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Conan der Barbar

Conan der Barbar

Titel: Conan der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lin Carter , L. Sprague de Camp
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jugendlichen Stimmen, die Takt mit dem fordernden Trommelschlag hielten. Geschützt durch diesen schier ohrenbetäubenden Krach hasteten sie jetzt weniger vorsichtig zu der größeren Höhle, aus der der Feuerschein kam.
    Ihr erster Eindruck war, sich in der Hölle selbst zu befinden. Unzählige Feuer brannten auf dem Steinboden. Die lodernden Flammen tönten die Felsdecke hoch über ihren Köpfen gelb, orange und rot, und beleuchteten die riesige Höhle. Ja, gewaltig war sie, einem Tempel gleich, und wie bei einem Gotteshaus stützten Säulen das Kuppeldach, zumindest sah es so aus, denn diese »Säulen« waren nicht von Menschenhand gehauen: tropfendes Wasser, das Kalkstein der Decke mit sich getragen hatte, hatte sie im Laufe unzähliger Jahrhunderte geschaffen. Staunend, doch ohne ihre Vorsicht zu vergessen, betrachteten sie dieses Wunderwerk der Natur.
    »Wachen!« zischte Subotai und stieß Conan an, denn plötzlich tauchten in dem flackernden Licht Bewaffnete auf. Auf Conans Wink hin huschten sie zurück in die Schatten und versteckten sich. In der durch den flackernden Feuerschein wechselnd gesprenkelten Dunkelheit waren ihre fleckig bemalten Körper nicht zu erkennen. Der Hyrkanier holte den Bogen aus seiner Hülle, stemmte ein Ende auf den Steinboden und spannte die Sehne ein. Conan zog sein Schwert aus der mit dunklem Tuch umwickelten Scheide, während Valeria ihren langen Dolch enthüllte. Es würde nicht mehr lange dauern, das wußten sie, bis sie ihre Geschicklichkeit im Umgang mit ihren Waffen beweisen mußten.
     

Die Höhle
    Die Höhle



D IE H ÖHLE
     
     
    Aus seinem Versteck beobachtete Conan wachsam die stämmigen Wachen in Eisen- und Lederrüstung, die im Tanz der Flammen deutlich zu sehen waren. Er benetzte die Lippen, doch ansonsten verhielt er sich völlig reglos, als warte er auf ein Zeichen, ehe er sich auf diese Burschen warf – denn nur durch Gewaltanwendung konnten sie Zutritt in die Höhle erlangen.
    Subotai wirkte nicht sehr glücklich. Ein Dieb erfreut sich seiner Beherrschung der verstohlenen Künste seines Handwerks, die in einem offenen Kampf jedoch nicht zum Einsatz kommen. Schließlich fragte er leise: »Müssen wir denn unbedingt mit Gewalt vorgehen, Cimmerier? Erlik weiß, ich bin kein Feigling. Aber mir deucht, es ist Wahnsinn, mit Waffen gegen eine solche Übermacht vorzugehen, wenn wir verstohlen und mit List unser Ziel unblutig erreichen könnten.«
    Valeria nickte. »Sie haben uns den Rücken zugewandt, das gibt uns einen Vorteil.«
    Conan brummte zustimmend. »Sie ahnen nicht, daß es von der Schlucht her einen Eingang gibt – wenn der alte Zauberer sich nicht irrte.«
    »Bis jetzt scheint er sich nicht getäuscht zu haben«, murmelte Valeria.
    Der junge Barbar knurrte etwas Unverständliches. Ihn drängte nach einem Kampf. Sein Blut wallte heiß durch die Adern, und er hatte keinen anderen Wunsch, als seinen Feinden all das Leid und die Schmerzen heimzuzahlen, die sie ihm zugefügt hatten. Trotzdem war ihm natürlich klar, daß sie ihr Überraschungsmoment einbüßten, wenn sie schon so früh auf sich aufmerksam machten.
    Subotai, der sich inzwischen eingehend umgeschaut hatte, flüsterte aufgeregt: »Dort drüben, links! Seht ihr diese Felsenpfeiler vor der Höhlenwand? Sie bieten uns Schutz, wenn es uns gelingt, uns leise an der Wand entlangzuschleichen.«
    »Es ist sehr eng dazwischen«, gab Valeria zu bedenken, »und die Wand ist uneben, sie hat viele kantige Vorsprünge. Du und ich, wir können uns vielleicht hindurchzwängen, aber was ist mit Conan?«
    Der Cimmerier grinste. »Es macht mir nichts aus, ein bißchen Haut zu lassen. Zumindest werde ich dann ein wenig von diesem klebrigen Zeugs los.«
    Subotai machte den Führer, als sie durch die Stalagmiten geschützt, die sich wie die Zähne eines Giganten aus dem Boden hoben, an der Wand entlangschlichen. Der unebene Gang führte schräg aufwärts, so daß sie schließlich von oben auf die ganze gewaltige Länge und Breite des Höhlenbodens hinabschauen konnten.
    In seiner Mitte sahen sie einen riesigen Kessel, von vier massiven Säulenbeinen aus rußigem Stein gehalten. Aus dieser Entfernung erweckte es den Eindruck, als wäre auch der Kessel selbst aus Stein. Prasselnde Flammen loderten aus den Mulden im Boden empor und züngelten nach dem Kessel und der rauchigen Luft.
    Ringsum legten schweißüberströmte Tiermenschen ständig schwere Holzklötze nach, während andere der dichtbehaarten Arbeiter sich mit

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