Computernetzwerke
Fällen wie Netzwerkkarten behandelt. Welche Einstellungen für den ISDN-Adapter im Einzelnen notwendig sind und welche Protokolle (X.75, T.70, T.90 V.120) außerdem benötigt werden, hängt vom jeweiligen Provider ab, der die Daten angibt. Als Standardprotokoll für den B-Kanal wird das High Level Data Link Control-Protokoll (P = HDLC) verwendet, und einstellbare Alternativen wären X[75], V[110] sowie D[etect]. Üblich ist HDLC bei den Internet-by-Call-Anbie-tern, während X.75 bei den Providern wie T-COM dominiert.
Abbildung 7.13: Das Anschließen einer ISDN-Einheit an den SO-Bus, der hier von einem ISDN-Telefon zur Verfügung gestellt wird.
7.9.4 Digital Subscriber Line - ADSL
Die Standardtechnologie für den Internet-Anschluss stellt ADSL dar, was für Asymmetrical Digital Subscriber Line steht. Das Prinzip von ADSL ist, dass man die analoge Signalübertragung - für die Sprache und die konventionelle Modemübertragung - unverändert lässt (im Bereich von 300-4000 Hz) und darüber (ab ca. 130 kHz) ein spezielles Modulationsverfahren (QAM, Quadrature Amplitude Modulation) einsetzt, welches wie bei einem konventionellen Modem in einer analogen Datenübertragung auf den Leitungen resultiert. Deshalb ist es möglich, ADSL an einem herkömmlichen, analogen Anschluss verwenden zu können. In der Abbildung 7.14 sind die Frequenzbänder angegeben, die laut dem ITU-Standard für POTS (Plain Old Telephone System, das herkömmliche Telefon), ISDN und ADSL verwendet werden.
Abbildung 7.14: Die genutzten Frequenzbänder für die Sprachübertragung sowie ISDN und ADSL
ADSL ist nur eine (asymmetrische) Variante des Digital Subscriber Line-Verfahrens. Asymmetrisch deshalb, weil die Datenübertragungsrate in Kunden- (downstream) und aus Kundenrichtung (upstream) unterschiedlich ist. Es gibt eine ganze Reihe anderer DSL-Implementierungen, was in allgemeiner Form als xDSL gekennzeichnet wird, wobei das »x« die jeweilige DSL-Technologie kennzeichnet. Es liegt im Ermessen des jeweiligen Anbieters, welche Datenübertragungsraten er anbietet. In der Tabelle 7.5 sind die bekannten Realisierungen mit ihren typischen Maximalwerten angegeben. Die Telekom hat im Jahre 2011 intensiv mit dem Ausbau der VDSL-Netze begonnen, wobei dem Privatkunden meist nur ADSL (und VDSL optional) angeboten wird.
Kürzel
Bezeichnung
max. Datenrate
max. Reichweite
HDSL
High Bitrate DSL
2 MBit/s
5 km
ADSL
Asymmetrical DSL
8 MBit/s (downstream) 0,2 MBit/s (upstream)
5 km
ADSL2+
Asymmetrical DSL Version 2
24 MBit/s (downstream) 1 MBit/s (upstream)
5,2 km
SDSL
Single Pair DSL
2 MBit/s
3,5 km
VDSL
Very High Bitrate DSL
52 MBit/s (downstream) 2,3 MBit/s (upstream)
300 m
Tabelle 7.5: Die bekannten xDSL-Varianten mit den wichtigsten Kenndaten
ADSL nutzt den Frequenzbereich bis 1 MHz (Abbildung 7.14), der in 256 einzelne Träger aufgeteilt ist, mit jeweils einer Nutzbandbreite von 4 kHz. Für die reine Datenübertragung bleiben 190 Träger übrig, weil einige für spezielle Aufgaben, wie etwa den Transport des Pilottons, notwendig sind. Hiermit erkennen ADSL-Modem und Gegenstelle (DSLAM), dass sie gegenseitig erreichbar sind. Die Datenübertragung findet anhand eines Verfahrens namens Discrete Multi-Tone Frequency Signal Modulation, kurz DMT, statt.
Zur Trennung der Telefon- von den Datenfrequenzen kommt ein sogenannter Splitter zum Einsatz. Am Splitter wird das Telefon angeschlossen, an einer anderen Buchse ein spezielles ADSL-Modem, das die Verbindung mit einem oder mehreren PCs (über einen Switch oder Router) herstellt. Die Leitung, die von der Vermittlungsstelle ins Haus gelangt, wird hier als Amtsleitung bezeichnet, auch wenn das Amt in der damaligen Form, als die Post das Monopol über sämtliche Telefonanschlüsse innehatte, nicht mehr existiert.
Seit Anfang des Jahres 2002 ist die Telekom nur noch für die Technik bis zum Splitter verantwortlich, d.h., der Kunde kann ein ADSL-Modem nach Wahl einsetzen, das oftmals mit einem Switch und/oder WLAN-Router in einem Gerät kombiniert ist. Die meisten DSL-Anbieter stellen die benötigte Hardware für die Vertragslaufzeit kostenlos zur Verfügung.
Die Schnittstelle zwischen dem Splitter und dem Modem firmiert unter der Bezeichnung UR2 (Universal Remote). Dieser Telekom-Standard beschreibt das Zusammenspiel eines DSL-Modems mit dem DSLAM (DSL Access Multiplexer) in der Vermittlungsstelle. Weiterentwicklungen von ADSL sind ADSL2 und ADSL2+, die sich zum ersten Standard als abwärtskompatibel darstellen.
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