Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung
Operation zu bedeuten, eh? Meine Unisphären-Adresse ist offen – du hättest dich jederzeit melden können.«
»So ist es besser, glaub mir. Dieser Junge in deinem Schlepptau er-zählt eine interessante Geschichte. Und das Alien … Niemand hat je zuvor so ein Wesen gesehen. Kommunikation durch photolumines-zente visuelle Signale im ultravioletten Spektrum … Die Xenobiolo-gen werden ihre helle Freude daran haben.«
»Tochee ist ein richtig guter Kumpel, ehrlich.«
»Also bist du über die Pfade der Silfen gewandert?«
»Ja, Mann. Sie sind die unglaublichsten nur vorstellbaren Wurmlöcher, Nige. Ich glaube, jedes einzelne von ihnen hat ein eigenes Bewusstsein. Deswegen können wir sie nicht finden, wenn wir danach suchen. Sie bewegen sich unablässig, die ganze Zeit über; sie öffnen und schließen sich, und sie versetzen einen auch noch in der Zeit.«
»Das passt. Eine Wurmloch-Kontrollroutine in eine selbsterhalten-de Matrix aus exotischer Energie einzubauen ist eines unserer vor-rangigen Forschungsprojekte.«
»Plump, Mann, absolut plump gegen die Pfade der Silfen, glaub mir.«
»Und was hast du herausgefunden? Haben die Silfen so etwas wie eine SI?«
»Ja, so etwas in der Art. Es verfügt über eine irrsinnige Masse an Daten, wie eine galaktische Bibliothek. Ich weiß jetzt, wer die Barrieren um das Dyson-Paar errichtet hat.«
Nigel lauschte schweigend, während Ozzie ihm von der Eiszitadelle berichtete, wie er Tochee kennen gelernt hatte, wie sie Zeugen der Geschichte des Geisterplaneten geworden waren und schließlich vom Gas-Halo. »Und diese Anomine werden uns nicht helfen?«, fragte Nigel, nachdem Ozzie geendet hatte.
»Nein«, antwortete Ozzie. »Tut mir Leid, Mann.«
»Das waren sinnvoll verbrachte drei Jahre, schätze ich. Bist du zufrieden?«
»Hey, leck mich!«
»Warum hast du das politische Büro der Dynastie angewiesen, Widerstand gegen jeglichen Versuch zu leisten, Fracht nach Far Away untersuchen zu lassen?«
»Oh.« Ozzie grinste verlegen. Das war nicht gerade das Thema, über das er zu reden erwartet hatte. »Naja, Mann, du weißt schon, es war ein Druckmittel. Ich hasse so etwas, ist schon immer so gewesen.«
»Ozzie, lass diesen Mist, okay? Dafür steht zu viel auf dem Spiel.
Falls du bis jetzt noch nicht dahintergekommen bist, ich versuche herauszufinden, auf welcher Seite zu stehst.«
»Seite?«
»Bist du ein Starflyer-Agent, Ozzie?«, fragte Nigel leise. In seinen Augen glitzerte es feucht. »Verdammt, hast du überhaupt eine Ahnung, wie sehr es mich schmerzt, dir diese Frage stellen zu müssen?«
»Du weißt, dass der Starflyer real ist?«, sprudelte ein gleicherma-
ßen erstaunter Ozzie hervor.
»Ja, wir wissen, dass er real ist. Wir haben es gerade herausgefunden. Warum also die politische Anweisung?«
»Ich wusste nicht, dass er real ist.«
»Was hat dich auf den Gedanken gebracht, dass er es sein könnte ?«
»Ich bin diesem Typen begegnet, diesem Bradley Johansson.
Mann, was konnte der Geschichten erzählen! Er behauptete, im Gas-Halo gewesen zu sein, wo die Silfen seine Starflyer-Konditionie-rung entfernt hätten. Ich hatte noch nie was Ähnliches gehört. Es ergab alles irgendwie Sinn – beinahe jedenfalls. In jedem Fall habe ich mich gefragt, was, wenn er Recht hat? Weißt du? Ich meine, das Universum da draußen ist verdammt groß, Nige; alles ist möglich.«
»Also bist du ein Risiko eingegangen und hast ihn unterstützt. Es war ein Spaß, nicht wahr? Ein Heidenspaß, auf der anderen Seite zu stehen, es den Guten zu zeigen?«
»Ich bin nicht so oberflächlich.«
»Doch, das bist du.« Nigel kniff die Augen zusammen. »Wann hast du Johansson kennen gelernt?«
»Gütiger Himmel, Mann, keine Ahnung! Es ist sicher über hundert Jahre her.«
»Bevor oder nachdem er die Guardians gegründet hat?«
»Um die gleiche Zeit herum. Er fing gerade erst damit an.«
Nigel legte die Fingerspitzen vor dem Gesicht zusammen und starrte Ozzie hart an. Plötzlich weiteten sich seine Augen entsetzt.
»O mein Gott! Du dummer, dämlicher Hundesohn! Ich glaube das einfach nicht!«
»Was denn?«, fragte Ozzie bestürzt ob des Verhaltens seines Freundes.
»Der Große Wurmloch-Raubzug!«
»Ah.« Ozzie konnte ein schwaches Grinsen nicht unterdrücken.
»Der.«
»Du hast Johansson geholfen! Ich habe mich immer gefragt, wie um alles in der Welt er sich in die Routinen der Supercomputer hacken konnte, die wir geschrieben hatten. Die Zugriffskodes waren alle in unserer
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