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Computernetzwerke

Computernetzwerke

Titel: Computernetzwerke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Dembrowski
Vom Netzwerk:
einer Firma eine Netzwerkadresse zuweisen zu können, die dann - je nach Klasse - eine bestimmte Anzahl von Host-Adressen zur Verfügung hat. Ein Beispiel:
    Netz- Host-Adresse 134.28. 12.10
    Der PC mit dieser IP-Adresse (134.28.12.10) befindet sich demnach im gleichen Netzwerk wie einer mit der Adresse 134.28.12.56. Ein PC mit der Adresse 134.29.60.10 befindet sich hingegen in einem anderen Netz, was einen Routing-Vorgang - eine Wegfindung - zur Folge hat, der per Router bzw. Gateway erfolgt (vgl. Kapitel 6.8).
    Prinzipiell existieren fünfverschiedene Klassen von IP-Adressen, wobei in der Praxis jedoch nur drei - die Klassen A bis C - für die manuelle Vergabe eingesetzt werden. Die Klasse D ist für Multicast-Anwendungen (z. B. RIP) und die Klasse E für Testzwecke vorgesehen.
    Anhand der Wertigkeit der ersten Bits (Tabelle 6.6) kann man erkennen, welcher Klasse eine bestimmte IP-Adresse entspricht, während die Abtrennung durch die Punkte keinen unmittelbaren Rückschluss darüber erlaubt, welcher Teil der Netz- und welcher der Hostadresse entspricht, wobei die Adressen oftmals auch als IDs (Identifiers) bezeichnet werden.
Netzwerk-ID
Host-ID
A
0xxx xxxx
W
X.Y.Z
B
10xx xxx
W.X
Y.Z
C
110x xxx
W.X.Y
Z
    Tabelle 6.6: Die Auflösung der Adressklassen
    Bei Adressen der Klasse A wird das erste Oktett (die ersten 8 Bit) für die Netzwerk-ID verwendet, bei Adressen der Klasse B das erste und das zweite Oktett (16 Bit) und bei Adressen der Klasse C die ersten drei (24 Bit), woran sich dementsprechend die Host-IDs anschließen, wie es auch in der Tabelle 6.7 gezeigt ist.
Klasse
Bereich
Netzadressen
Host-Adressen in einem Netz
A
0-127
126
16.777.214
B
128-191
16.384
65.534
C
192-223
2.097.152
254
D
224-249
-
E
240-255
-
    Tabelle 6.7: Die Internet-Adressklassen und die sich daraus ergebende maximale Anzahl von Netz- und Host-Adressen
    Die Adressen der Klasse A lassen einen großen Freiraum für die Adressenvergabe innerhalb eines Unternehmens oder Verbundes zu, da hiermit relativ große Netze aufgebaut werden können. Üblich sind heute Adressen der Klasse B und C, wobei einige für spezielle Aufgaben (Broadcast, Loopback) reserviert sind.
Ende
A
0.0.0.0
126.255.255.255
B
128.0.0.0
191.255.255.255
C
192.0.0.0
223.255.255.255
D
224.0.0.0
239.255.255.255
E
240.0.0.0
255.255.255.255
    Tabelle 6.8: Die Adressintervalle der verschiedenen Klassen
    Adressen der Klasse A sind alle vergeben, beispielsweise an Firmen wie IBM, Hewlett-Packard und Apple, was auch für Adressen der Klasse B gilt, die insbesondere von Firmen wie Exxon und Microsoft belegt sind. Demnach ist nur noch eine begrenzte Anzahl von Adressen der Klasse C verfügbar, die, wie oben erwähnt, vielleicht noch nicht restlos belegt, aber bereits für Institutionen oder Provider reserviert sind.
    Exkurs
    Eine Host-ID darf weder den Wert 0 noch den Wert 255 aufweisen, sodass es stets zwei Adressen weniger als theoretisch möglich gibt.
    Bei der Klasse C umfasst die Netzwerk-ID 24 Bits, und da die ersten drei Bits stets den Wert 110 aufweisen, bleiben noch 21 Bits verfügbar, was ca. 2,1 Millionen unterschiedliche Netzwerkadressen (2 21 ) bedeutet. Innerhalb eines Netzes sind dann jeweils 8 Bit (das letzte Oktett) für die Selektierung der Hosts möglich, was somit theoretisch 256 (2 8 ) davon erlaubt. Per Definition darf eine Host-ID jedoch weder komplett 0 (00000000) noch komplett 1 (11111111) sein, was daher 254 erlaubte Hosts innerhalb eines Netzes bedeutet.
    Das Prinzip der erläuterten Netzklassen ist im Grunde genommen ein starres Konzept und nur in Verbindung mit einer Netzmaske (Subnet Mask, Kapitel 6.10.5) eindeutig. Stattdessen kommt häufig eine Kurznotation zum Einsatz, die als Classless Inter-Domain-Routing (CIDR) bezeichnet wird und womit für die Netze innerhalb des gesamten Adressraumes flexible Größen festlegbar sind, sodass eine Ableitung einer Netzgröße aus der IP-Adresse nicht mehr möglich ist.
    6.10.3 Reservierte IP-Adressen
    Es existieren einige spezielle IP-Adressen, die für bestimmte Funktionen reserviert sind und nicht für Hosts vergeben werden dürfen:
    ■ 0.0.0.0: Bezeichnet den eigenen Host im betreffenden Netzwerk. Eine Adresse von 134.28.0.0 bezieht sich auf den Host selbst im Netzwerk 134.28.
    ■ 127.0.0.1: Loopback-Adresse
    Diese IP-Adresse entspricht grundsätzlich der eigenen Host-Adresse, also kann hiermit die TCP/IP-Funktion einer Netzwerkkarte z. B. mit Ping getestet werden. Mit der Eingabe von ping 127.0.0.1 wird ein Testpaket

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