Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung
konnte.
»Du gehst nirgendwo hin«, sagte Gore zu dem Assassinen. »Rein taktisch gesehen sollte ich dich an unsere Geheimdienste übergeben, damit sie versuchen können, deine Konditionierung zu durchbrechen. Wir würden wahrscheinlich eine ganze Menge daraus erfahren, Bruce.«
Bruce McFosters Augen zuckten.
»Aber du hast versucht, meine Tochter und ihr ungeborenes Kind zu töten. Also scheiß drauf.«
Bruce öffnete den Mund, und ein Schwall von Blut strömte hervor.
Er versuchte, etwas zu sagen. Dann wurde sein verzerrtes Gesicht plötzlich ruhig. »Mach es. Töte das Alien.« Er schaltete seinen Energieschirm aus.
»Gut für dich, Sohn«, sagte Gore vergebend. Seine Hand schloss sich um den Hals des Mannes und brach ihm das Genick.
Als Hoshe den High Angel das letzte Mal besucht hatte, war er von zwei gelangweilten Beamten der Diplomatie Police in Empfang genommen worden, die nichts weiter taten, als einen flüchtigen Blick auf die ID aller Passagiere in der Transitstation zu werfen und ihr Gepäck zu durchleuchten. Diesmal war es ein wenig anders. Inzwischen gab es acht Transitstationen, allesamt ein ganzes Stück größer als die ursprüngliche, und alle wurden von jeweils einer Abteilung Navy-Soldaten in voller Kampfmontur bewacht.
Hoshe, der im Laufe der letzten vierundzwanzig Stunden mehr als genug Kampfanzüge gesehen hatte, beobachtete die Soldaten misstrauisch, während er sich dem Eingang einer Transitstation näherte, die für Zivilpersonal ausgewiesen war. Der große Trolleybot, der Isabella Halgarths Suspensionskäfig trug, rollte lautlos hinter ihm her, abgeschirmt vor jeder Durchleuchtung durch einen E-Shield.
Hoshe rief Paula an, als er noch mindestens fünfzig Meter vom Eingang entfernt war. »Ich glaube, ich bin ein Angsthase. Ich schätze, ich brauche bereits jetzt Ihre Hilfe.«
»Okay, Hoshe«, kam die Antwort. »Ich setze mich sofort mit dem High Angel in Verbindung.«
Die Navy-Soldaten beobachteten, wie er näher kam, und bildeten einen schützenden Kordon um den Eingang herum. Zwei von ihnen traten vor und hielten ihn an.
Einer der beiden trug das Abzeichen eines Captains. Auf seiner Brust stand der Name Turvill. Er hielt die Hand vor und stoppte Hoshe. »Was zur Hölle ist da drin?«
Hoshe starrte auf den Helm des Captains und sah weiter nichts als eine verzerrte Reflexion seiner selbst in der golden verspiegelten Kugel. »Gepäck.«
»Was für Gepäck?«
»Das geht Sie nichts an, Captain.«
Die Soldaten vor dem Eingang hoben ihre Waffen.
»O doch, das tut es. Öffnen Sie das.«
Hoshe schenkte dem Mann ein freundliches Lächeln. »Nein.«
»Wir nehmen Sie in Gewahrsam. Sergeant, schicken Sie ein Team her, das diese Box untersucht.«
Hoshe blieb tapfer stehen und lächelte auf eine Weise, die, wie er hoffte, einen entspannten Eindruck machte, während er betete, dass er nicht allzu offensichtlich schwitzte. Die Soldaten rückten gegen ihn vor, die Waffen schussbereit erhoben. Einige zielten auf den Trolleybot und den großen länglichen Käfig.
Plötzlich stand Captain Turvill stocksteif da. Die anderen Soldaten verharrten. Sie senkten die Waffen. Der Captain salutierte vor Hoshe. »Verzeihung, Sir. Es hat ein Missverständnis gegeben. Bitte gehen Sie hindurch. Ihr Shuttle wartet bereits. Können meine Männer Ihnen irgendwie behilflich sein?«
»Nein, danke sehr«, antwortete Hoshe. »Ich will nur, äh …« Er winkte in Richtung des Eingangs zur zivilen Transitstation. Er fühlte sich, als müsse er auf Zehenspitzen an den Soldaten vorbeischlei-chen. Ein Schuljungengrinsen wollte sich auf seinem Gesicht ausbreiten, und er hatte alle Mühe, nicht lauthals aufzulachen.
Der arme Captain Turvill würde niemals erfahren, was passiert war, doch Paula hatte mit dem High Angel geredet, der seinerseits Toniea Gall angerufen und sehr pointiert darum gebeten hatte, dass eine vereinbarte Lieferung an die Raiel weder aufgehalten noch eingehend untersucht wurde. Das Alien-Raumschiff war noch nie zuvor so unverblümt gewesen. Eine wütende und äußerst beunruhigte Toniea Gall hatte daraufhin wiederum augenblicklich Admiral Columbia angerufen, und der hatte dem Captain gesagt, dass er sich zurückziehen solle. Auf der Stelle!
Hoshe war der einzige Passagier an Bord des Shuttles. Die Stewards halfen ihm dabei, den Suspensionsbehälter durch den Verbindungsschlauch zu manövrieren; dann schnallten sie ihn sicher für die Dauer des Fluges an einer Sitzreihe fest. Sie dockten an der
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