Computernetzwerke
möglich.
Abbildung 2.15: Ein LWL-Hub von der Vorder- und von der Rückseite mit acht LWL-Anschlüssen, einem AUI- sowie einem RS232-Port für die Konfigurationsarbeiten
Leider ist anhand der Beschreibungen zu den Einheiten nicht immer feststellbar, ob diese nützliche Option gegeben ist oder nicht. Hersteller wie beispielsweise Hewlett-Packard realisieren diese zusätzliche Funktion allerdings bei vielen Einheiten. Für den Test einer optischen Übertragungsstrecke eignet sich im Übrigen auch ein handelsüblicher Laser-pointer, mit dem man in die Faser hineinleuchten kann. Dabei sollte man aber stets vorsichtig sein, wenn man nicht genau weiß, was einen erwartet, denn das Laserlicht kann bekanntlich Sehstörungen und sogar Beschädigungen der Augen zur Folge haben. Allerdings entsprechen die optischen Komponenten (auch 1000BaseSX/LX) der Laser-Klasse 1, die laut Definition unter den vorhersehbaren Bedingungen sicher ist.
LWL muss natürlich nicht stets bis an die einzelnen PCs geführt werden, sondern wird meist nur bis in die jeweiligen Räume gelegt, und dort wird ein Hub oder ein Switch installiert, der eine Umsetzung von LWL auf mehrere TP-Ports vornimmt. Die oben für den 10BaseT-Standard angestellte Betrachtung zu den Kollisionsdomänen gilt ebenfalls für 10BaseF, weil es hier ebenfalls einzelne Sende- und Empfangsleitungen gibt und die ggf. notwendige CSMA/CD-Verarbeitung im (LWL-)Hub stattfindet.
2.7 Fast-Ethernet
Realisierungen wie FDDI, HSTR, 100BaseVg AnyLAN oder auch ATM haben sich allesamt an der Ablösung des 10Base-Ethernet versucht, weil es eine Zeit lang so aussah, als ob Ethernet mit 10 MBit/s am Ende wäre. Im Grunde genommen hat aber keines
Abbildung 2.16: Das TP-Kabel der Kategorie 5 ist das bevorzugte Transportmedium für Fast-Ethernet.
Die Weiterentwicklung davon - 10 Gigabit-Ethernet - ist außerdem auch als WAN-Tech-nologie konzipiert, wodurch Ethernet quasi allgegenwärtig ist. Den Schlüssel zu den höheren Datenübertragungsraten liefert zunächst das sogenannte Switching, also die Möglichkeit, stets 1:1-Verbindungen zwischen den Einheiten schalten zu können, wofür eben Switches statt Hubs zum Einsatz kommen. Damit fällt das Koaxialkabel als Übertragungsmedium aus, und es bleiben noch die Twisted Pair- und die verschiedenen LWL-Realisierungen für alles, was nach Standard-Ethernet (10 MBit/s) kommt, übrig.
■ 100BaseTX: Dieser Standard definiert Fast-Ethernet auf verschiedenen Twisted Pair-Kabeln. Die Version 100BaseT2 kann bereits mit Kabel der Kategorie 3 zum Einsatz kommen, wofür dann drei Datenleitungen und eine Leitung für die Kollisionserkennung verwendet werden, womit jedoch kein Vollduplex-Betrieb (gleichzeitiges Senden und Empfangen) möglich ist. Alternativ lässt sich ein 8-adriges Twisted Pair-Kabel (Cat3) einsetzen, wodurch diese Einschränkung dann nicht mehr gegeben ist und was dann unter 100BaseT4 firmiert. Die gebräuchlichere Realisierung 100BaseTX verwendet UTP/STP-Kabel der Kategorie 5, ist Vollduplex-fähig und gilt als allgemeiner Standard für Fast-Ethernet über eine maximale Distanz von ca. 100 m.
■ 100Base VG-AnyLAN: Fast-Ethernet mit dem DPMA-Verfahren (Demand Priority Medium Access) auf Twisted Pair (8-adrig) oder LWL-Verbindungen. Es setzt zwar ebenfalls eine sternförmige Topologie voraus und gilt als leistungsfähige Zusammenführung der Ethernet- mit der Token Ring-Funktionalität, hat sich gegenüber 100BaseTX jedoch nicht auf breiter Front als Nachfolger von 10Base durchsetzen können. Auf eine nähere Betrachtung dieser Netzwerktechnologie wird im Folgenden aufgrund der mittlerweile geringen Bedeutung verzichtet.
■ 100BaseFX: Definiert Fiber Optic-Verbindungen (Glasfaser, Lichtwellenleiter) mit 100 MBit/s (Fast-Ethernet) im kompatiblen Modus (CSMA/CD) bei einer maximalen Segmentlänge von 410 m unter Verwendung eines Multimode-Kabels. Die maximale Distanz
der genannten Systeme dieses Ziel erreicht, sodass das schnellere Ethernet (Fast-Ethernet) mit 100 MBit/s heute als die gebräuchlichste Standard-LAN-Technologie überhaupt anzusehen ist.
kann ohne Weiteres bis auf 2 km erhöht werden, wenn das CSMA/CD-Verfahren nicht zur Anwendung kommen muss, weil im Vollduplex-Modus gearbeitet werden kann.
2.7.1 100BaseTX
Neben der Switching-Funktionalität sind weitere Veränderungen am »alten« Ethernet-Standard notwendig gewesen, um zu den höheren Datenübertragungsraten zu gelangen. Dazu gehört eine abwärtskompatible
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