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Conan der Barbar

Conan der Barbar

Titel: Conan der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lin Carter , L. Sprague de Camp
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gerade das Blut von Dolch und Mund wischte.
    Die beiden ließen sich erschöpft auf dem Boden nieder, um Atem zu schöpfen.
    »Nun, habt ihr es?« fragte Valeria sie.
    Wortlos holte Conan den feurig funkelnden Juwel aus seiner Tunika und zeigte ihn ihr. Sie gönnte sich nur ein flüchtiges zufriedenes Lächeln, denn den Geräuschen nach waren die Verfolger bereits im Schacht. »Sie klettern die Leiter hoch!« flüsterte das Mädchen und spähte hinunter. »Ich glaube, einige Tiermenschen sind unter ihnen. Versteck das Schlangenauge!«
    »Hinaus auf die Zinnen«, forderte Conan die beiden auf und blickte zur Türöffnung, durch die die Sterne schienen. »Ich schlage ihnen einem nach dem anderen die Schädel ab, sobald sie in Reichweite kommen.«
    »Nein!« wehrte Valeria ab. »Das ist zu riskant. Wir klettern lieber alle den Turm hinunter, ehe sie meine Schnur durchschneiden. Aber wir müssen uns beeilen!«
    Sie befolgten ihren Rat und schon klommen alle drei die steile Wand hinunter und dankten den Göttern, daß der untergehende Mond sie nicht mehr verriet.
    Alle, außer dem Cimmerier, hatten den sicheren Boden erreicht, als eine gräßliche Fratze über die Zinnen starrte, und eine dickbehaarte Hand mit einem Dolch auf die Seidenschnur einhieb. Als Conan bemerkte, daß sich einige der Fäden bereits gelöst hatten, warf er einen schnellen Blick auf das dunkle Wasser des Teiches. Dann stemmte er beide Beine an die Turmwand und stieß sich mit aller Kraft davon ab, gerade als die Schnur nachgab. Im Sprung drehte er sich wie eine fallende Katze und landete unbeschadet im schwarzen Wasser.
    Valeria lachte, als der junge Barbar triefnaß herauskletterte. Ihr Lachen galt jedoch den Wutschreien der wachsenden Zahl von Beobachtern oben auf dem Turm.
    »Dummköpfe!« sagte sie verächtlich. »Sie erleichtern uns die Flucht. Dadurch, daß sie die Schnur durchschnitten haben, kann keiner uns so schnell verfolgen.«
    Grinsend rollte Subotai die restliche Seidenschnur auf und schlang sie sich über die Schultern, dann beeilte er sich, Conan und Valeria nachzukommen, die bereits über die Mauer kletterten.
     

Die Mission
    Die Mission



D IE M ISSION
     
     
    Feuer prasselte im offenen Herd der schmutzigen Schankstube im Diebesviertel von Shadizar. Der beißende Rauch, der sich den verrußten Deckenbalken entgegenkräuselte, vermochte nicht, das strahlende Funkeln des herrlichen Rubins zu mindern. Drei Gestalten in Umhängen hatten sich über das Auge der Schlange auf dem Tisch gebeugt, um es mit ihren Körpern vor zufälligen Blicken anderer Gäste zu schützen.
    »Bei Nergal! Er ist wunderschön!« seufzte Subotai. Er verschlang den glitzernden Juwel schier mit den Augen.
    »Ja, das ist er«, pflichtete Valeria ihm bei. Sie hob den Weinbecher an die Lippen, ohne ihren bewundernden Blick von dem Stein zu wenden.
    »Das darf er auch sein«, knurrte Conan, ohne sich von der Begeisterung anstecken zu lassen. »Er hätte uns allen fast das Leben gekostet.«
    Subotai verzog das Gesicht. »Mußt du schlafende Erinnerungen wecken? Eine Gefahr, die vorbei ist, soll man schnell vergessen, rät eines unserer hyrkanischen Sprichwörter.«
    Seiner eigenen Meinung zum Trotz kaute der Kleine alles noch einmal durch, was seit ihrer Entdeckung im Turm der schwarzen Schlange geschehen war. Er erinnerte die anderen, wie sie über die Mauer gestiegen waren, während eine tobende Menge der Kinder Sets, die von ihren Brüdern auf dem Turm alarmiert worden waren, aus einer vorher nicht erkennbaren Tür strömten. Weiter erinnerte er Conan und Valeria an die Tage, da sie sich versteckt gehalten hatten – mit knurrenden Mägen, weil sie sich, aus Angst erkannt zu werden, nicht in den Garküchen oder an den Ständen mit Eßbarem sehen lassen wollten. Und wie sie sich schließlich, scheinbar staunenden Blickes wie Neuankömmlinge, zur Keule gewagt hatten, wo das Auge des Gesetzes gewöhnlich blind war. »Das war eine schlimme Zeit«, schloß er seufzend. Dann labte er sich wieder am Anblick des herrlichen Juwels, als wäre er der köstlichste Festschmaus.
    »Aber es war es wert«, murmelte er nach einer Weile. »Was meinst du, Cimmerier, sollen wir zwei Herzogtümer in Aquilonien erstehen, oder zwei Emirate in Turan, oder zwei nebeneinanderliegende Fürstentümer in Vendhya? Und was hast du mit deinem Anteil am Erlös des Juwels vor, Valeria?«
    »Zuerst brauchen wir einen Käufer für einen so kostbaren und bekannten Stein«, murmelte Valeria und

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