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Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Titel: Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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die Sicherheit des Alls zu entkommen in dem Wissen, dass ich nicht lange überleben kann? In der Hoffnung, dass deine redundanten Systeme ausreichen, den Schaden der Sabotage zu kompensieren? Oder wirst du bleiben? Hier am Boden kannst du die Schäden reparieren. Na-türlich weiß die Elite des Commonwealth jetzt, dass du existierst.
    Sie werden herkommen, mit ihren Superschiffen. Du wirst ihre Rache nicht überleben.«
    Der Gedankengesang schwoll zu einem wütenden Heulen an.
    Bradley schaute nach unten. Unter seinen Füßen stand ein Motiles im Korridor. Seine Sensorstängel richteten sich nach oben und starrten ihn an. Dann explodierte es förmlich in Bewegung und arbeitete sich mit Klauen und Hufen an den Trägern nach oben.
    »Zu spät, mein Freund. Zu spät.«
    Draußen vor dem Raumschiff wurde es plötzlich dunkel.
    Bradley lächelte, und die Wärme dieser Geste ergoss sich wie Bal-sam in den diskordanten Gedankengesang. »Du wirst uns niemals verstehen. Nur ein Mensch vermag einen anderen Menschen wirklich und wahrhaftig zu begreifen. Der Rest der Galaxis ist dazu verdammt, uns zu unterschätzen. Genau wie du es getan hast.«
    Die Rumpfsensoren entdeckten die massive Wand des Megasturms, der aus der High Dessert heranjagte. Sie überragte kurz die Gipfel der Berge, bevor sie sie einhüllte und hinunter ins Tal des Instituts strömte. Für wenige kurze Sekunden widerstand der Schutzschirm über der Marie Celeste dem wilden Anprall, während er in leuchtendem Rubinrot erstrahlte, bis die titanischen Kräfte seine Generatoren überlasteten. Eine zehn Meilen hohe Welle aus Sand und Steinen, die sich mit dreihundert Meilen in der Stunde bewegte, krachte donnernd auf das nackte Raumschiff herab.
    »Lebwohl, mein Feind«, sagte Bradley Johansson zufrieden.
    Die beiden Fregatten schwebten Seite an Seite und vollkommen unsichtbar im Raum. Anderthalb Millionen Kilometer entfernt leuchtete die Dunkle Festung wie eine Halloween-Laterne. Dann flammte sie unvermittelt blau-weiß auf und überstrahlte den nahen Stern von Dyson Alpha. Das Licht erlosch so schnell, wie es gekommen war.
    »Also war eine Art Materie im Zentrum der Eruptionsbombe, die umgewandelt werden konnte«, stellte Mark fest.
    »Sieht ganz danach aus«, stimmte Ozzie ihm zu.
    »Ich kann keine Barriere sehen.«
    »Mark, gib ihr ein paar Minuten Zeit, okay? Gib ihr meinetwegen einen ganzen Monat Zeit. Wir alle haben der Dunklen Festung ziemlich zugesetzt.«
    »Die Gitterkugeln sind alle noch da«, sagte Nigel in stiller Bewunderung. »Dieses verdammte Ding hat zwei Quantumbuster überlebt.
    Die Anomine wussten, wie man etwas baut, das Bestand haben soll.«
    »Keine Spur mehr von der Quantensignatur der Eruptionsbombe«, meldete Otis. »Sieht so aus, als hättest du sie erledigt, Ozzie.«
    Sie warteten weitere fünf Stunden, während das Plasma im Inneren der Gitterkugeln langsam abkühlte und dunkler wurde. Dann verschwand es ohne Vorwarnung.
    »Hey, plötzlich ist eine Art Hülle um die äußere Kugel materialisiert!«, sagte Otis.
    »Willst du jetzt nicht sagen, du hast es ja gleich gesagt?«, fragte Nigel.
    »Nein«, antwortete Ozzie. »Ich schätze, ich bin dir was schuldig.«
    »Draußen geschieht etwas sehr Merkwürdiges«, sagte Mark. »Ich verstehe nicht, was diese Daten bedeuten.«
    »Ich auch nicht«, erwiderte Ozzie. »Wie steht’s mit dir, Nige?«
    »Keinen blassen Schimmer.«
    Das Licht von Dyson Alpha verblasste zu Nichts, und mit ihm verging die Kakophonie von MorningLightMountains Radiosignalen.
    »Mission erfüllt«, sagte Nigel. »Fliegen wir nach Hause.«
    »Komm schon, Kumpel, das ist nicht das Ende von allem. Ganz und gar nicht. MorningLightMountain ist immer noch da draußen. Er hat hundert Sternensysteme besiedelt, wo er von vorn anfangen kann.«
    »Ozzie, bitte. Du verdirbst den Augenblick.«
    »Aber …«
    »Wir fliegen nach Hause. Mit einem kleinen Umweg.«
    Kapitel Zehn
    Mortons virtuelle Sicht vermittelte ihm die Illusion von Licht und Raum. Ohne sie wäre er mit Sicherheit dem Sirenenruf von Wahnsinn verfallen, der verlockend im Zentrum seines Bewusstseins lauerte. Wie die Dinge standen, brachten ihn Stunden der Bewegungs-losigkeit in seinem gepanzerten Anzug ohne jeglichen externen Sensor-Input einer ausgewachsenen Klaustrophobie immer näher und näher. Tatsächlich hatte es eine Sache gegeben, die noch immer bis zu ihm durchgedrungen war: der Lärm des Sturms, gedämpft zwar durch die vielen Meter Sand und Geröll über ihm,

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