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Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Titel: Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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verschwenden. Ich fürchte, ich bin nicht mehr ganz der Pilot, der ich früher einmal war.«
    »Admiral?«
    »Sie haben eine schöne und eigenartige Welt, Samantha. Jetzt, da der Starflyer nicht mehr ist, machen Sie das Beste draus.«
    »Admiral!«
    Wilson unterbrach die Verbindung. Sie meinte es gut, doch sie würde versuchen, ihn am Reden zu halten. Er brauchte keine Gesellschaft. Das war eine ziemliche Erkenntnis nach so langer Zeit, doch er fürchtete den Tod nicht mehr – nicht, nachdem Oscar und Anna ihm den Weg gezeigt hatten.
    Sie würden seinen Leichnam finden, seine Memorycell extrahieren und ihn wiederbeleben; das war sicher. Doch es wäre nicht er, der in der Zukunft weiterleben würde. Er hatte diese Form von Fortset-zung des Lebens nie akzeptiert, wie es die im Commonwealth geborenen Generationen taten. Dieses alte Denken aus dem einundzwanzigsten Jahrhundert war eine sehr schwer abzulegende Angewohn-heit.
    Doch das hier ist kein schlechter Ort zum Sterben, nicht nach drei-hundertachtzig Jahren. Ich bin auf den höchsten Berg in der bekannten Galaxis geflogen und habe geholfen, das Monster zu schlagen.
    Schade nur, dass ich die Jungfrau nicht bekommen habe. Ich nehme an, dass sie mit redigierten Erinnerungen wiederbelebt werden wird. Vielleicht werden ihr Klon und mein Klon eine wunderbare gemeinsame Zukunft haben. Wäre schön.
    Die Kälte schloss sich langsam um ihn. Wilson starrte unablässig auf den Planeten hinunter. Er sah, wie die Schatten länger und die Atmosphäre tief unten von einem goldenen Schleier überzogen wurde.
    Ein großer schwarzer Schatten glitt aus dem Himmel herab und verdeckte die Sterne. Das ist also das Ende.
    Schmerzen, gerade als er geglaubt hatte, es wäre vorbei. Schaukeln, von einer Seite zur anderen. Gestalten in Raumanzügen. Niedrige Schwerkraft. Ein langgestrecktes tiefschwarzes Ellipsoid parkte auf dem grau-braunen Regolith. Die Luftschleuse stand offen, und eine Gangway führte nach unten.
    Ich bin abgestürzt. Auf dem Mars. Ist das das Rettungsteam von der Ulysses?
    »Admiral! Bleib bei uns, hörst du! Komm schon. Die Searcher ist im Orbit. Wir schaffen dich in null Komma nichts nach oben auf ihre Krankenstation. Halt jetzt durch. Ich bin es, Nigel. Erinnerst du dich an mich? Halt durch! Verstehst du mich?«
    Was ist mit der Flagge? Er konnte keine Flagge auf dem Boden sehen. Ich dachte, wir hätten das immer gemacht. Es ist das Erste, was man macht, wenn man auf einem Planeten landet. Steht so im Hand-buch, klar und deutlich.
    Mellanie wollte die Augen nicht öffnen. Sie hatte Angst vor dem, was sie möglicherweise zu sehen bekommen würde. Sie hatte keine Schmerzen mehr, doch ihr Körper erinnerte sich nur allzu gut daran.
    Sie umgaben sie wie Geister, die nur darauf warteten zurückzukehren und sie heimzusuchen. So sehr, dass Mellanie glaubte, ihre Abwesenheit wäre nichts als eine Illusion. Sie konnte noch immer das Entsetzen auf Giselles Gesicht sehen. Das Blut, das sie umgab wie ein feiner Nebel, als sie hilflos umherwirbelte. Kinetische Waffen, die ihr Fleisch durchsiebten.
    »Bin ich tot?«
    Niemand beantwortete ihre Frage.
    Ein Licht flammte irgendwo auf. Dunkelrot hinter ihren geschlossenen Augenlidern. Laken berührten ihre Haut. Harte Pflaster auf ihren Armen. Der größte Teil ihres Leibes fühlte sich taub an. Sie konnte ihren eigenen Herzschlag hören.
    Das ist bestimmt ein gutes Zeichen.
    Sie atmete vorsichtig ein und riskierte einen raschen Blick. Das Zimmer kam ihr eigenartig vertraut vor. Es dauerte eine Weile, bis die Erinnerung zurückkehrte. Das Bermuda-Zimmer, im Herrenhaus von Nigel Sheldon auf Illanum. Neben dem Bett stand ein fahr-bares Gestell mit medizinischen Geräten. Schläuche und Kabel verschwanden unter ihrer Bettdecke.
    O, meinetwegen. Es gibt schlimmere Gefängnisse.
    Irgendjemand lag zusammengerollt auf dem Sofa in dem großen Erkerfenster und schnarchte leise. Sonnenlicht fiel durch die weißen Gaze-Vorhänge und glänzte auf seinen roten Haaren.
    Der Anblick ließ Mellanie zärtlich lächeln. Der verrückte Kerl.
    Warum er allerdings hier war, stellte sie vor ein Rätsel – es sei denn, Nigel hatte ihn auch in dieses Zimmer gesperrt.
    Mellanies virtuelle Sicht befand sich im peripheren Modus. Sie befahl ihrem E-Butler, das Bild zu aktualisieren und brachte es auf vollen operativen Status. Zahlreiche Quadrate des Gitters waren dunkel, hauptsächlich ihre Inserts. »Was ist mit ihnen passiert?«, fragte sie ihren

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