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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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verschieben?«, fragte Rafael.
    »Nein, Sir. Was ich und das Institut für Strategische Studien vorschlage, ist die Fortsetzung unserer Erkundungsflüge. Wir sollten vielleicht sogar einen weiteren Vorbeiflug am System von Dyson Alpha unternehmen. Das würde uns zeigen, ob die Primes dort weitere riesige Wurmlöcher in Betrieb genommen haben.«
    »Das wäre äußerst riskant«, sagte Wilson.
    »Genauso riskant wie ein Angriff auf den Brückenkopf«, konterte Dimitri. »Ganz gleich, welche Verteidigungsanlagen die Primes entwickelt haben mögen, wir können sicher sein, dass sie nicht auf ihr Heimatsystem beschränkt bleiben. Das Höllentor ist für sie von vitaler Bedeutung, und sie werden es mit dem besten verteidigen, was ihnen zur Verfügung steht.«
    »Wir werden hinterher auf jeden Fall Aufklärungsmissionen fliegen«, sagte Wilson. »Wir benötigen so viel Informationen über ihre Absichten, wie wir nur sammeln können.«
    »Ihre Absichten sind die eine fortbestehende Unbekannte«, sagte Dimitri. »Wie Captain Gilbert gesagt hat, ihr ökonomisches Modell folgt keinen uns verständlichen Gesetzen. Ganz gleich, aus welcher Warte man es betrachtet, die Eroberung des Commonwealth ist nicht kosteneffektiv. Unsere Schlussfolgerung lautet, dass sie eine Art religiösen Kreuzzug gegen uns führen.«
    »Das ist lächerlich!«, sagte Daniel.
    »Verzeihung, Sir, aber das ist es nicht. Selbstverständlich wissen wir nicht, ob sie Götter oder auch nur eine Religion haben, doch das fundamentale Prinzip bleibt bestehen. Sie tun dies nicht aus Logik; deswegen ist ein gewisses Maß an Fanatismus enthalten. Die Kreuzzüge sind das menschliche Äquivalent dazu, gleichgültig, ob irgendeine Religion oder eine Ideologie den Ausgangspunkt bildet. Wir hatten eine Menge ähnlicher Kriege im Laufe unserer Geschichte.«
    »Ist das relevant für unsere Angriffsstrategie gegen das Höllentor?«, fragte Patricia.
    »Die Implikationen sollten bedacht werden«, erklärte Dimitri. »Wir führen einen, wie wir hoffen, entscheidenden Schlag gegen einen sehr mächtigen Feind. Wenn seine Motivation für die Eroberung des Commonwealth auf einer unlogischen Voraussetzung beruht, beispielsweise, wenn ihr Führer oder ›Gott‹ beschlossen hat, die Menschheit auszurotten, dann werden sie sich dadurch nicht beirren lassen. Es wird ein Rückschlag sein, aber kein Ende ihres Feldzugs gegen uns. Sie werden erneut angreifen. Wir müssen auf diese Möglichkeit vorbereitet sein.«
    »Ohne das Höllentor brauchen sie eine ganze Weile, bevor sie sich so weit erholt haben, dass sie erneut zuschlagen können«, sagte Rafael Columbia. »Jedes Schiff im Orbit um die Lost 23, jede Basis, die sie auf einer Welt des Commonwealth errichtet haben, werden uns in die Hände fallen. Wir können sie vollständig eliminieren, bevor sie eine Gelegenheit haben, Verstärkungen zu senden.«
    »Verzeihen Sie, Admiral«, sagte Dimitri, »aber diese Lost 23 Planeten sind von den Medien sehr treffend bezeichnet worden. Sie sind in der Tat für uns verloren, und zwar für immer. Gegenwärtig binden die Truppen, die wir dort abgesetzt haben, einen Großteil der Ressourcen der Primes; aber falls es uns gelingen sollte, das Höllentor zu vernichten, werden die Lost 23 bedeutungslos. Wir sollten unsere Schiffe nicht in Schlachten schicken, die zu einem Abnutzungskrieg führen.«
    »Ich bin ganz Ihrer Meinung«, sagte Mac sarkastisch. »Wir werden sie erst dann angreifen, wenn wir wissen, dass es uns nicht wehtut.« Er bedachte Dimitri mit einem gepressten, beinahe mitleidigen Lächeln. »Das ist Krieg, Mann. Es ist eine schmutzige Angelegenheit, und wir werden Verluste haben, ob es uns nun passt oder nicht. Das müssen Sie akzeptieren.«
    »Wir stehen im Begriff, Waffen zu entwickeln, die unseren Sieg garantieren«, entgegnete Dimitri Leopoldvich. »Warten wir ab, bis diese Waffen einsatzfähig sind, und benutzen wir sie dann. Wir sollten nicht versuchen, die Primes in kleinen Etappen zu besiegen. Dazu sind sie zu mächtig. Es wird uns nicht gelingen.«
    Niemand antwortete. Wilson warf einen Blick auf ihre besorgten Gesichter. Alle hier wussten über den Seattle Quantumbuster Bescheid, doch es war der letzte Ausweg, die Weltuntergangswaffe, von der man – zu welchem Gott am auch immer betete – hoffte, dass man sie niemals würde einsetzen müssen. Ganz gewiss war es nicht die erste Waffe, die man zur Hand nahm.
    »Und was glauben Sie, Admiral, machen die Primes mit uns? Ich habe

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