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Computernetzwerke

Computernetzwerke

Titel: Computernetzwerke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Dembrowski
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Geräte nach den neueren ADSL-Versionen können Störungen und Übersprechen durch eine Trennung von Modulation und Framing (Datenrahmen, Datentelegramm) besser begegnen.
    Generell tauschen das ADSL-Modem und die Vermittlungsstelle beim »Trainieren« der Verbindung verschiedene Parameter über die Leitungsbeschaffenheit, die Trägerverfügbarkeit und die mögliche Datenrate aus. Daraufhin einigen sie sich auf synchronisierte Frames, die fortan den Kommunikationspfad bilden und die Nutzdaten transportieren. Falls später eine Störung bei den genutzten Trägern auftritt, gehen die Framestruktur und damit die Daten verloren, sodass daraufhin eine neue Trainingsphase einsetzen muss, falls die Fehlerkorrektur die Daten nicht wieder herstellen kann.
    Bei ADSL2 sorgt das Verfahren der Seamless Rate Adaption dafür, dass sich die Kanalnutzung und die Datenrate bei auftretenden Störungen anpassen kann, ohne dass die Frames gestört werden und der Kommunikationspfad zum Erliegen kommt. Dadurch sind höhere Datenraten zu erreichen bzw. ADSL2 lässt sich dann als ADSL auch auf schlechteren Leitungen nutzen.
    Weitere Neuerungen betreffen eine effizientere Kodierung sowie erweiterte Diagnosemöglichkeiten, was die Fehlersuche erleichtert, sodass ein Servicetechniker immer seltener beim Kunden erscheinen muss. Außerdem sind mit ADSL2 zusätzliche Stromsparmechanismen eingeführt worden, die in Abhängigkeit von der Aktivität arbeiten, also den Energiebedarf auf Minimum schalten, wenn längere Zeit keine Daten über das Modem übertragen wurden.
    ADSL2+ erlaubt höhere Datenraten (24 MBit/s), wofür der Frequenzbereich auf 2,2 MHz verdoppelt wurde. Der Downstream- und der Upstream-Bereich können somit jeweils 1,1 MHz umfassen. Alle DSL-Zugänge, die mehr als 8 MBit/s bieten, entsprechen heutzutage üblicherweise ADSL2+. Weil diese Version abwärtskompatibel zu ADSL2 ist, gibt es hier keine Kompatibilitätsprobleme. Aktuelle ADSL-Modems unterstützen meist alle drei Versionen und lassen sich in der vom Provider zur Verfügung gestellten Verbindungsart verwenden.
    Ein Splitter ist rein passiv aufgebaut und benötigt demnach keine Spannungsversorgung. Die Amtsleitung (Amt) führt in den Splitter hinein, und als Anschlüsse stehen auf der Frontplatte des Gerätes meist drei TAE-Buchsen zur Verfügung. Die Amtsleitung kann direkt auf die beiden Klemmen (Kontakte a, b) im Splitter geführt oder von einer vorhandenen TAE-Dose aus mit dem mitgelieferten Kabel auf die Anschlussbuchse (RJ11) gesteckt werden.

    Abbildung 7.15: Anschlüsse eines Splitters
    Das ADSL-Modem wird mit der RJ45-Buchse des Splitters verbunden, wofür das vorgesehene Kabel auf der einen Seite den RJ45-Stecker besitzt und auf der anderen Seite zum Modem hin einen RJ11-Stecker. Diese Bauweise soll einen Falschanschluss möglichst vermeiden, denn die DSL-Pakete sollen auch von einem Laien in Betrieb zu nehmen sein. Die Verbindung zwischen Splitter und ADSL-Modem führt nur zwei (UR2) Leitungen, es ist gewissermaßen die vom Sprachsignal abgetrennte Amtsleitung.

    Abbildung 7.16: Die Verschaltung der ADSL-Installation, wobei ISDN optional ist. 298
    Da ein ADSL-Modem über eine RJ45-Buchse, wie sie auch bei Netzwerkkarten gebräuchlich ist, verfügt, passt hier ein gewöhnliches Twisted Pair-Kabel (Patch-Kabel) hinein, mit dem die Verbindung zur Netzwerkkarte des PCs oder einem Switch/Router hergestellt wird.
    ISDN-Geräte können an den TAE-Buchsen des Splitters nicht direkt verwendet werden, sondern es ist ein NTBA-Adapter (Abbildung 7.16) dazwischenzuschalten. Die ISDNGeräte können mit diesem Anschluss dann genauso betrieben werden, wie es im vorherigen Kapitel erläutert ist. Demnach ist DSL auch nicht als kompletter Ersatz für ISDN zu sehen, sondern eher als Ergänzung. Für die Internetbenutzung kommt DSL und für Dateitransfer oder Fax das ISDN zum Einsatz. ISDN stellt als leitungsorientierte Technik stets definierte Teilnehmer-zu-Teilnehmer-Verbindungen her, die als sicher betrachtet werden können, während DSL nur eine Verbindung zur Vermittlungsstelle bietet und keine direkten Verbindungen zu anderen DSL-Teilnehmern aufbauen kann.
    7.9.5 Point-to-Point Protocol - PPP
    Das Point-to-Point Protocol dient der Übertragung von Netzwerkprotokollen (z. B. TCP/ IP) über unterschiedlichste Verbindungen wie etwa den USB oder die serielle Schnittstelle (RS232). Es kommt insbesondere für serielle Verbindungen (zum Internet-Provider) mit einem Modem oder einem

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