Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung
hätten, was wir Ihnen in Ihrer Ausbildung zu vermitteln versucht haben, dann hätten Sie das gewusst. Aber nein, Sie waren viel zu beschäftigt damit, in den Medien und der Unisphäre Stimmung für sich zu machen, anstatt sich wie der Rest von uns mit dem Training zu beschäftigen. Der Große Entdecker auf dem Weg, die Grenzen menschlichen Wissens zu erweitern. Sie sind genauso ignorant, wie Sie arrogant sind, und diese abscheuliche Kombination ist es, die uns in diesen verdammten Krieg gestürzt hat.«
Wilson trat hastig zwischen die beiden Männer. Oscar war wütend und hätte sich am liebsten auf Dudley gestürzt – zur Hölle damit, wie schlecht ihn das hätte aussehen lassen.
»Genug, alle beide«, sagte Wilson. Der Befehlston war perfekt. Oscar starrte noch immer wütend auf das, was er von Dudley sehen konnte, doch er ließ von ihm ab. Ich will verdammt sein, wie hat er das gemacht?
»Wir müssen offensichtlich die Ereignisse sorgfältig durchspielen, um herauszufinden, an welcher Stelle die Kommunikation tatsächlich ausgefallen ist«, fuhr Wilson fort. »Aber jetzt und hier ist weder die richtige Zeit noch der richtige Ort dafür.«
»Pah!«, winkte Dudley verächtlich ab. »Offizielle Untersuchungen von Seiten einer Navy, die bereits jegliche Glaubwürdigkeit verloren hat. Haben sie die Schönfärberei schon vorbereitet, bevor President Doi Sie gefeuert hat?«
Jetzt war Oscar außer sich. Er trat um Wilson herum. »Ein Teil des Trainings, das Sie versäumt haben, während Sie große Töne in den Shows gespuckt haben, bestand darin, eine ausweglose Situation zu erkennen. Sie hätten Ihr Memorycell Implantat löschen und Selbstmord begehen müssen, sobald Sie gefangen genommen wurden.
Woher hat MorningLightMountain die stellaren Koordinaten unserer Planeten, eh? Aus Ihren Erinnerungen! Sie sind nicht nur ein Verräter; Sie sind auch noch ein Feigling!«
Dudley stürzte sich mit erhobenen Fäusten auf ihn. Das Bose-Motile schlang eines seiner Gliedmaßen um seinen Torso und hinderte ihn daran, Oscar zu erreichen.
Wilson versetzte Oscar einen harten Stoß gegen die Brust, der ihn nach hinten taumeln ließ. Oscar wehrte sich zunächst; doch dann setzte die Scham ein, und er gab nach. »Tut mir Leid«, murmelte er, entsetzt angesichts der Tatsache, dass Anna ebenfalls half, ihn im Zaum zu halten. »Er bringt mich zur Weißglut.«
»Ich weiß«, sagte Wilson, den Arm noch immer fest um Oscars Schulter gelegt und die Muskeln gespannt für den Fall, dass er ihn erneut würde festhalten müssen.
Das gleiche Bild bot sich auf Dudleys Seite. Das Bose-Motile zerrte den Menschen in die andere Richtung davon. Dudley drehte sich immer wieder um, das Gesicht in ohnmächtiger Wut verzerrt.
Oscar saugte an der Unterlippe, während er gegen die Versuchung ankämpfte, sich erneut auf Bose zu stürzen. Anna und Wilson standen rechts und links von ihm und hielten ihn fest.
»Komm schon«, murmelte Anna. »Entspann dich wieder. Ganz ruhig, Junge.«
»Schon gut.« Gründlich verlegen hob Oscar die Hände. »Ich höre auf. Ich mache Yoga oder irgendeinen anderen Scheiß.«
Anna grinste. »Ich wusste gar nicht, das du zu sowas fähig bist.
Ein richtiger Macho!« Ihre Lippen verzogen sich zu einem spötti-schen Schmollmund.
Oscar zuckte zusammen. »Bitte nicht. Hör auf.«
Wilson grinste ihn an; dann wurde er wieder ernst. »Weißt du, so groß meine Abneigung gegen diesen Bose auch ist, die Diskrepanz in der Schilderung der Ereignisse ist besorgniserregend.«
»Du meinst, der Starflyer-Agent an Bord …?«, fragte Oscar.
»Das war mein erster Gedanke, ja. Verdammt, wir müssen uns tatsächlich mit diesem Scheißkerl an einen Tisch setzen und uns anhören, was er zu sagen hat.«
»Besser, wenn wir dieses Motile nehmen. Es macht einen etwas be-sonneneren Eindruck als dieser Irre.«
»Hey, benimm dich!« Anna boxte ihn gegen den Arm.
»Aua!« Oscar rieb sich die schmerzende Stelle; dann bemerkte er Tiger Pansy, die ein paar Meter entfernt stand und die Szene beobachtet hatte. Auf ihrem Gesicht war ein lebhaftes Grinsen zu erkennen, während sie munter auf ihrem Kaugummi kaute. »Ihr seid ja so was von krass, Leute. Ehrlich.«
»Was zur Hölle ist das?«, fragte Adam.
Die Sensoren, welche die Guardians um das Gateway nach Boongate angebracht hatten, zeigten einen einzelnen heruntergekommenen Waggon, der sich in Richtung des Hauptgleises von Boongate in Bewegung gesetzt hatte.
»Es ist ein Waggon, wie ihn die
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