Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung
und küsste seine Tochter auf die Wange. Sie packte seinen Unterarm. »Danke, Dad.«
Er zuckte mit den Schultern. Er war so verlegen, wie sie ihn in den letzten zweihundert Jahren nicht mehr erlebt hatte. »Da war nichts dabei. Sein Wetwiring war billiger Schwarzmarkt-Kram. Er hatte nicht den Hauch einer Chance. Du hättest ihn wahrscheinlich mit einem nassen Handtuch geschlagen.«
»Ich hatte ein nasses Handtuch um die Hüften«, erinnerte sie ihn sarkastisch.
»Da hast du es – du hättest meine Hilfe überhaupt nicht gebraucht.«
Ein leises Hüsteln ertönte. Justine blickte auf und sah, dass Paula im Eingang wartete. »Senatorin, ich bin sehr erleichtert zu sehen, dass Ihnen nichts passiert ist.«
»Allerdings nicht dank dieser inkompetenten Arschlöcher, die Sie in ihre Wohnung geschickt haben!«, polterte Gore. »Was soll das denn für eine erbärmliche Operation sein, die Sie da am Laufen haben? Es überrascht mich nicht im Mindesten, dass Columbia Ihnen einen Tritt versetzt und Sie aus der Navy geworfen hat, wenn das ein Beispiel für Ihre Resultate ist!«
»Dad!«, mahnte Justine.
»Ihr Vater hat Recht«, räumte Paula ein. »Der Sicherheitslapsus ist absolut unverzeihlich. Wie es scheint, hat der Agent des Starflyer in Ihrem Kühlschrank gelauert; der größte Teil der Nahrungsmittel darin wurde aufgegessen. Er muss bereits dort gewesen sein, als das Team der Senate Security die Alarmeinrichtungen verstärkt hat. Sie werden alle suspendiert und disziplinarisch belangt werden.«
»Und wie genau soll das weiterhelfen?«, fragte Gore.
»Dad, hör einfach auf damit, ja?«
»Ha!« Gore winkte wütend ab. »Dank dem Mist, den Investigator Myo und ihre Leute gebaut haben, bin ich in jeder verdammten Nachrichtenshow der Unisphäre zu sehen, wie ich mit heraushän-gendem Schwanz durch die Park Avenue spaziere!«
»Und wie Sie den Assassinen töten.«
Justine gab einen Befehl an das Hausarray, und die Glaswände des achteckigen Raums verschwanden hinter grauem Nebel.
»Dieser Drecksack hat versucht, meine Tochter zu ermorden. Er hat bereits meinen Sohn getötet und zahllose andere Leute. Glauben Sie, es hat mir etwas ausgemacht, ihn zu erledigen?«
»Nein. Aber das NYPD muss die Angelegenheit untersuchen – so verlangt es das Gesetz.«
»Ich habe mit den Detectives am Tatort geredet. Wenn sie noch mehr wissen wollen, haben sie die Unisphären-Adresse meiner An-wälte.«
»Das reicht jetzt!«, schnappte Justine. »Hört auf damit, alle beide!
Ich bin zittrig genug, auch ohne dass ihr euch vor meinen Augen gegenseitig anbrüllt! Die große Frage ist, haben wir nun genügend Beweise, um den Senat von der Existenz des Starflyers zu überzeugen, oder reicht es immer noch nicht?«
»Die Beweise werden zweifelsohne gewichtiger«, antwortete Paula. »Wir haben Tarlo enttarnt, was uns helfen wird, die Halgarths davon zu überzeugen, dass es hier nicht um irgendwelche Machtkämpfe innerhalb des Commonwealth geht. Und man wird neugierig sein, wer einen Attentäter gegen Sie ausgeschickt hat, Senatorin.«
»Verdammt richtig!«, sagte Justine. Sie hatte bereits eine Reihe von Anrufen von anderen Senatoren erhalten sowie einen von Patricia Kantil, die der Sorge der Präsidentin ob des Zwischenfalls Ausdruck verliehen hatte. »Sie erwarten einen Bericht von Seiten der Senate Security.«
»Und was wollen Sie ihnen erzählen?«, fragte Gore.
»Alles hängt immer noch von Nigel Sheldon ab«, antwortete Paula. Sie beobachtete die Fische in dem halbrunden Aquarium. »Wenn wir aufgrund der Beweise, die uns vorliegen, die Existenz des Starflyers als echt verkünden, dann benötigen wir die Unterstützung zumindest einer Dynastie. Wenn die Sheldons sich gegen uns wenden, haben wir jeden Vorteil verspielt, den wir im Augenblick vielleicht haben. Ich weiß, dass Admiral Kime von der Existenz des Starflyers überzeugt ist, aber seine Hände sind aufgrund korrumpierter Beweise gebunden.«
»Wilson weiß, dass er tatsächlich existiert?«, fragte Gore überrascht. »Das ist ein gewaltiger Vorteil.«
»Trotzdem, ich verstehe die Position von Sheldon nicht«, entgegnete Paula. »Alles, was er unternommen hat, deutet darauf hin, dass er sich um die Existenz des Commonwealth sorgt. Und doch war Thompson überzeugt, dass es sein Büro war, das die Inspektionen der Fracht nach Far Away blockiert hat, auf die ich seit so vielen Jahren dränge.«
»Es tut mir Leid, Paula«, sagte Justine, »aber ich bin in dieser Sache immer
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