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Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung

Titel: Commonwealth-Saga 4 - Die dunkle Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter F. Hamilton
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angegriffen.
    Edmund verfolgte die Invasion durch die Nachrichtenshows und die offiziellen Informationsströme der Regierung. Der Schwarm von Schiffen, die drei Astronomische Einheiten von Boongates Stern entfernt aus Wurmlöchern kamen. Die Eruptionsbombe, die die Primes in den Stern feuerten. Die geheime Superwaffe der Navy, die entsetzlich zerstörerisch war und die Eruptionsbombe auslöschte, doch zu einem hohen Preis. Dann wurde eine zweite Eruptionsbombe in Boongates Stern geschossen, und die Navy war gezwungen, auch diese wieder auszulöschen. Die Sensoren der Satelliten im Orbit um Boongate fingen die ozeangleichen Wellen ein, die durch die Korona des Sterns tobten. Sie zeichneten auch den plötzlichen und tödlichen Anstieg solarer Strahlung auf, die über Boongate niederging.
    Dann war ohne Vorwarnung oder Erklärung jedes einzelne Wurmloch der Primes ins Commonwealth in sich zusammengefal-len. Die Menschen hatten gewonnen – wenn man einmal von den Tausenden von Kriegsschiffen der Primes absah, die sich wie Krä-hen über den achtundvierzig angegriffenen Welten der Menschen zusammenrotteten.
    Es war das Wetter gewesen, das Edmond wahrscheinlich das Leben gerettet hatte. Er hatte ein paar Stunden hinter seinem Schreibtisch verbracht und Berichte und Augenzeugen-Erzählungen über die Invasion verfolgt, mit gelegentlichen Unterbrechungen, um zum Automaten zu gehen und sich eine Tasse Tee zu ziehen. Nachdem die Wurmlöcher verschwunden waren, fing Edmund an, die Sensordaten der Satelliten über Boongate zu verfolgen. Er sah die direkten Auswirkungen, welche die Strahlungsflut auf den Planeten hatte.
    Die elektromagnetischen Energien wurden bis zu einem gewissen Maß von der Atmosphäre absorbiert, bevor sie den Boden erreichten. Nichtsdestotrotz war die Dosis weit größer, als die meisten Tiere und Pflanzen ohne bleibende Schäden überstehen konnten. Die erste Welle der Partikelstrahlung traf nicht viel später ein und ra-dierte die Ionosphäre des Planeten innerhalb der ersten Minuten praktisch vollständig aus. Es war viel schlimmer, als die Experten in den Nachrichtenstudios vorhergesagt hatten. Die Energieversorgung außerhalb der unter Schutzschirmen sicheren Städte und Gemeinden wurde bestenfalls unzuverlässig oder fiel in dem elektromagnetischen Sturm ganz aus. Sämtliche zivilen Satelliten brannten durch, sobald sie mit der Strahlung in Kontakt kamen, womit allein die Sensoren der strategischen Verteidigungsplattformen als einzige Informationsquelle blieben. Borealisstürme fegten von den Polen herab, und ihre bleichen, tanzenden Farbmuster tauchten die lautlose Zerstörung, der die Welt anheimgefallen war, in ein geisterhaft buntes Licht.
    Edmund ging nach draußen, um die erste der aurealen Lichtshows über dem Schutzschirm der Stadt zu betrachten. Auf dem Parkplatz standen noch immer Pfützen vom nächtlichen Regen, bevor die Energieschirme aktiviert worden waren und die Wolken abgelenkt hatten. Der einzige Wagen auf der betonierten Fläche war sein eigener: ein fünfzehn Jahre alter Honda Trisma. Edmund stand neben dem Wagen, während die malven- und apricotfarbene Phosphoreszenz mit Überschallgeschwindigkeit vom Horizont heranfegte.
    Selbst die Wolken hatten sich vor der elementaren Flut zurückgezogen und einen klaren Winterhimmel erschaffen. Als Edmund in die Sonne hinauf blinzelte, meinte er, die kleinen hellen Flecken der Eruptionen zu erkennen.
    Waagerechte Blitze zuckten über den Himmel. Für einen Moment überstrahlten sie das Licht der Sonne und der Borealis. Kleine Sturz-bäche aus purpurnen Ionen zuckten an der Krümmung des Schutzschirms entlang nach unten in den Boden. Dann war die Aurora wieder in voller Pracht zu sehen, und ihre heiße Lumineszenz spiegelte sich im nassen Beton des Parkplatzes.
    Die Unisphäre empfahl jedem, der sich im Freien außerhalb eines Schutzschirms aufhielt, auf der Stelle in Deckung zu gehen und einen Schutzraum aufzusuchen. Erneut zuckte ein Blitz über den Himmel, länger anhaltend diesmal. Edmund zählte die Sekunden bis zum Donner, bis ihm bewusst wurde, wie vollkommen sinnlos dieses Unterfangen war. Inzwischen vermischten sich Blitze und Borealis-Wolken und verstärkten auf diese Weise ihre Intensität, während sie den gewöhnlichen Himmel mühelos verblassen ließen. Blitze zuckten zwischen den verschiedenfarbigen Bändern hin und her.
    Es war ein eigenartig schöner, wenn auch tödlicher Umhang für einen Planeten, dachte Edmond.
    Edmunds

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