Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung
er.
»Nicht so böse, Adam. Sie sollten lernen, ein wenig milder zu urteilen, insbesondere in Krisenzeiten wie diesen. Abgesehen davon ist die Errichtung neuer Infrastrukturen und Städte auf siebenundvierzig Welten eine massive Aufgabe für das Commonwealth. Genau die Sorte von Projekt, die Sie normalerweise gutheißen würden.«
»Stecken Sie mich nicht in eine Schublade, Bradley. Ich bin kein Anhänger zentralistischer Regierungen, die alle zu Korruptheit und Ferne von der Bevölkerung neigen. Eine ideale Gesellschaft sollte eine Verteilung der Macht bis zu lokalen Komitees hinunter beinhal-ten.«
»Hmmm … helfen Sie mir auf die Sprünge, Adam … Wie oft haben wir schon über diese Sache diskutiert?«
»Sie haben damit angefangen. Und es sind achtundvierzig Welten.
Verdammt, wie zur Hölle wollen sie all die notwendigen Fabrikati-onsanlagen auf neue Welten schaffen?« Er starrte aus dem Fenster.
Jenseits des Highways erstreckte sich die Megacity bis zum dunstigen Horizont. Riesige Wohngebiete wechselten sich mit Industriere-vieren ab, alles durch Highways und Schienenanlagen miteinander verbunden. Alle paar Kilometer erhoben sich die gigantischen Kon-struktionen von Raffinerien oder Schmelzöfen aus der ansonsten eher niedrigen Bebauung wie Kathedralen und Schlösser in einer mittelalterlichen Stadt. Die Abenddämmerung brach unter dem schützenden Energieschirm herein und verlieh dem Irisieren des Himmels draußen zusätzliche Farbenpracht.
»Siebenundvierzig«, sagte Bradley entschieden. »Hutchinson wird sich weigern, diese Welt aufzugeben. Er hat sie bereits einmal terra-formiert. Selbst wenn die Eruption jedes Lebewesen draußen vor der Stadt tötet, werden seine Traktorbots einfach alles neu anpflan-zen. Wie dem auch sei … Diese Zeitreiseunternehmung benötigt die Wurmlochgeneratoren der planetaren Station von Narrabri. Nein, diese Welt wird weiterleben, ganz gleich, wie groß die Schäden durch die Strahlung sind. Zweiunddreißig Milliarden Menschenleben hängen davon ab.«
»Ja. Diese Bomben, die wir haben … Ich wusste, dass die Navy stärkere Waffen als die Douvoir-Raketen entwickelt, aber verdammt, eine Bombe, die einen Stern in eine Nova verwandeln kann?
Meinen Sie, der Starflyer hat mit so etwas gerechnet?«
»Nein, ganz bestimmt nicht.« Bradley grinste in seinen Plastikbe-cher mit Kaffee. »Er hat die Menschen wieder einmal unterschätzt.
Dieser Krieg sollte dazu dienen, beide Spezies zu schwächen. Jetzt ist der endgültige Sieg in unserer Reichweite. Doi und Sheldon werden diese Waffe gegen die Primes von Dyson Alpha einsetzen; daran besteht nicht der geringste Zweifel.«
»Der Starflyer war schon auf Illuminatus nicht besonders clever.
Jenny hat berichtet, dass Bernadette Halgarth von Paula Myo in die Enge getrieben wurde.«
»Tatsächlich?« Bradley hob die Augenbrauen. »Das ist faszinierend. Myo muss inzwischen fest von der Bedrohung durch den Starflyer überzeugt sein. Und der fehlgeschlagene Mordversuch an Senatorin Burnelli verleiht unserer Geschichte zusätzliches Gewicht.
Ich frage mich, ob wir versuchen sollten, eine letzte Shotgun-Botschaft an die Bevölkerung des Commonwealth zu verbreiten.«
»Niemand wird ihr zuhören, nicht heute, und nicht auf lange Zeit.« Adam nickte in Richtung des Portals, das nun Michelangelo in seinem Studio zeigte. Selbst er war sichtlich erschüttert vom Ausmaß der Katastrophe und der Entscheidung des Kriegskabinetts, und seine Kommentatoren schienen um Worte zu ringen. »Ich mache mir mehr Sorgen darüber, dass die Agenten des Starflyer den Kopf des Agenten in ihren Besitz gebracht haben. Sobald sie sein Memorycell Insert entschlüsselt haben, tut sich eine große Sicherheitslücke in unserer Organisation auf.«
»Ja, der Gedanke ist beunruhigend, Adam; doch ich denke, unser Zeitrahmen ist in Tagen bemessen, nicht in Stunden. Selbst wenn der Starflyer herausfindet, wer wir sind und was wir tun, braucht er Zeit, um eine Offensive gegen uns zu starten. Wäre er schlau gewesen, hätte er den Kopf des Agenten der Navy überlassen. Die Cowboys stürmen bei der kleinsten sich bietenden Gelegenheit aus allen Rohren feuernd auf uns los.«
»Vielleicht. Trotzdem müssen wir die Möglichkeit im Auge behalten. Und nachdem Kime aus dem Dienst entlassen wurde, haben wir einen wichtigen potentiellen Verbündeten verloren. Oscar hat längst nicht den gleichen Einfluss bei Rafael Columbia.«
»Apropos … Hat Oscar inzwischen etwas in den Logs
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