Metern mit sich in die Tiefe reißen würde, wenn er ins Rutschen geriet.
    Sie brachten ein ganzes Geschwader von Sneekbots aus, das sie in konzentrischen Ringen umgab. Die Bots krabbelten über das Gelände, während ihre Antennenknospen unablässig nach Zeichen von Bewegung suchten, nach warmen Körpern und elektronischer Aktivität. Bis jetzt war das Gelände vor ihnen frei. Kein Hinterhalt, keine Falle, kein Sensor lauerte auf sie.
    Mortons virtuelle Sicht zeigte ihm die Positionen von Cat, Parker und Doc, die eine leicht unterschiedliche Route vom Sattel nach unten genommen hatten und sich im freien Gelände hielten, bis sie ein ganzes Stück

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