Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung
Bose.«
Alic ließ das Integrationsprogramm ein letztes Mal durchlaufen. Die zusätzlichen Waffen in seinem Kampfanzug reagierten wie vorgesehen. Zwei Partikellanzen an Malmetal-Armen, die an seiner Wirbelsäule befestigt waren, ragten über seine Schultern auf und schwangen von einer Seite zur anderen, als seine Sensoren ein Zielverfol-gungsprogramm abarbeiteten. Sie erfassten Vic, dessen Kampfanzug dank des Raketenwerfers auf dem Rücken beinahe doppelt so groß war wie normal.
»Hey, pass auf, wohin du mit diesem Ding zielst!«, protestierte Vic.
Die Partikellanzen fuhren zurück und falteten sich parallel zu Alics Wirbelsäule ein. Er war so begierig sie abzufeuern wie ein Rekrut am ersten Tag. Er hatte nicht gewusst, dass es möglich war, so kleine Partikellanzen zu bauen, aber selbst mit den modernen Energiezellen hatte er nicht viele Schüsse. Ohne seinen Elektromuskelan-zug und die Malmetal-Verstärkungen hätte er nicht einmal eine der Lanzen heben können, so schwer waren sie. Ihrem Gewicht nach zu urteilen bestanden sie aus massivem Uran – mindestens.
John King und Jim Nwan hatten Rotationswerfer auf den Unterar-men mit einem flexiblen Munitionsschlauch, der nach hinten zu ihren Tornistern führte, während Matthew Oldfield die elektronischen Störsysteme trug. An seinem Anzug hingen so viele Sneekbots, dass er aussah wie der König der Insekten. Matthew war außerdem derjenige, der für den Käfig zuständig war: drei große mattschwarze mobile Würfel, die stark genug sein sollten, um Tarlo zu überwältigen.
Alic war gelinde überrascht, dass der Waggonboden stark genug war, um ihr Gewicht zu tragen. Er brachte die Management-Arrays in seine virtuelle Sicht. Mitternachtschwarze Hände huschten über die Kontrollsymbole. Die Verkehrskontrolle der CST Station von Narrabri antwortete mit einer Transit-Autorisierung, und mit einem leichten Rucken setzte sich der Waggon in Bewegung.
»Wir sind unterwegs«, berichtete Alic an Oscar gewandt.
»Okay, ich informiere Alster. Er ist im Gateway-Kontrollzentrum.
Was macht Tarlo?«
»Li sagt, er ist immer noch oben im Sicherheitszentrum.«
»Sind Sie sicher, dass Sie das tun wollen?«
»Es ist nicht ganz das, was ich tun wollte, als ich heute Morgen aufgestanden bin, aber ja.«
»Dann viel Glück.«
»Danke. Wir sehen uns in fünfzehn Jahren.«
Der Waggon beschleunigte langsam, sobald sie den Wartungs-schuppen hinter sich gelassen hatten. Über ihnen verschmierte der graue Film des Schutzschirms der Station den Himmel zu einem undeutlichen Grau. Darüber spannte sich der Schutzschirm von Narrabri von einem Horizont bis zum anderen. Sein Apex reichte bis über die Troposphäre hinaus. Die Borealisstürme waren inzwischen abgeflaut, auch wenn die stark ionisierte Atmosphäre noch immer von schweren Gewittern heimgesucht wurde. Brutale blau-weiße Blitze zuckten entlang der Grenzen des stadtumspannenden Energieschirms. Alic fühlte sich beinahe lächerlich sicher unter all dem technologischen Schutz. Die Primes hatten alles gegen Wessex geschleudert, was sie hatten, und die Big15-Welt war immer noch sicher. Das erweckte Zuversicht in ihm, was die Zukunft betraf.
Der Waggon fuhr alle paar Sekunden über Weichen und klapperte und ratterte jedes Mal, wenn er ein neues Gleispaar erreichte, um kurz darauf erneut abzubiegen. Zu beiden Seiten glitten lange Züge vorüber, deren hell erleuchtete Fenster von der Geschwindigkeit verschwommen waren. Voraus erstreckte sich ein langer Fleck aus blassrosa Licht aus den Gateways und färbte die unzähligen Schienen. Große Lücken in der weiten Wand waren dunkel. Gateways zu den Second47 , dachte Alic. Ihr Sonnenlicht würde hier niemals wieder scheinen. Das Wissen um die Endgültigkeit stimmte ihn traurig.
»Irgendetwas Neues über Tarlo?«, fragte er Matthew.
»Nein, nichts, Boss.«
»Okay.« Alic wusste, dass es nichts Neues gab; aber er musste sich irgendwie ablenken. Seine Nerven waren viel zu angespannt.
Der Waggon erreichte sein endgültige Gleis und wurde langsamer, während er sich der Wand aus Gateways näherte. In diesem Bereich des Rangierbahnhofs gab es sehr viel weniger Züge. Sie passierten eine GH-7-Zugmaschine, die auf einem Seitengleis wartete; die massive Lok hatte lediglich fünf Waggons im Schlepp. Alles war mit einer dicken Schicht topasfarbenem Sand bedeckt, genug, um das Logo der Betreibergesellschaft unkenntlich zu machen.
Alics E-Butler meldete einen Anruf von Daniel Alster.
»In
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