Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung
Wartungsmannschaften der Station benutzen«, erklärte Kieran McSobel.
Das Sensorbild wackelte; dann dehnte es sich aus. Kieran fokussierte die Kamera auf die Fenster des Waggons. Es gab nicht viel zu sehen. Ein gelbes Licht erhellte das Wageninnere, doch die Scheiben waren schmutzig, und es waren lediglich dunkle humanoide Schatten zu erkennen, die sich im Waggon bewegten. Größer als durchschnittliche Menschen. Viel größer.
»Bradley?«, fragte Adam. »Was halten Sie davon?«
»Es ist unwahrscheinlich, dass der Starflyer so einen Waggon benutzt. Andererseits … gerade weil wir nicht damit rechnen …«
»Der Waggon besitzt nicht viel Frachtraum«, bemerkte Kieran.
»Wie groß müsste er sein?«
»Das weiß ich nicht«, antwortete Bradley.
Adam schüttelte den Kopf. Die Sache gefiel ihm nicht; sie gefiel ihm ganz und gar nicht. Irgendetwas stimmte hier nicht, und er wusste es. Doch er wusste nicht, was es war und was er hätte tun sollen.
Sensordaten füllten seine virtuelle Sicht. Der Waggon war nicht durch einen Energieschirm geschützt; doch es gab starke Energie-quellen in seinem Innern, fünf Stück insgesamt. Und die Kommunikationsverbindungen zur Verkehrskontrolle waren ganz normal.
Adam berührte das Symbol des kleinen Einsatzteams, das sie draußen in der Nähe des Gateways versteckt hatten. »Macht euch bereit«, sagte er.
»Wenn es der Starflyer ist, dann ist er mit Sicherheit verdammt gut geschützt«, warnte Bradley.
»Ich weiß. Rufen Sie die Burnelli an und sagen Sie ihr, sie soll herausfinden, was das ist.« Er nahm seinen gepanzerten Kampfhelm von der Konsole, wo er die ganze Zeit über gelegen hatte, und setzte ihn auf. Einhundert Meter vor ihm glitten die Türen des großen Schuppens auseinander.
»Sir, das Team ist in Position«, berichtete Daniel Alster.
»Okay«, sagte Nigel. Seine virtuellen Hände nahmen den Aktivierungskode für das Wurmloch aus einem geschützten Speicher und sandten ihn an das Kontrollzentrum des Boongate Gateways.
»Aktivierungskode bestätigt«, meldete Alster. »Wir öffnen das Wurmloch.«
»Schaffen Sie die Leute so schnell wie möglich hindurch, Daniel, bitte.«
»Jawohl, Sir.«
Nigel verschob die Daten vom Kontrollzentrum in einen Bereich seiner virtuellen Sicht, wo er sie überwachen konnte. Vor ihm und Nelson öffneten sich automatisch die Türen zum Vorlesungssaal.
»Sie gehen durch«, sagte er zu seinem Sicherheitschef.
»Ich hoffe nur, es ist das Risiko wert.«
»Wenn es uns gelingt, überführte Agenten des Starflyers in Gewahrsam zu nehmen, haben wir Columbia ohne weiteren Widerstand auf unserer Seite. Das ist den Aufwand wert.« Nigels Blick ging durch den Saal und über die verschiedenen Gruppen. Er war auf halbem Weg zu Qatux, als Mellanie ihn abfing, mit einem unbehaglich dreinblickenden Hoshe Finn im Schlepptau. »Wir müssen ein paar Leute von Boongate zurückholen«, begann sie ohne Um-schweife.
»Wie bitte?« Nigel starrte überrascht zu Oscar, der mit Wilson und Anna tuschelte. Oscar blickte erwartungsvoll zu ihm.
»Wir haben ein Team von der Senate Security, das dort festsitzt.«
»Tut mir Leid zu hören, aber das ist nicht unser Problem, Mellanie.«
»Sie haben einen Agenten des Starflyers verfolgt. Ich dachte, wir wollten Starflyer-Agenten.« Mit einer weit ausholenden Bewegung deutete sie auf den Saal. »Das ist doch der Sinn hinter alledem, oder? Sie zu schnappen und vor Qatux zu schleppen?«
»Moment mal … Um welchen Starflyer-Agenten geht es überhaupt?«
»Um Victor Halgarth, Isabellas Vater«, antwortete Hoshe.
»Er ist ebenfalls auf Boongate?« Das Datengitter in seiner virtuellen Sicht zeigte ihm, dass sich das Wurmloch öffnete.
»Wer denn noch?«, entgegnete Mellanie. »Hör zu, Nigel, das Team von der Senate Security hat eben gemeldet, dass sich Victor mit einer ganzen Truppe bewaffneter Leute in Bewegung gesetzt hat. Wir müssen sie entweder evakuieren oder ihnen Verstärkung schicken.
Was wir auch machen, das Gateway muss geöffnet werden.«
Wilson und Oscar wechselten einen verblüfften Blick.
»Das Pariser Team hat nicht genügend Leute, um der Senate Security zu Hilfe zu kommen«, erklärte Oscar. »Tarlos Verhaftung hat oberste Priorität.«
»Tarlo ist auf Boongate?«, fragte Paula überrascht und starrte Hoshe an. »Wie kommt es, dass wir nichts davon gewusst haben?«
»Nichts von alledem wurde schriftlich festgehalten«, antwortete Hoshe.
»Zwei Starflyer-Agenten auf Boongate?«, fragte
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