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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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verblasste allmählich, und die durcheinander gewirbelten Wolken kochten, als ganze Salven von Blitzen hin und her zuckten. Das Beben des Untergrunds ebbte allmählich ab.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Rob. Er war zehn Meter vor Morton und trieb auf dem Rücken liegend mit den Füßen voran, während er die Hände als Ruder benutzte.
    »Ich versuche nur, diesen Burschen am Leben zu halten«, sagte Morton.
    »Wie geht es ihm?«
    »Ich schätze, er hat schon bessere Tage gesehen. Die Sensoren zeigen, dass er noch atmet.«
    Es war mehr ein Röcheln, doch zumindest rührte er sich und war am Leben.
    »Wir kommen der Basis dieser Aliens gottverdammt nahe.«
    »Ich weiß. Aber wir sind fast am Ende der Schlucht.«
    Weitere zweihundert Meter, und der Wildbach weitete sich zu einem breiten, zahmen, flachen Strom, der über sein Bett aus Kieseln gurgelte, bevor er in den Trine’ba mündete.
    Morton schoss um die letzte Kurve herum und prallte mit dem Hintern auf die Steine, um sie ein kurzes Stück weit umzupflügen, bevor er vollends zum Halten kam.
    »Heilige Scheiße!«, sagte Rob. »Wir haben es geschafft.«
    »Glückwunsch.« Die Stimme von Cat troff vor Sarkasmus. »Ihr seid also weich auf dem Hintern gelandet, hm? Dem Teil, der bei euch denkt?«
    »Halts Maul, Miststück.«
    Mortons virtuelle Sicht zeigte ihm die funktionierenden Sensorscheiben, welche das Signal von Cat übertrugen. Es waren nicht mehr viele übrig. Als er sich auf die visuellen Datenströme aufschaltete, sah er einen kleinen Krater aus bösartig glühendem Kastanienrot, wo Parker seinen letzten Kampf gekämpft hatte. Darüber hatte die Explosion ein Loch in die Wolken gerissen, und violette Luft kondensierte in der Lücke. Wälder und Büsche auf den Hügeln oberhalb der Stadt waren in Flammen aufgegangen, die sich nun zu einem ausgewachsenen Feuersturm vereinten. Rauch erstickte das schmale Band aus Luft zwischen den Wolken und dem Erdboden. Keiner der Sensoren entdeckte Flieger am Himmel.
    Cat hatte in einer flachen Senke hoch oberhalb der Zerstörungszone Schutz gefunden. Die Telemetrie zeigte, dass ihr Anzug intakt war. Der Energieschirm hatte sie vor der Druckwelle geschützt.
    Morton ließ den Mann los und richtete sich auf. Der Schutzschirm um die Basis der Aliens war nur noch fünfhundert Meter entfernt. Nirgendwo in der näheren Umgebung gab es Anzeichen von Alien-Aktivität.
    »Ich schätze, für den Augenblick sind wir sicher«, sagte Morton. »Das ist vielleicht der geeignete Zeitpunkt, um von hier zu verschwinden.«
    »Amen, Bruder«, stimmte Rob ihm zu.
    Morton blickte auf den Mann hinunter, der nach wie vor schwer atmend auf den Steinen lag. Seine schwarze Kleidung War an mehreren Stellen zerfetzt, die dunkle Haut darunter zerschrammt und blutig.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Morton.
    Der Mann hob den Kopf und funkelte ihn wütend an. »Was? Soll das ein Witz sein?«
    »Sorry. Ich habe ein gutes Medikit, aber wenn Sie laufen können, würde ich gerne zuerst ein wenig mehr Abstand zwischen uns und Randtown bringen, bevor wir anhalten, um Sie zu versorgen.«
    »Gütiger Gott im Himmel, vergib mir, was ich getan habe!«
    »Was haben Sie getan?«
    »Noch mehr gute Männer in den Tod geführt. Ich nehme an, Sie sind für diese Explosion verantwortlich. Es war eine Fusionsbombe, nicht wahr?«
    »Einer meiner Kameraden hat sie ausgelöst. Er hat die Flieger aufgehalten, die Sie auf sich gezogen haben.«
    »Ich verstehe.« Der Mann senkte den Kopf, bis er fast das Wasser berührte. »Dann muss mein Gewissen mit noch mehr Toten fertig werden. Und es war auch so bereits eine schreckliche Last. Das Schicksal muss mich wirklich und wahrhaftig hassen.«
    »Ich glaube nicht, dass irgendwas von alledem persönlich ist, Sir. Mein Name ist übrigens Morton, und das hier ist Rob.«
    »Ich danke Ihnen, Gentlemen. Ich danke Ihnen, dass Sie mich gerettet haben. Möge das Schicksal es Ihnen vergelten.«
    »War uns ein Vergnügen«, grunzte Rob.
    »Wer sind Sie?«, fragte Morton.
    Der Mann lächelte und enthüllte blutige Zähne. »Ich bin Simon Rand. Ich habe dieses Paradies gegründet.«

    Die Höhle war ein gutes Versteck, musste Morton selbst zugeben. Sie hatten mehr als eine Stunde gebraucht, um sie zu erreichen, während sie am Ufer entlang über Felsen geklettert waren und immer wieder tiefe Einschnitte durchwatet hatten, durch die Wildbäche aus den Bergen in den stinkenden Trine’ba schossen.
    Drei Leute warteten auf ihren Anführer. Sie

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