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Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Titel: Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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doch die starken Vibrationen waren selbst durch das adaptive Schaumstoffpolster des Anzugs hindurch zu spüren gewesen. Der Timer in seinem Gitter verriet ihm, dass der Sturm für dreieinhalb Stunden wütete, bevor er endlich nachließ.
    »Wir müssen irgendwie hier raus«, sagte er zu Alic.
    »Verdammt richtig«, stimmte der Navy-Commander ihm zu.
    Die beiden lagen in der Dunkelheit unter dem Schutt und hielten sich an der Hand wie zwei verängstigte kleine Kinder. Diese Berührung versetzte sie in die Lage zu kommunizieren. Morton war nicht sicher, ob er ohne den Kontakt zu einem anderen menschlichen Wesen durchgehalten hätte. An viele Einzelheiten ihrer Unterhaltungen erinnerte er sich nicht. Sie hatten sich die alten Geschichten erzählt, alle Details, Frauen, Orte, die sie besucht hatten. Alles, um die Isolation zu vertreiben und mit ihr die Erkenntnis, dass sie bei lebendi-gem Leib begraben worden waren.
    Sie hatten keine Wahl gehabt.
    Als der Sturm hinter den Bergen aufgetaucht war und die letzten Gipfel verschlungen hatte, waren ihnen bestenfalls vier oder fünf Sekunden geblieben, bevor er sie mit seiner vollen Wucht getroffen hatte. Alic hatte seine Partikellanzen senkrecht in den Boden gefeuert und einen einfachen Krater aus der Erde geschmolzen. »Los, rein da!«, hatte er Morton angebrüllt.
    Morton hatte sich in das Loch geworfen und sich gegen Alic ge-drückt. Cat hatte sich nicht von der Stelle gerührt.
    »Cat!«, hatte Morton gefleht.
    »So werde ich nicht sterben, Morty. Bestimmt nicht«, hatte sie geantwortet.
    Morton hatte nicht gewusst, was er darauf sagen sollte. Alic hatte die Partikellanzen ein weiteres Mal abgefeuert und das Erdreich ringsum zum Einsturz gebracht. Cat hatte geklungen, als hätte sie Mitleid mit ihm – von all den Wochen, die sie miteinander verbracht hatten, war dies die stärkste Erinnerung, die ihm von ihr geblieben war.
    Als sie angefangen hatten, sich nach draußen zu graben, hatte er allmählich ihren Standpunkt begriffen. Seine Energiezellen waren auf fünf Prozent herunter, und das Erdreich war massiv gepackt. Er erinnerte sich vage daran, dass man sich zusammenrollen sollte, wenn man von einer Lawine überrascht wurde, um einen kleinen Raum zu schaffen. Doch dazu hatte es keine Zeit gegeben, für nichts außer den grundlegendsten Überlebensinstinkten. Das Loch im Boden bot eine Chance zu überleben. Die unglaubliche Wand, die auf sie zuraste, bot keine.
    Es dauerte ein paar Minuten, bis Morton genug mit dem Handschuh gearbeitet hatte, um sich wenigstens ein klein wenig Raum um die Hand herum zu schaffen. Die Elektromuskeln seines Anzugs spannten sich bis an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit, nur um dieses kleine bisschen zu erreichen. Nach der Hand kam der Unterarm, und schließlich gelang es ihm, den gesamten Arm in einer kleinen Höhle zu bewegen. Er begann zu scharren. Es dauerte Stunden.
    »So viel Erde war nie im Leben über uns«, sagte er immer wieder.
    »Die Trägheitsnavigation funktioniert einwandfrei«, erwiderte Alic jedes Mal. »Wir graben direkt nach oben.«
    Die Energiezellen leerten sich mit besorgniserregender Geschwindigkeit, während sie sich mit Händen und Füßen einen Weg nach oben bahnten. Hitze war das größte Problem. Die Anzüge pumpten überschüssige Wärme an die Oberfläche, doch das Erdreich leitete sie nicht gut ab. Die Hitze begann, sich ringsum zu stauen. Ein weiteres Problem, auf das Morton liebend gerne verzichtet hätte.
    Sieben Stunden, nachdem der Sturm losgebrochen war, stieß Mortons Handschuh ins Leere. Er stieß einen Seufzer unendlicher Erleichterung aus und scharrte wie ein Besessener, ohne Rücksicht auf Energiereserven und Technik. Klaustrophobie sprang ihn von hinten an und wollte nicht wieder weichen. Ringsum bröckelte Erdreich, und schließlich wand er sich aus dem Loch und ins klare Licht der Abendsonne und fing vor schier unendlicher Erleichterung an zu schluchzen. Er schlug auf die Notauslöseverriegelungen und riss sich ganze Teile des Anzugs herunter, als stünde er in Flammen.
    Alic stolperte auf allen vieren hinterher. Morton half ihm beim Aus-ziehen. Sie umarmten sich für einen langen Moment und schlugen sich gegenseitig immer wieder auf die Schultern wie zwei Brüder, die für ein Jahrhundert auseinandergerissen worden waren.
    »Wir haben es verdammt noch mal geschafft!«, sagte Morton. »Wir sind unbesiegbar!«
    Alic löste sich aus der Umarmung und warf einen langen Blick in die Runde. Sorgenvoll

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