Computernetzwerke
mit denen ein Netzwerkkabel problemlos verlängert werden kann.
Abbildung 2.10: Mithilfe von Koaxial- und TP-Kupplungsstücken können Netzwerkkabel einfach verlängert werden.
2.5.1 TP-Kabelverbindung für zwei PCs
Falls lediglich zwei PCs per TP-Kabel verbunden werden sollen, kann auch ein spezielles TP-Kabel (Crossover-Kabel) verwendet werden, bei dem die Leitungspaare TXD und RXD überkreuz laufen, wodurch die Sendeleitungen des einen PC den Empfangsleitungen des anderen entsprechen und natürlich auch umgekehrt.
Abbildung 2.11: Ein Crossover-Kabel kann für die Vernetzung von zwei PCs ohne Hub oder Switch verwendet werden.
Exkurs
Für die Verbindung von zwei gleichartigen Datenendeinrichtungen (DEEs), wie beispielsweise von zwei PCs, aber auch von zwei Hubs oder Switches, werden Kabel mit »verdrehten« Leitungen (Crossover-Kabel) verwendet.
Daneben gibt es bei Netzwerkkarten und -geräten auch intelligente Adapterschaltungen, die automatisch erkennen können, welche Verbindungsart (1:1, überkreuz) für den Datenverkehr benötigt wird, und sich hierauf entsprechend einstellen. In der Praxis gibt es beim Einsatz von unterschiedlichen Modellen mit dieser Funktion jedoch häufig Probleme, sodass sie im Zweifelsfall nicht verwendet werden sollte, was sich beispielsweise bei Windows unter den Eigenschaften der Netzwerkkarte einstellen lässt.
Ab Gigabit-Ethernet werden von den Adaptern sogenannte Training Frames gesendet, um die jeweiligen Betriebsarten und Aderpaarzuordnungen feststellen zu können. Diese Synchronisierung bedeutet, dass für die Gigabit-Kopplung keine Crossover-Kabel benötigt werden und es im Handel hierfür selbstverständlich auch keine gibt.
Exkurs
Für reine Gigabit-Verbindungen werden keine Crossover-Kabel mehr benötigt, sondern der jeweilige Verbindungstyp wird von den Teilnehmern automatisch detek-tiert. Diese Autodetect-Funktion ist auch bei einigen Switches und Routern, die lediglich Fast-Ethernet unterstützen, zu finden, was jedoch nicht allgemein gilt.
Einem Twisted Pair-Kabel ist von außen nicht anzusehen, ob es sich um ein übliches Kabel, das zuweilen auch als Patch-Kabel bezeichnet wird, handelt oder um ein Cross-over-Kabel. Dieser Tatsache ist es daher zu verdanken, dass schon viele »Netzwerker« auf Probleme beim Netzwerkaufbau gestoßen sind, nur weil sie das falsche Kabel verwendet haben.
Bezeichnung
Anschluss
Anschluss
Bezeichnung
TD+
1
3
RD+
TD-
2
6
RD-
RD+
3
1
TD+
RD-
6
2
TD-
Tabelle 2.3: Die zu verbindenden Kontakte bei der einfachen TP-Kopplung zweier PCs
2.6 10BaseFX
Netzwerke auf der Basis von Lichtwellenleitern (LWL) sind verglichen mit Kupferverbindungen störunempfindlich, abhörsicher und weisen generell eine niedrige Fehlerrate auf. Die passenden Netzwerkkarten sowie auch Hubs und Switches sind jedoch teurer als die für kupferbasierte Lösungen. Allerdings überwiegen vielfach die Vorteile, insbesondere in Industrieumgebungen, wo elektrische und magnetische Felder den Netzwerkbetrieb stark beeinträchtigen können.
Die LWL-Verbindungen können beispielsweise auch im gleichen Kabelschacht wie etwa die Starkstromleitungen verlegt werden, wobei die davon ausgehenden Störungen keinerlei Einfluss auf die Netzwerkverbindung haben. Beschädigungen durch Überspannungen, statische Entladung oder auch durch Blitzschlag sind bei LWL nicht möglich. Außerdem gibt es hier automatisch eine »galvanische« Entkopplung zwischen der Netzwerkhardware (z. B. Netzwerkkarte) und dem Medium, wofür bei den TP- und Koax-Netzwerkkarten spezielle Übertrager (Transformatoren) notwendig sind.
Abbildung 2.12: Eine Netzwerkkarte für LANs nach dem 10BaseF-Standard mit ST-Verbindungen, die außerdem auch noch über einen TP-Anschluss (unten) laut 10BaseTX verfügt.
Werden außerdem die Kosten für die Verlegung des Kabels bzw. des Lichtwellenleiters mit ins Kalkül gezogen (also auch der Arbeitslohn), ist der Kostenunterschied zwischen kupferkabel- und lichtwellenleiterbasierten Netzwerken kaum mehr nennenswert. An passender Stelle im LAN könnte außerdem eine entsprechende Konvertierung (vgl. Abbildung 2.25) von LWL auf TP-Kabel vorgenommen werden, damit etwa der räumlich ausgedehnte LWL-Backbone auf die (preiswerteren) TP-basierten Büroanschlüsse umgesetzt wird.
Der Standard 10BaseF, wobei das F für Fiber, also Glasfaser, steht, umfasst im Wesentlichen drei Spezifikationen:
■ 10Base-FB: Verwendung von LWL im Backbone, maximal 2 km
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