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Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Titel: Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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als die Second Chance ihn beobachtet hatte, durchlief merkwürdige Ver-
    änderungen. Beulen erschienen unvermittelt an den verschiedensten Stellen und sandten wellenförmige Bewegungen über die Oberfläche. Die silbernen Litzen waren kurz vor dem Bersten, während die eine aus violettem Licht von dunklen Rissen kontaminiert war.
    Es war der Ring, den die Besatzung der Second Chance ›Sparks‹ getauft hatte, der am schlimmsten beeinträchtigt erschien. Der Strom aus smaragd- und bernsteinfarbenem Licht in den kometenartigen Schweifen wurde von einer einzelnen dunklen Verwerfung aus seinem einfachen Orbit geschleudert wie Ionen, die um eine magnetische Anomalie herum tanzten. Sie benötigten fast einen ganzen Orbit, bevor sie wieder in ihre Ebene zurückgekehrt waren, nur um erneut nach draußen geschleudert zu werden.
    »Da ist ja unser böser Junge«, murmelte Ozzie. Der Quantenscan zeigte ihm das Muster aus länglichen Verzerrungsfeldern, die von einem einzelnen Punkt ausgingen und sich langsam um den glänzenden Ring drehten. »Ein echter Stein im Getriebe.«
    »Ziel einprogrammiert«, meldete Mark. »Effektfeldmuster selek-tiert. Der Quantumbuster bremst fünftausend Kilometer vor diesem Bastard und durchbohrt ihn.«
    »Du bist der Mann an den Waffen«, sagte Ozzie zu ihm.
    »Feuer.«
    Die Charybdis erzitterte kaum merklich, als der Quantumbuster aus seiner Abschussröhre jagte. Ozzie drehte die Fregatte um und beschleunigte mit höchster Leistung durch die Kugelgitterschichten nach draußen.
    Bradley landete in dem flachen Straßengraben neben Highway One.
    Das Erdreich war feucht und modrig und absorbierte seinen Aufprall. Er duckte sich in einen Spalt und erstarrte. Die externe chro-mometrische Schicht seines Anzugs schimmerte in dunkelgrauen und grünen Farben, die denen der Grasbüschel und des Erdreichs entsprachen, in das er sich gedrückt hatte. Jedes andere System schaltete sich ab. Thermale Batterien absorbierten seine Körperwär-me und gestatteten der Außenschicht des Anzugs, das gleiche Tem-peraturprofil anzunehmen wie seine Umgebung. Ein winziger Licht-strahl fiel durch den Schlitz in seinem Visier und auf seine Augen.
    Draußen schleuderten die gepanzerten Wagen herum und setzten zur Flucht an. Einer klang übel. Das Motorengeräusch dopplerte davon. Bradleys eigener Atem klang laut in seine Ohren, übertönt nur von seinem Herzschlag.
    Das Licht flackerte. SoldatenMotile rannten an ihm vorbei, mehrere davon durch den Straßengraben. Sie waren nur Zentimeter von ihm entfernt.
    Und diese winzige Distanz entscheidet das Schicksal. Meines, das des Starflyers, das der Menschen und das der Primes. Doch mein Schicksal hat in der Vergangenheit schon eigenartigere Wendungen genommen als diese. Vielleicht lachen heute ja die träumenden Himmel auf mich herab …
    Die Bewegung draußen endete. Bradley aktivierte einen einzelnen Sensor und suchte seine Umgebung ab. Keine unmittelbare Bedrohung mehr durch die SoldatenMotilen. Er erhob sich vorsichtig und schaute der Armee von Aliens hinterher, die die gepanzerten Wagen verfolgten. Ein Stück weiter voraus auf dem Highway One explodierte der beschädigte Wagen.
    Im vollen Tarnmodus eilte Bradley in Richtung des gigantischen Raumschiffs. Er öffnete weitere passive Sensoren, doch er wusste bereits, welches Signal er empfangen würde.
    Kein Laut und kein Bild, mehr eine Mischung aus Empfindungen – für diejenigen, die sie zu interpretieren wussten. Der komplexe elektronische Gesang sättigte die Frequenzen, ausgestrahlt aus allen Richtungen, um das gesamte Tal einzuhüllen. Gemeinsam hatten die Bradley umgebenden Harmonien eine Einförmigkeit, die in ihrer Komplexität bemerkenswert war.
    Die Melodien hoben und senkten sich und verschmolzen zu einem kohäsi-ven Bewusstsein. Menschen und Aliens, die jeden Teil von sich mit allen teilten: Erinnerungen, Gedanken, Empfindungen. Er bewegte sich unter ihnen, empfing ihre erweiterte Kognition, trank von ihr: Er beobachtete die drei Menschen in Kampfanzügen, die sie jagten. Besorgnis. Die Menschen durften den Start des Schiffs nicht verhindern. Er bemerkte die zahlreichen technologischen Aspekte des wieder instand gesetzten Schiffes, sah, wie die Systeme justiert wurden, während sie mit allen anderen interagierten, spürte den Eifer, das lange Exil endlich zu verlassen. Spürte die Entschlossenheit, den Schutzschirm um das Schiff herum aufrechtzuerhalten, damit keine Waffe ihn penetrierte. Sah die Sensorbilder

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