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Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas

Titel: Commonwealth-Saga 3 - Der entfesselte Judas Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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zu seiner eigenen Spezies zu flüchten. Und das ist der Moment, in dem wir zuschlagen müssen.«
    »Wir kriegen den Rest Ihrer Ausrüstung nach Far Away, keine Sorge.«
    »Ich habe keine Sorge, Adam. Ich habe eine Menge Vertrauen in Sie und Ihr Team. Vielleicht bin ich ja die ganze Sache von Anfang an falsch angegangen; aber damals wollte mir niemand glauben. Ich habe mich mit dem Rücken an der Wand gefühlt. Was hätte ich sonst tun können, außer physisch zuschlagen? Es war eine so lächerlich menschliche Reaktion, die genau zeigt, wie unsicher wir alle sind, wie wenig wir uns erst von den Tieren entfernt haben. Die Guardians zu gründen, um das Institut anzugreifen, war eine rein instinktive Reaktion. Vielleicht hätte ich die politische Route ausprobieren sollen.«
    »Wo wir gerade davon reden – sind Sie absolut sicher, dass Elaine Doi eine Agentin des Starflyer ist?«
    Johansson beugte sich vor. »Das waren wir nicht.«
    »Wie bitte?«
    »Eine ausgezeichnete Fälschung. Ich muss gestehen, der Starflyer wird immer einfallsreicher in seinem Feldzug gegen uns. Bruce und seine Komplizen verursachen eine Menge kostspieligen Schaden, während Desinformationen wie diese unsere Glaubwürdigkeit beschädigen. Gerade als wir angefangen haben, das Interesse der Medien zu erwecken, ganz zu schweigen von politischer Unterstützung. Ich kann niemandem die Schuld geben außer mir selbst – ich hätte einen solchen Schachzug ahnen müssen.«
    Adam nippte an seinem Champagner, um ein Stück Gebäck herunterzuspülen. »Wissen Sie, das könnte sich für die anderen durchaus als höchst gefährlicher Zug herausstellen.«
    »Inwiefern?«
    »Wenn irgendjemand dieses Shotgun-Programm hartnäckig genug zurückverfolgt, findet er möglicherweise Spuren, die zu Operationen des Starflyer führen.«
    »Der Gedanke ist eine Überlegung wert. Ich hatte jedenfalls nicht vor, ein Dementi abzugeben. Das würde uns in den Augen der Öffentlichkeit ziemlich dumm dastehen lassen. Wie dem auch sei, ich verzichte zukünftig auf die Propaganda-Shotguns. Wir stehen zu dicht vor dem Ende, um in der Öffentlichkeit noch einen wirklichen Meinungsumschwung bewerkstelligen zu können.«
    »Es sei denn, Sie können unwiderlegbare Beweise vorlegen.«
    »Zugegeben.«Johansson schien unentschlossen. »Ich nehme an, die Doi-Shotgun könnte tatsächlich einige weitere Nachforschungen vertragen.«
    »Ich kann niemanden von meinem Team entbehren, erst recht nicht jetzt, nachdem Sie Stig zurückgerufen haben.«
    »Das tut mir wirklich Leid, aber ich brauche ihn daheim auf Far Away. Er hat sich zu einem verdammt guten Anführer entwickelt, und das verdanke ich zweifellos Ihrer Ausbildung.«
    »Wir haben also niemanden, der die Shotgun zurückverfolgen und herausfinden kann, wer sie zusammengesetzt hat?«
    »Ich will sehen, was ich tun kann.«

    Wilson sagte praktisch kein Wort auf dem Rückweg zum High Angel. Er war in seine virtuelle Sicht versenkt, betrachtete Dateien aus dem Pariser Büro des Navy-Geheimdienstes und studierte den grünen Text, der vor ihm scheinbar durch die Luft scrollte.
    »Es ist gutgegangen«, sagte Rafael Columbia, als der Express aus Newark glitt. »Ich hatte eigentlich gedacht, dass wir viel mehr Prügel beziehen würden; aber es sind Politiker, was soll man da schon erwarten?«
    »Doi war eine Überraschung«, sagte Wilson und riss sich von Hogans Bericht über das Attentat in LA Galactic los. »Ich hätte nicht gedacht, dass sie so energisch auftreten würde.«
    »Ihr blieb keine andere Wahl. Wir brauchen jemanden mit Mumm in den Knochen, der uns führt. Jeder der Anwesenden wusste das. Die Dynastien und Familien hätten einen Misstrauensantrag eingebracht, wenn sie keine positiven Entscheidungen gefällt hätte. Sieht so aus, als würden wir unsere Schiffe kriegen.«
    »Ja.«
    Rafael zuckte mit den Schultern angesichts von Wilsons Einsilbigkeit und wandte sich wieder dem Studium der Dateien in seiner eigenen virtuellen Sicht zu.
    Wilson hielt den Bericht über die Flucht des Attentäters für absolut unglaublich. Wenn das ein Beispiel für die Arbeit des Pariser Büros war, dann wunderte es ihn nicht eine Sekunde, dass Columbia Paula Myo gefeuert hatte.
    Er blickte durch spektrale Reihen und Zeilen und Grafiken zu Rafael Columbia, der ihm gegenüber saß. Der Mann war ehrgeizig, zugegeben, doch ganz gleich, wie ehrgeizig man war und wie gute Kontakte man hatte – um seine Stufe in der Hierarchie zu erreichen, benötigte man auch

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