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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Kontrakt verpasst?«
    »Nein. Aber der High Angel hat massiv profitiert, und mit ihm der Afrikanische Flügel. Du bist uns etwas schuldig dafür.«
    »Vermutlich, ja. Ich glaube, die Idee kam von der Kantil. Sie war sehr eifrig darauf bedacht, Stimmen für die Doi zu fangen.«
    »Hat Patricia dir den Vorschlag eingeflüstert, oder war es Isabella?«
    »Justine!« Er grinste zu ihr hinab. »Bist du etwa eifersüchtig?«
    »Bitte, Rammy! Das ist wichtig! Hat Isabella dir gesagt, die Idee wäre von der Kantil und dass die Doi die Ausgaben genehmigen würde?«
    »Ehrlich, ich erinnere mich nicht mehr genau. Der Vorschlag kam von Isabella; deswegen habe ich natürlich angenommen, dass die Kantil dahinter steckt. So süß wie Isabella auch sein mag, sie ist eine Firstliferin und noch verdammt jung. Warum denn? Was glaubst du, wer sonst dahinter stecken könnte?«
    »Isabella ist eine Halgarth«, sagte Justine.
    »O nein!« Er warf ärgerlich die Hände hoch. »Sind wir wieder zurück bei der Abstimmung für oder gegen die Myo?«
    »Es geht nicht um die Abstimmung.«
    »Es sieht in meinen Augen aber so aus. Du hast es persönlich genommen, gib es zu.«
    »Ich weiß, dass Valetta Halgarth mich auf dem falschen Fuß erwischt hat da drin; Thompson hätte niemals zugelassen, dass es so weit kommt. Allmählich sieht es leider danach aus, als hätte ich nicht Thompsons Begabung für diese Art von Job.«
    »Unsinn. Du bist mehr als fähig. Du hast Valetta wunderbar ausmanövriert und dir Zeit verschafft, um Unterstützung für deine Seite zu gewinnen. Du bist ein Naturtalent.«
    »Es sieht nicht so aus. Dieser verdammte Columbia, mich zu so einer Handlungsweise zu zwingen. Es wird eine echte Kraftprobe in der nächsten Sitzung, und ich bin nicht sicher, ob ich gewinnen kann.«
    »Meine Stimme hast du.«
    »Ja, sicher. Danke.«
    »Das macht dir wirklich zu schaffen, wie? Es ist nicht das erste Mal, dass du mit den Halgarths und ihren Verbündenten aneinander geraten bist, Justine. Warum erklärst du ihnen nicht offen den Krieg und schickst die Flotte nach Solidade?«
    »Weil es ihre Flotte ist, Rammy.«
    »Das ist es also! Gore ist sauer, dass die Halgarths sich sein Steckenpferd unter den Nagel gerissen haben!«
    »Die Navy ist kein Steckenpferd, Rammy. Sie ist essentiell für unser Überleben als Spezies, und die Halgarths übernehmen die gesamte Verteidigungspolitik des Commonwealth! Das ist nicht gesund!«
    »Lass dich nicht blenden von diesen Kabbeleien im Senat. Sheldon hat immer noch das letzte Wort. Dank CST wird sich das niemals ändern. Und Kime ist nach wie vor Admiral. Er ist Sheldons Mann, in Allianz mit Los Vada. Mit Columbia besitzen die Halgarths lediglich die Kontrolle über die planetare Verteidigung. Es ist ein klassischer Kompromiss, wie die Dynastien ihn aushandeln. Die Machtstrukturen sind ausbalanciert.«
    »Wenn du es sagst.« Justine setzte eine überzeugte Miene auf, um ihn zu beruhigen.
    »So ist es schon besser. Was hältst du davon, wenn wir gemeinsam zum Mittagessen gehen? Nur du und ich, keine Geschäfte.«
    »Wie in den alten Zeiten«, sagte sie traurig. »Tut mir Leid, Rammy, aber ich muss ins Büro zurück. Ich muss ein paar dringende Anrufe erledigen.«
    Sein hoffnungsvoller Gesichtsausdruck wich etwas Melancholischerem. »Ich verstehe. Mein Rat lautet: Ruf Crispin an. Er war nie ein Halgarth-Mann.«
    Justine gab ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen. »Danke, Rammy. Wir sehen uns bald wieder.«

    Es war Thompsons Büro. Es war nach seinem Geschmack eingerichtet, alles in üppigem Rot und goldbraunes Mobiliar aus echtem Holz. Justine hatte nichts verändert – sie hatte kein Recht dazu. Sobald er zurück war, konnte er hinter seinem riesigen Schreibtisch Platz nehmen und weitermachen, als wäre nichts geschehen.
    Wenn die Welt dann noch existiert.
    Justine entließ ihre Berater und ignorierte die dringlichen Briefing-Dateien, als sie sich im Sessel ihres Bruders niederließ.
    Also hatte Isabella nicht explizit gesagt, dass der Vorschlag von Patricia Kantil gekommen war. Das war nicht viel, um weiterzumachen, doch es verstärkte ihren Verdacht, dass Patricia genauso manipuliert worden war wie die anderen auch.
    »Ich könnte deinen Rat jetzt wirklich gut gebrauchen, Tommy«, sagte sie in das leere Büro hinein. Die Rejuvenationsklinik ihrer Familie befand sich am Stadtrand von Washington, keine fünfzehn Meilen von der Senate Hall entfernt, Luftlinie. Im Augenblick lag dort Thompsons geklonter

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