Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas
einige Meter vom Ufer entfernt und planschten mit Panda um die Wette. Barry winkte zurück.
»Hier.« Mark drückte die Tabs von zwei Bechern Trinkschokolade ein und reichte Liz einen, während der Inhalt zu dampfen begann.
»Danke.« Sie gab ihm einen flüchtigen Kuss.
»Sie versetzen mich erneut«, sagte er vorsichtig.
»Wohin diesmal?«
»Zu einem anderen Teil des Projekts.« Er blickte auf. Einer der Spaceflower-Monde kam in diesem Moment über den Horizont. Selbst jetzt jagte ihm das riesige Gigalife noch Schauder über den Rücken. Zu wissen, dass es eine Spezies dort draußen in den Tiefen des Alls gab, die es sich leisten konnte, derart massive Gebilde aus reinem Spaß an der Sache zu errichten … Es war inspirierend. Das war die Art von Dingen, nach der eine neue menschliche Zivilisation würde streben können, statt dem ständigen kommerziellen Teufelskreis, in dem sich das Commonwealth befand und den es als Götzen verehrte.
»Was soll das bedeuten?«, fragte Liz mit einem Hauch von Härte in der Stimme.
»Die Dynastie baut nicht nur Lifeboats hier draußen. Eine so große Flotte, die durch unbekannte Tiefen des Weltraums zieht … Sie muss beschützt werden, Liz.«
»Du meine Güte!«, spie sie verächtlich. »Ich hätte es wissen müssen! Sie bauen Kriegsschiffe!«
»Fregatten, ja. Es ist ein neues Design. Kleiner und schneller als die Moscow-Klasse, und auch der Antrieb ist anders. Ich weiß nicht genau, worin der Unterschied besteht, und niemand spricht über die Bewaffnung, die sie mitführen.«
»Kein Witz? Und was hast du ihnen geantwortet?«
Mark nahm einen großen Schluck von seiner heißen Schokolade, während er seine Gedanken ordnete. Er hasste es, wenn sie miteinander stritten. »Das ist nicht die Art von Job, bei der man sich aussuchen kann, ob man einen Auftrag annimmt oder nicht. Das wussten wir beide.«
»In Ordnung«, sagte sie. »Ich schätze, du hast Recht. Es ist nur … Mir gefällt der Gedanke nicht, dass du an Waffen arbeitest.«
»Das tue ich nicht. Sie wollen, dass ich das Assemblierungssystem aufbaue und funktionsfähig mache. Sie benutzen eine andere Methode als bei den Lifeboats mit den vorgefertigten Sektionen. Die Assemblierungsstationen der Fregatten sind direkt mit den Docks der Station verbunden. Individuelle Komponenten werden unmittelbar dorthin verfrachtet und im Orbit eingebaut.«
»Juchhu, ein weiterer technologischer Fortschritt!«
»Liz«, sagte er anklagend. »Wir sind im Krieg. Nach allem, was ich höre, wäre es durchaus möglich, dass wir nicht gewinnen. Wir könnten verlieren.«
Sie setzte sich auf einen großen Brocken und starrte gedankenverloren auf den Becher in ihrer Hand. »Ich weiß. Ich … Es tut mir Leid, dass ich so gemein war. Ich … Ich fühle mich einfach nur so hilflos.«
»Hey.« Mark trat zu ihr und legte ihr den Arm um die Schultern. »Ich bin derjenige, der deine Unterstützung braucht, vergiss das nicht. So war die Abmachung.«
Sie grinste schwach zu ihm hoch und drückte seine Hand. »Das war niemals die Abmachung, Baby.«
»Dann ist es also in Ordnung für dich?«
»Ja. Ich schätze, das ist es.«
»Danke, Baby. Das bedeutet mir unendlich viel; das weißt du.«
Liz zog ihn näher zu sich heran. »Ich bin so froh, dass ich dich habe. Ich möchte mit niemand anderem zusammen sein, weißt du?«
»Nun, ich würde es nicht ertragen ohne dich.« Er gestikulierte in Richtung der Kinder. »Und ohne sie. Aber die Fregatten sind der Endpunkt; weiter geht es nicht. Wir sind ständig unterwegs gewesen, seit wir von Elan fliehen mussten. Damit ist jetzt Schluss. Es wird keine weiteren Überraschungen mehr geben.«
»Ich hoffe, du hast Recht, Baby. Ich hoffe wirklich, du hast Recht.«
Die Duschköpfe pumpten das Wasser mit einer Geschwindigkeit gegen Mellanies Haut, dass es beinahe schmerzte. Sie musste sich nicht einmal umdrehen; das Wasser kam von allen Seiten, und die Duschköpfe bewegten sich auf und ab. Schaum rann an ihr hinab, als das Management-Array parfümierte Seife beimischte. Kühleres Wasser spülte die Seife ab und wirkte nach der luxuriösen Wärme belebend. Dann schaltete sich das Wasser ab, und warme Luft strömte aus großen Düsen überall in der marmorverkleideten Duschkabine auf sie ein, vertrieb die Feuchtigkeit von ihrer Haut und zerzauste ihr das Haar.
Mellanie wickelte sich in ein großes purpur-gelb gemustertes Handtuch und kehrte in das dem Büro angeschlossene Schlafzimmer zurück. Michelangelo
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