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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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geräumig und luxuriös ausgestattet. Die Küche alleine hatte wahrscheinlich mehr gekostet als der alte Ables Pick-up, den er in Randtown gefahren hatte. Sie verfügte über jedes automatisierte Hilfsmittel, das im Commonwealth bekannt war, mit Arbeitsflächen aus Ebbadan-Marmor und Türen aus braun-goldener französischer Eiche. Die übrigen Räume waren gleich gut ausgestattet, und wenn es an Möbeln mangelte, konnte man von einer Katalogseite in der Unisphäre bestellen, was immer man wollte, und das Personalbüro des Projekts arrangierte die Lieferung. Gleiches galt für Nahrung und Kleidung.
    Nein, das Leben war einfach und angenehm – es war die Arbeit, die all seine Zeit verschlang und ihn davon abhielt, sich mit den Kindern zu befassen. Außer heute. Das war sein freier Tag, der erste seit langer Zeit. Sie hatten es so eingerichtet, dass die Kinder schulfrei hatten, damit sie den Tag zusammen verbringen konnten.
    »Können wir jetzt fahren?«, bettelte Barry. »Dad, bitte, wir sind alle fertig.«
    Mark unterbrach sich beim Lesen des Artikels über den Kampf um die politische Führung des Afrikanischen Flügels im Senat. Er sah Liz fragend an. Sie hielt ihre große Teetasse in beiden Händen; der größte Teil ihres französischen Toasts lag noch auf dem Teller. »Okay«, sagte sie.
    Die Kinder jauchzten und rannten aus dem Zimmer.
    »Denkt daran, euer Zahngel zu benutzen!«, rief sie ihnen hinterher. »Und vergesst eure Schwimmsachen nicht!«
    Panda bellte glücklich.
    Mark und Liz grinsten einander an. »Haben wir heute Abend ein wenig Zeit füreinander?«, fragte er und versuchte, beiläufig zu klingen.
    »Ja. Ich hätte auch gerne Sex, Baby. Wenn wir nicht zu erledigt sind nach dem heutigen Tag, dann lautet die Antwort definitiv Ja.«
    Sie teilten ein intimes, verspieltes Lächeln.
    Liz schlang den Rest ihres französischen Toasts herunter. »Hm, zu viel Pfeffer. Ich schätze, ich muss das Rezept des Bots ändern.«
    Mark blickte durch das breite Panoramafenster hinter ihr und überprüfte das Wetter. Liz saß stets mit dem Rücken zum Fenster, ganz gleich, welches Zimmer des Hauses sie benutzten. »Ich hasse diese Landschaft«, hatte sie am dritten Tag in der Stadt verkündet. »Es ist eine tote Welt, ein richtiger Vampirplanet.«
    »Sieht aus, als würde es ein schöner Tag werden«, bemerkte Mark fröhlich, als Sonnenlicht auf die Felsen und den sandigen Regolith draußen schien. »Der Bergsee müsste warm genug sein, um darin zu schwimmen.«
    »Was auch immer.«
    »Stimmt was nicht?«
    »Nein. Ja. Diese Welt. Sie macht mich verrückt, wirklich.«
    Er hielt den Paperscreen hoch. Noch immer scrollten Nachrichtenartikel über die Seite. »Wir sind so oder so nicht mehr allzu lange hier. Die Flotte der Navy wird das Höllentor der Primes jeden Augenblick angreifen.«
    Liz blickte zur offenen Tür und senkte die Stimme. »Und wenn sie es nicht schafft?«
    »Sie wird es schaffen.«
    »Und warum baut Sheldon dann diese Flotte?«
    »Weil er vorsichtig ist und sich schon seine Gedanken gemacht hat, als das alles gerade erst losgegangen ist. Wie dem auch sei, er wird die Raumschiffe wahrscheinlich sogar dann einsetzen, wenn wir die Primes bis auf ihre Heimatwelt zurückgeschlagen haben.«
    »Sag das noch mal.«
    »Das Commonwealth ist alles, was wir Menschen haben. Wir sind alle zusammengedrängt auf einem großen Haufen. Wäre es nicht fantastisch, eine neue menschliche Zivilisation auf der anderen Seite der Galaxis zu errichten? Sie wäre wahrscheinlich vollkommen anders als diese hier. Wir wissen inzwischen, wie wir unsere Fehler vermeiden können, wenn wir etwas Neues errichten. Es gibt genügend Freiwillige, um es möglich zu machen. Schau dir nur die Massen von Leuten an, die sich auf Welten wie Silvergalde oder Far Away niederlassen.«
    »Hm.« Liz lehnte sich zurück und sah ihn abschätzend an. »Und das würde uns mit einschließen?«
    Marks Begeisterung ging in einen Sturzflug über. »Ich weiß es nicht«, antwortete er kleinlaut. »Was denkst du darüber?«
    »Ich bin der Meinung, dass wir die Kinder in der Sicherheit und der geordneten Umgebung des Commonwealth aufziehen sollten, vorausgesetzt, das Commonwealth überlebt. Sobald sie groß genug sind, um ihr eigenes Leben in die Hand zu nehmen und Verantwortung zu tragen, können sie selbst entscheiden, ob sie Lust haben, in die Wildnis hinauszuziehen.«
    »Äh, richtig. Sicher. Aber es ist verlockend, für mich jedenfalls.«
    »Ich verstehe das,

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