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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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schossen einfach hervor. »Er ist tot«, schluchzte sie. »Richtig tot, Rammy, und alles ist allein meine Schuld.«
    »Tot?« Ramon hatte die Arme um sie gelegt, und sie waren wie von allein in die gewohnte, alte Position gerutscht. Ihr Kopf lag an seiner Schulter, und sie hatte die Wange an seinen Hals gepresst. »Redest du von diesem Jungen bei LA Galactic?«, fragte er leise.
    »Ja.«
    »Also bestrafst du dich selbst damit.«
    »Nein! Es ist unser Baby, und ich will, dass ihm nichts passiert. Nur auf diese Weise kann ich sicher sein.«
    »Ich kenne dich«, sagte er tröstend. »Diese Schwangerschaft ist die Strafe, die du dir selbst auferlegt hast.«
    »Vielleicht. Ich weiß es nicht.«
    »Er muss etwas ganz Besonderes gewesen sein.«
    »Das war er. Und ich war dumm, mich jemals auf ihn einzulassen.« Sie löste sich aus der Umarmung und wischte sich mit den Händen über die Augen. »Das ist alles so gottverdammt kompliziert, Rammy.«
    »Er war ein junger Mann mit Idealen, an die er geglaubt hat. Jeder, der mehr als ein Jahrhundert alt ist, beneidet die Jungen um diese Gabe. Wir mögen imstande sein, uns mit der Rejuvenation neue jugendliche Körper zu erkaufen, doch die Integrität und Intensität der Jugend ist nichts als eine immer stärker verblassende Erinnerung.«
    »Du verstehst das nicht. Er wurde vom Starflyer ermordet.«
    Ramon DB versteifte sich ein wenig und musterte sie prüfend. »Das ist nicht dein Ernst, oder?«
    »Doch, es ist mein Ernst. Das ist auch der Grund, warum ich hier bin. Einige von uns sind überzeugt, dass der Starflyer existiert und dass die Guardians Recht haben.«
    »Oh, Justine, nein! Das darfst du nicht tun. Es ist eine Reaktion auf den Verlust, genau wie deine Schwangerschaft. Du möchtest an das glauben, woran er geglaubt hat.«
    »Nein, Rammy, ich stehe nicht allein. Viele von uns sind der gleichen Überzeugung, und ein sehr wichtiger Mann steht im Begriff, sich zu uns zu gesellen.«
    »Du solltest mit deinem Vater darüber sprechen. Er wird dir diesen ganzen Unsinn schnell ausreden.«
    »Gore war schon vor mir von der Existenz des Starflyer überzeugt.«
    » Gore glaubt an den Starflyer?«
    »Ja.«
    »Gütiger Gott. Und darum willst du Rat von mir?«
    »Natürlich. Wie genau soll ich dem Senat eröffnen, dass einige seiner eigenen Mitglieder Verräter an der menschlichen Spezies sind?«
    Ramon DB lehnte sich zurück, während auf seinem Gesicht ein zögerndes, amüsiertes Lächeln erschien. »Vorsichtig. Sehr, sehr vorsichtig, Justine. Das ist es also, was Paula Myo ausgegraben hat, ja? Das ist der Grund für den Kampf zwischen dir und den Halgarths?«
    »Ja.«
    »Ich verstehe. Und wirst du mir Beweise vorlegen?«
    »Viele Beweise ergeben sich aus den Umständen. Du musst sie selbst erlebt haben, um ihre Bedeutung richtig einzuschätzen.« Noch während sie die Worte aussprach, wurde ihr bewusst, wie schwach alles klang. »Es kann nur noch ein paar Tage dauern, bis ich den absoluten Beweis habe. Deswegen bereite ich jetzt schon alles vor.«
    »Sie haben Doi beschuldigt, eine Agentin des Starflyers zu sein. Die Präsidentin persönlich!«
    »Das ist sie nicht.« Justine rief sich die Unterhaltung ins Gedächtnis zurück, die sie gerade erst mit Bradley Johansson geführt hatte. »Das war Teil einer Desinformationskampagne mit dem Ziel, die Guardians zu diskreditieren.«
    Ramon schnippte mit den Fingern. »Dein Interesse an den Ereignissen während des Wochenendes in Sorbonne Wood. Das alles gehört dazu.«
    »Wir wurden manipuliert.«
    »Während wir uns auf den Krieg vorbereitet haben. Ja, jetzt verstehe ich. Genau, wie die Guardians es behaupten.«
    »Du sagst das voller Skepsis.«
    »Hast du dich blind den Überzeugungen deines Vaters angeschlossen?«
    »Nein«, räumte sie ein.
    »Dann sei doch bitte so nett und gestatte mir ebenfalls, die Fakten selbst zu beurteilen. Und bis jetzt hast du mir keine Fakten vorgelegt.«
    »Wenn ich es tue, wenn ich dir unwiderlegbare Beweise bringe, wirst du mir dann im Senat helfen?«
    »Justine, liebste von all meinen Frauen. Ich hasse es, dich so leiden zu sehen. Zuerst der Schock wegen Thompson. Jetzt die Schuldgefühle, weil dein Geliebter ermordet wurde. Du warst dabei, und du glaubst, du wärst verantwortlich.«
    »Ich bin verantwortlich.«
    »All das macht dich emotional so unglaublich verwundbar. In Zeiten wie diesen klammern sich Menschen an die wildesten Hoffnungen auf Erlösung. Leute wie die Guardians wissen sehr genau, wie sie

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