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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Fleck Sonnenwind mit einem Durchmesser von mehr als einer Million Kilometern leuchtete in schwachem Purpur, als er sich mit Energie auflud. Mehrere Schiffe explodierten, als die überwältigende Woge gegen sie anbrandete. Schutzschirme über den Asteroiden stöhnten unter dem Anprall, doch sie hielten dem kolossalen Energiesturm stand. Dutzende von lokalen Durchbrüchen ereigneten sich und gestatteten Speeren aus Röntgen- und Gammastrahlung, die Maschinerie und Ausrüstung hinter den Schirmen zu durchbohren. Vier Wurmlochgeneratoren wurden augenblicklich verdampft. Tausende von Immotilen wurden verstrahlt oder starben auf der Stelle. Acht Gruppencluster gingen auf diese Weise verloren. Das interstellare Wurmloch blieb ohne Beeinträchtigung, und sein Schutzschirm hielt dem elektromagnetischen Blizzard mühelos stand. Langsam erlosch der purpurne Nebel wieder, löste sich auf in Nichts.
    Draußen am Rand des Sternensystems sandte MorningLightMountain Hunderte seiner Schiffe an die Stelle, wo die kleinen verräterischen Punkte innerhalb der von MorningLightMountain verursachten Plasmawolke verharrten. Sie feuerten Salve um Salve von Hochgeschwindigkeitsraketen auf die Punkte ab. Die gegnerischen Schiffe zogen sich in ihre selbst-generierten Wurmlöcher zurück. Es gelang MorningLightMountain, drei von ihnen zu stören, und die darin enthaltenen Schiffe der Menschen waren der vollen Wucht der angreifenden Schiffe ausgesetzt. Ihre Schutzschirme waren außergewöhnlich stark, doch nicht einmal sie konnten dem intensiven energetischen Angriff widerstehen, den MorningLightMountain ihnen entgegensandte.
    Drei neue Explosionen blühten auf, fast unbemerkt inmitten des Hagels von Elementarteilchen, die durch diese Sektion des Weltalls schossen. MorningLightMountains Quantenwellen-Detektoren beobachteten, wie die siebzehn überlebenden Schiffe die Flucht ergriffen. Es verfolgte sie noch lange Zeit, bis er sicher war, dass es keine zweite Angriffswelle geben würde. Keine weiteren Raumschiffe näherten sich.
    Weitere Vorräte und weiteres Material kamen aus MorningLightMountains Heimatsystem durch das interstellare Wurmloch. Es nahm seine Vorbereitungen für das nächste Stadium seiner Expansion ins Commonwealth der Menschen wieder auf.

    Barry und Sandy waren so aufgeregt, dass sie beim Frühstück kaum etwas aßen, nicht einmal ihre Rühreier mit dem gebackenen Cheesefish, die der Chefbot für sie zubereitet hatte. Panda bemerkte die Stimmung der Kinder und bellte glückselig, während sie mit dem Schwanz wackelte und bettelnd den Tisch umrundete.
    »Kannst du uns nach oben zu den Raumschiffen mitnehmen, Daddy?«, flehte Barry, während Liz ihm den Teller hinstellte. Sandy ächzte und lauschte angestrengt auf die Antwort ihres Vaters.
    »Oh, tut mir Leid, Sohn, heute nicht. Die Orbitalplattformen sind nicht für die Allgemeinheit zugänglich.«
    »Ich bin aber nicht die Allgemeinheit!«, schimpfte Barry indigniert. »Du bist mein Dad! Ich wäre die ganze Zeit über bei dir!«
    Es gab Zeiten, da Barrys einfache, absolute, offene Hingabe wie ein Klumpen in Marks Kehle brannte. »Ich frage den Boss noch mal, okay?«, versprach er. »Vielleicht schmuggeln wir dich ja eines Tages nach oben, wer weiß?«
    »Und mich auch!«, rief Sandy.
    »Selbstverständlich. Dich auch.«
    Liz warf ihm über die Länge des Tisches hinweg einen anklagenden Blick zu. Er wusste genau, was sie dachte: Wie willst du dieses Versprechen je einhalten?
    »Tu das nicht!«, ermahnte sie Barry streng.
    »Was denn?«, protestierte der Knabe und setzte sein Unschuldsgesicht auf. Es war ein nur allzu vertrauter Ausdruck.
    »Ich habe gesehen, wie du Panda Toast gegeben hast.«
    »Ach Mama, mir ist ein Stück runtergefallen; das ist alles.«
    »Es war Butter drauf!«, sagte Sandy streng. »Und du hast Panda damit gefüttert!«
    »Petze!«
    »Still, alle beide«, sagte Mark. Er versuchte nicht zu grinsen, während er die Nachrichten las, die über seinen Paperscreen scrollten, den er auf seiner Kaffeetasse balancierte. Es war schwierig. Dies war ein richtiges Familienfrühstück von der Art, die er daheim im Ulon Valley so genossen hatte und die in diesen Tagen zunehmend selten geworden war. Dabei war das Leben hier keineswegs hart und entbehrungsreich, ganz im Gegenteil. Das zweistöckige Haus, in dem sie wohnten, war von Constructionbots aus glänzenden Carbonstahl-Fertigsektionen zusammengebaut worden. Obwohl es von außen eher billig wirkte, war das Innere

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