Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
Vom Netzwerk:
starrte vom purpurnen Mond auf die topasfarbenen, am Boden wachsenden Gigalife-Pflanzen hinunter. »Unmöglich!«
    »Doch«, sagte Giselle. »Die dritte Varietät, die Spaceflower. Die Planter haben fünfzehn Asteroiden in einen Zweitausend-Kilometer-Orbit gebracht und auf jeden einen Kern gepflanzt. Die Masse beträgt jeweils nicht mehr als einhundert Millionen Tonnen. Es wird interessant werden zu sehen, was passiert, wenn die Kerne kein Rohmaterial mehr haben, das sie konvertieren könnten. Einige von uns glauben, dass die Planter zu diesem Zeitpunkt zurückkehren werden.«
    »Sie haben Monde erschaffen!«, sagte Mark voller Staunen.
    »Sie haben Monde gepflanzt «, verbesserte Giselle ihn. »Im Prinzip haben wir hier einen Planeten mit gigantischen Kohlköpfen als Monden. Wer sagt, dass Aliens keinen Sinn für Humor besitzen?«

    Sobald sich die Türen des Konferenzraums öffneten, stürzte Justine nach draußen. Überraschte Gesichter folgten ihr. Es war nicht ganz ziemlich für einen Senator zu hasten.
    Sie schaffte es gerade rechtzeitig bis zur Damentoilette und erbrach sich in die Porzellanschüssel. Draußen vor der Kabine ertönte ein diskretes Hüsteln. »Ist alles in Ordnung, Ma’am?«, fragte die Toilettenfrau.
    »Danke, alles Bestens. Ich habe etwas Schlechtes gegessen heute Morgen.« Sie würgte erneut. Ihre Stirn war feucht von kaltem Schweiß, und ihr war ungewöhnlich heiß. Die Spannung, die sich während der Sitzung aufgestaut hatte, war nichts für ihren empfindlichen Magen gewesen.
    Ramon DB wartete draußen auf dem Gang, als sie endlich wieder hervorkam. »Haben wir etwas Falsches gesagt?«, erkundigte er sich mit erhobenen Augenbrauen.
    »Ich habe was Verkehrtes gegessen«, beschied sie ihm, während sie sich ein weiteres Antacidum in den Mund schob.
    »Ich hoffe nicht. Bei all der Paranoia hier werden die Leute noch denken, irgendein Meuchelmörder hätte versucht, dich zu vergiften.«
    »Kein schlechter Gedanke. Das würde unsere lieben Senatoren-Kollegen veranlassen, weniger in der Kantine zu essen.«
    »Das ist reines Wunschdenken.«
    Justine blickte auf seine Brust hinunter. Ramon DB trug einen sehr modernen Geschäftsanzug, der so geschneidert war, dass sein Bauch weniger zur Geltung kam. Normalerweise, wenn er in der Senate Hall auftrat, achtete er sorgfältig darauf, Stammeskleidung zu tragen; doch das Senate Security Oversight Committee gestattete die Anwesenheit von Medienvertretern nicht. »Ich sehe, dass du wirklich ernsthaft deine Diät einhältst.«
    Ramon DB stieß einen Seufzer aus. »Fang jetzt nicht damit an.«
    »Tut mir Leid«, sagte sie zerknirscht.
    »Jetzt weiß ich definitiv, dass etwas nicht stimmt.«
    »Doch, alles in bester Ordnung. Ich werd’s jedenfalls überleben. Und danke, dass du mich vorhin da drin unterstützt hast.«
    »Der Afrikanische Flügel macht nicht automatisch das, was die Halgarths wünschen – oder irgendeine andere Dynastie, was das betrifft.«
    »Was ist mit den Großen Familien?«
    Er grinste breit. »Es kommt auf den Handel an, der uns angeboten wird.«
    »Rammy, ich muss dir eine Frage stellen.«
    »Persönlich oder geschäftlich?«
    »Geschäftlich«, antwortete sie mit einem Seufzer. »Dieser Tage ist alles immer nur geschäftlich.«
    Ramon streckte die Hand aus und streichelte zärtlich ihre Wange. »Thompson ist bald wieder zurück.«
    »Nicht bald genug.« Sie schluckte das Antacidum herunter, und gemeinsam gingen sie den breiten, verlassenen Gang der Senate Hall zur Lobby hinunter. »Dieses Wochenende in Sorbonne Wood, du erinnerst dich? Wer genau hatte eigentlich die Idee einer parallelen Entwicklung, die zwischen Anshun und dem High Angel geteilt wird?«
    Ramon DB blieb stehen und starrte sie an. »Warum willst du das wissen?«
    »Es gibt gewisse Aspekte bezüglich der Gründung der Navy, die wir genauer betrachten müssen.«
    »Was für Aspekte?«
    »Die Gruppierungen, Rammy, komm schon. Du musst zugeben, für ein Unternehmen von dieser Größenordnung ist alles bemerkenswert glatt verlaufen.«
    »Dank dir. Es war ein Burnelli-Wochenende, wenn ich mich recht entsinne.«
    »Wir machen uns Gedanken, dass man uns vielleicht ausmanövriert hat.«
    »Ha! Das wäre das erste Mal! Ich weiß, wie Gore funktioniert. Er überlässt nichts dem Zufall.«
    »Irgendjemand anderes hat an diesem Wochenende die Hände im Spiel gehabt. Wir sind absolut sicher, dass wir manipuliert worden sind.«
    »Was ist passiert? Habt ihr einen lukrativen

Weitere Kostenlose Bücher