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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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Baby, und ich habe nichts dagegen, wenn wir in zehn, fünfzehn Jahren noch einmal darüber reden.«
    »Ah. Ja, richtig. Ich nehme nicht an, dass dies der einzige intergalaktische Kolonisierungsversuch bleiben wird. Ich denke, wir stehen an der Schwelle zu einem echten goldenen Zeitalter. Der Angriff der Primes ist möglicherweise das Beste, was uns je passiert ist. Er hat uns aus unserer lethargischen Selbstzufriedenheit gerissen. Überleg nur … ganze Flotten von Schiffen, die in das Unbekannte hinaus aufbrechen. Jede Wette, dass wir eines Tages sogar transgalaktische Flüge unternehmen werden. Das wäre das Allergrößte, meinst du nicht?«
    Liz bedachte ihn mit einem nachsichtigen Lächeln. »Ich vergesse immer wieder, wie jung du noch bist.«
    »Du meinst, du würdest nicht mitkommen?«, fragte Mark überrascht und nicht wenig erschrocken.
    »Ich habe noch nicht darüber nachgedacht, Baby, ehrlich nicht. Aber tu mir einen Gefallen, und sprich nicht in Gegenwart der Kinder darüber. Ihre Welt ist im Augenblick auch so schon turbulent genug, ohne wilde Ideen wie diese.«
    »Was für wilde Ideen?«, fragte Barry. Er stand in der Tür und schleifte eine Jacke hinter sich her.
    »Das erzähle ich dir später«, sagte Mark automatisch. Er zwinkerte. »Wenn deine Mom nicht in der Nähe ist.«
    »Wage es ja nicht!«, grollte Liz.
    Barry kicherte glückselig. »Sicher, Dad!« Er wandte sich ab und sprang ins Innere des Hauses zurück. »Hey, Sandy! Ich weiß etwas, das du nicht weißt!«
    »Was denn?«, kreischte Sandy.
    »Sag ich nicht!«
    »Gemeiner Kerl!«
    Liz grinste und verdrehte die Augen. »Das wird ein langer Tag.«

    Mark hatte einen Ford Trailmaster 7 bei der Mietstation geliehen. Sie alle kletterten hinein, Panda hinten, und er steuerte von dem großen Grundstück herunter und auf die Perimeter Ring Road. Sämtliche Bauarbeiten waren inzwischen abgeschlossen, und die Stadt hatte ihre endgültige Größe erreicht. Zwölftausend Techniker, Wissenschaftler und Ingenieure lebten hier, die mit dem Bau der Raumschiffe in ihren orbitalen Docks beschäftigt waren, sowie die Besatzungen, welche die Schiffe fliegen würden.
    Eine grelle Sonne brannte aus dem hellvioletten Himmel herab und glitzerte auf den Komposit-Gebäuden der Stadt. Der Boden dazwischen bestand aus nacktem Sand und Geröll. Nirgendwo wuchs auch nur eine einzige Pflanze. Niemand hatte Gärten. H-kongruentes Leben war auf dieser Welt nicht erlaubt. Hunderte modifizierter Gardenbots waren ständig auf den Straßen und Plätzen der Stadt unterwegs und besprühten den Sand mit biologischen Inhibitoren, die jedes Wachstum verhinderten. Die Abwässer aus den Gebäuden wurden genau wie jeglicher Abfall gesammelt und nach Cressat gebracht, und von dort aus weiter nach Augusta. Nichts durfte die jungfräuliche Umgebung kontaminieren.
    Liz rümpfte die Nase in Richtung der Stadt, als sie über die Ring Road fuhren. »Das sieht aus wie Gaczyna!«, sagte sie, als sie ein Bab Kebab’s Franchise-Lokal am Ende einer Einkaufsmall erblickte.
    »Wie?«
    »Gaczyna. Ein Ort in der alten Sowjetunion, wo während des Kalten Krieges Spione trainiert wurden. Es sollte ein perfektes Abbild einer amerikanischen Kleinstadt darstellen, damit sich die Agenten mit dem Leben im amerikanischen Westen vertraut machen konnten. Und genauso ist es hier. Ein Abbild des Commonwealth. Alles, was wir mit dem täglichen Leben assoziieren, ist vorhanden, aber es ist einfach nicht real.«
    »Die Dynastie gibt sich alle Mühe, uns das Leben so angenehm wie möglich zu machen.«
    »Sicher, Baby, ich weiß. Es war auch keine Beschwerde, nur eine Beobachtung.«
    Mark nickte und konzentrierte sich aufs Fahren. Er machte sich allmählich ernste Sorgen wegen Liz. Dieses ganze Lifeboat-Unternehmen hatte eine Verzagtheit in ihr zum Vorschein gebracht, mit der er nur schwer umgehen konnte. Sie war normalerweise die Fröhliche, auf die er sich verließ, wenn es um gesunden Menschenverstand und Optimismus ging. Angesichts dessen, was er ihr irgendwann im Laufe des Tages zu sagen hatte, waren ihre kritische Haltung und ihre düstere Stimmung keine guten Omen. Andererseits konnte er gut verstehen, was sie mit Gaczyna gemeint hatte. Er war noch nie irgendwo gewesen, wo es so viele Bots gegeben hatte. Die einzigen Menschen, die die Dynastie hier duldete, waren diejenigen, die mit dem Bau der Lifeboats zu tun hatten. Mark hatte ganze Lastwagen voll fehlerhafter Bots gesehen, die nach Augusta zur Reparatur

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