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Computernetzwerke

Computernetzwerke

Titel: Computernetzwerke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Dembrowski
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moduliert wird. Beispielsweise entspricht eine »0« der Frequenz 2100 Hz und eine »1« der Frequenz 1200 Hz. Auf der Empfängerseite erfolgt dementsprechend der umgekehrte Vorgang - die Demodulation -, wobei gewissermaßen aus den »Tönen« wieder digitale Signale erzeugt werden. Die Modems arbeiten, im Gegensatz etwa zum ADSL-Verfahren, im Sprachband des üblichen Telefonnetzes.
    Aktuelle Modems entsprechen dem V.92-Standard (ITU), der den jahrelang gültigen V.34-Standard ablöst, der maximal nur 33600 BPS (Bits Per Second) bietet. Das Verfahren der V.92-Modems basiert auf der Voraussetzung, dass der Internet-Provider einen digitalen Anschluss zum Internet verwendet und die Vermittlungsstelle, mit der der Anwender ganz allgemein kommuniziert, ebenfalls digitalisiert ist, was heute überall in Deutschland der Fall ist.
    Geräte laut V.92 erlauben maximal 56000 Bit/s (56 kBit/s, daher mitunter auch manchmal 56k-Standard genannt), allerdings nur in der Richtung (Downstream) vom Host -dem Internet-Provider - zum Anwender hin und nicht auch umgekehrt. In der Upstream-Richtung sind maximal 48 kBit/s möglich, wenn das letzte Stück der Strecke (zum Anwender) ebenfalls digital kodiert wird und hier keine analogen Werte mehr zu transportieren sind, also keine Modulation mehr stattfinden muss. Gleichwohl gibt es nach wie vor Gebiete, wo dies nicht möglich ist, sodass aufgrund des eingeschränkten Frequenzbereiches (300-4000 Hz) des analogen Fernsprechnetzes nach wie vor die 33600 BPS laut dem V.34-Standard das Maximum darstellen.
    Der Anschluss eines Modems erfolgt üblicherweise über die TAE-Dose (der Telekom). Zwei verschiedene Ausführungen dieser Buchsen sind anzutreffen:
    ■ TAE-F: für Telefone (F = fernsprechen)
    ■ TAE-N: für alle Endeinrichtungen außer Telefonen (N = nicht fernsprechen)
    Auch wenn die Buchsen fast gleich aussehen, sind sie es dennoch nicht, da sie mechanisch so gefertigt sind, dass beispielsweise ein Telefon nicht in eine TAE-N-Buchse gesteckt werden kann. Die Kontaktbelegung beider Varianten ist in der Abbildung 7.11 angegeben.

    Steckeranschluss N
    Steckeranschluss F
    4
zz
B
=
3
5 grün

1
braun 2
6 gelb

IT

weiss 1
    4 gelb

grün 3
5

braun 2
6

weiss 1
    Abbildung 7.11: Die Anschlüsse des TAE-N- und des TAE-F-Steckers. Die Kontakte 2 und 5 sowie 1 und 6 bleiben bei der TAE-N so lange überbrückt, bis ein Stecker eingesetzt wird.
    Die TAE-Dosen sind intern derart verschaltet, dass das Amtssignal (1, 2) von Kontakt zu Kontakt durchgeschleift wird und sich der Telefonanschluss (TAE-F) am Ende dieser Kette befindet. Beim Einstecken eines Modems (auch Fax oder allgemein Endgerät) wird der Kontakt geöffnet, und ein Relais im Modem sorgt im nicht aktiven Zustand weiterhin für die Aufrechterhaltung der Verbindung, denn sonst würde das Telefon nicht mehr funktionieren. Erst wenn das Modem aktiviert ist, schaltet es sich »auf die Leitung«, und das Telefon ist abgeschaltet. Demnach ist entweder das Telefon oder das Modem aktiv, beides gleichzeitig funktioniert mit einer einzigen Amtsleitung nicht. Auf der Modemseite ist meist ein RJ11-Anschluss vorhanden, der wie eine verkleinerte Version des RJ45-Anschlusses aussieht, wie er für TP-Kabel verwendet wird.
    Ein entsprechendes Relais für die Umschaltung befindet sich zwar meist in externen, jedoch selten in internen Modems und ohnehin nicht bei Notebooks mit Modemanschluss, was zur Folge hat, dass eine derartige Modemschaltung die Telefonverbindung unterbricht.
    7.9.2 Kabelmodems
    Die TV-Kabelnetze können Internetzugänge und auch Dienste wie VoIP (Kapitel 7.11) zur Verfügung stellen, wenn sie mit entsprechenden Rückkanälen ausgestattet sind, die es ermöglichen, dass Daten nicht nur zum Kunden hin, sondern von ihm zurückgesendet werden können.
    Für den Rückkanal wird ein Teil des gebräuchlichen Frequenzspektrums abgetrennt, mit dem dann die Daten vom Kunden zum Anbieter (Upstream) hin übertragen werden. Traditionell gibt es diesen Rückkanal nicht, sodass entsprechende Geräte für die bestehenden Kabelnetze umzurüsten oder zu ergänzen sind. Der Frequenzbereich für den Internetzugang reicht bis 600 MHz, was dementsprechend auch für vorhandene Haus- und Gemeinschaftsanlagen zu berücksichtigen ist. Ältere Verstärker arbeiten nur bis 470 MHz und blockieren das Signal des Rückkanals. Die Kabelgesellschaften sehen bei der Umrüstung meist einen Bereich bis 862 MHz (UHF) vor.
    ■ Upstream: 5-65 MHz, hier liegen

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