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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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ins Commonwealth transferiert werden. Wir schätzen, dass die Primes im Laufe ihrer Invasion mehr als fünfundvierzigtausend Schiffe gegen uns eingesetzt haben. Falls sie eine zweite Angriffswelle planen, müssen wir annehmen, dass mindestens genauso viele gegenwärtig beim Höllentor stationiert sind. Wahrscheinlich eine ganze Menge mehr.«
    »Zwanzig von unseren Schiffen gegen mehr als vierzigtausend?«, fragte Patricia. Sie klang besorgt.
    »Wir werden nicht mit dem Gegner kämpfen, wie wir es über den Lost 23 getan haben«, sagte Wilson. »Die Moscow -Klasse wird sich ganz am Rand des Sonnensystems aufhalten und von dort aus ihre Douvoir-Raketen abfeuern. Kein Schiff, das langsamer ist als das Licht, wird sie je einholen.«
    »Zwanzig Schiffe?«, fragte Patricia.
    »Minimum«, antwortete Mac.
    »Also schön. Eine zusätzliche Woche ist akzeptabel.«
    »Wir müssen länger warten«, sagte Dimitri. »Wir dürfen nicht alles auf sie werfen, was wir haben! Wir müssen eine Reserve zurückbehalten. Die Primes werden mit Sicherheit zurückschlagen!«
    Patricia bedachte ihn mit einem eisigen Blick.
    »Dimitri hat Recht«, kam Rafael Columbia ihm zu Hilfe. »Wir müssen darauf achten, ein vernünftiges Gleichgewicht zu finden. So sehr ich es hasse, dies sagen zu müssen, wir müssen die Möglichkeit eines Fehlschlags einkalkulieren. Da ich für die Verteidigung der verbliebenen Welten des Commonwealth verantwortlich bin, muss ich verlangen, dass einige Schiffe zum Schutz der Heimat zurückbleiben.«
    »Wilson?«, fragte Daniel.
    »Ich stimme zu. Diese Vorgehensweise ist angemessen. Ich weiß, dass die Menschen ungeduldig darauf warten, dass wir Vergeltung üben; aber das ist etwas, das wir nicht zur politischen Diskussion stellen sollten. Unser Guerillakrieg macht gute Fortschritte. Wir können die Gelegenheit nutzen, um die Zahl unserer Truppen auf den Lost 23 zu erhöhen, während wir weitere Schiffe bauen. Wir wissen, dass diese Strategie gut funktioniert, und indem wir die Truppen verstärken, halten wir die Primes in Atem.«
    »Wie lange?«, fragte Patricia.
    »Vierzehn Tage«, antwortete Anna. »Damit haben wir zwanzig Schiffe für jede der beiden Aufgaben. Das sollte genügen.«
    »Also schön, einverstanden. Ich informiere die Präsidentin.«

    Oscar blieb sitzen, als die anderen sich verabschiedeten und das Büro verließen. Angst saß wie ein brennender Klumpen in seinem Magen, ein Gefühl, das weit schlimmer war als alle Nachwirkungen der langen Zeit in Schwerelosigkeit. Ihm gefiel der Gedanke nicht, Wilson belügen zu müssen, nur um sich selbst zu decken, nicht bei einer so ernsten Angelegenheit. Doch er musste es Wilson erzählen, und Wilson würde sich wahrscheinlich ausrechnen können, wer sonst noch mit im Spiel war.
    Mac und Anna gingen als Letzte. Oscar sah, wie sie Wilson flüchtig umarmte, bevor sich die Tür hinter ihnen schloss.
    »Einen Drink?«, fragte Wilson.
    »Ja, danke. Whiskey, mit ein wenig Eis, ohne Wasser.«
    Wilson sah ihn ein wenig überrascht an, doch er durchquerte den weißen Raum und trat vor den Barschrank. »Du hast mich ziemlich neugierig gemacht. Ein offizielles und geheimes Treffen.«
    »Wir haben ein Problem«, sagte Oscar.
    Wilson grinste abwesend, während er Whisky in ein Kristallglas goss. »Houston.«
    »Wie?«
    »Nichts. Tut mir Leid. Erzähl weiter.«
    Oscar nahm den Drink entgegen und verabscheute sich zugleich dafür, dass er Alkohol als Mutmacher benötigte. »Vor einer Weile ist jemand an mich herangetreten, der Zweifel in Bezug auf verschiedene Aspekte der Mission der Second Chance hatte.«
    »An dich also auch?«
    »Sie haben mit dir geredet?« Oscar fand die Vorstellung unglaublich.
    »Sagen wir einfach, es ist eine Menge Politik im Gange. Was wollte dieser Jemand von dir?«
    »Es ist einfacher, wenn ich es dir zeige. Hier.« Er befahl seinem E-Butler, direkt auf die Logbuch-Aufzeichnungen in der gesicherten Datenbank der Navy zuzugreifen. Das Portal auf Wilsons Schreibtisch projizierte die Bilder aus den Sensoren des Shuttles, als es von der Second Chance ablegte, um zum Watchtower überzusetzen.
    »Siehst du die Hauptschüssel?«, fragte Oscar, nachdem er das Bild angehalten hatte. »Irgendjemand hat zur Heimatwelt der Primes gesendet.«
    »Ich werd verrückt.« Wilson ließ sich in seinen Sessel fallen und starrte auf das Bild, das sein halbes Büro ausfüllte. »Bist du sicher?«
    »Wir wissen beide, dass die Schüssel in diesem Stadium der Mission nicht

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