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Conan der Schwertkämpfer

Conan der Schwertkämpfer

Titel: Conan der Schwertkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp , Lin Carter , Björn Nyberg
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sprangen den schrägen Sonnenstrahlen entgegen und glitzerten wie Topase.
    »Ein Fisch?« fragte Flavius flüsternd.
    »Nein, Biber. Sie platschen mit ihren breiten Schwänzen, um die anderen zu warnen, wenn Gefahr im Anzug ist. Seht Ihr den Damm flußabwärts? Dort hausen sie.«
    »Wollt Ihr damit sagen, daß sie unter Wasser leben?«
    »Nein, in trockenen Nestern aus Zweigen über der Oberfläche, innerhalb des Dammes. Schaut mal darüber hinaus!«
    Am rechten Ufer des Südflusses, jenseits des Biberdamms, sah Flavius eine Lichtung. Sie war einst verwildert und überwuchert gewesen und erst vor kurzem wieder gelichtet worden. Durch die Bäume, die diese Landzunge krönten, glitzerte das stahlblaue Wasser des Schwarzen Flusses.
    In der Mitte der Lichtung erhob sich eine Granitstatue von doppelter Mannshöhe. Es war ein hoher, aufrechter Felsblock, der ein wenig zurechtgehauen war, um menschliche Form anzudeuten. Vor dieser primitiven Skulptur ragte ein kleinerer Felsen mit ebener Oberfläche aus dem hohen Gras.
    »Die Ratsfelsen«, murmelte Conan. »Der Versammlungsort der Pikten aus der Zeit, bevor die Aquilonier sie aus Conajohara vertrieben. Jetzt haben sie die Lichtung wieder gerodet, um sie erneut für ihre Zusammenkünfte zu benutzen. Wir werden uns hinter dem Biberdamm verstecken und sie belauschen. Zweifellos werden sie eine Ratssitzung halten, nun, da sie unsere Truppe in die Flucht geschlagen haben.«
    »Aber sie werden uns entdecken, Conan, und uns gefangennehmen, oder Schlimmeres noch.«
    »Das glaube ich nicht.« Conan zupfte Farne und Wasserpflanzen vom Ufer und befestigte sie an seinem Helm. »Tarnt auch Euren Helm mit Pflanzen«, riet er.
    »Damit mögen vielleicht unsere Köpfe nicht so leicht bemerkt werden«, meinte Flavius. »Aber was ist mit dem Rest unserer Körper in der glänzenden Kettenrüstung?«
    »Schlammig, wie das Wasser am Damm ist, wird es uns unsichtbar machen.«
    »Ihr wollt doch damit nicht sagen, daß wir uns in vollem Harnisch im Wasser verstecken müssen wie irgendeine schuppengepanzerte Kreatur der Tiefe?«
    »So ist es. Besser naß als tot.«
    Flavius seufzte. »Ich nehme an, Ihr habt recht.«
    »Wenn ich mich erst einmal irre, werden sie meinen Kopf in einer ihrer Altarhütten aufhängen. Kommt jetzt.«
    Conan watete ins Wasser, das ihm nicht weiter als bis zur Mitte reichte, und führte seinen jungen Begleiter über den teichbreiten Fluß zum Biberbau, einem Geflecht aus Ruten, etwa zwei Fuß über dem Wasser. Als sie sich ihm näherten, glitt eine Schildkröte, die sich auf dem Damm gesonnt hatte, in den Fluß und verschwand.
    Sie kauerten sich ins Wasser, bis es ihnen zum Kinn reichte. Nur ihre Köpfe, die unter ihrer Pflanzentarnung kaum zu bemerken waren, ragten heraus.
    »Lieber bete ich in einem Tempel zu Mitra als auf diesen verfaulten Blättern zu knien«, jammerte Flavius mit einem leicht verzerrten Grinsen.
    »Verhaltet Euch ruhig, unser Leben hängt davon ab. Könnt Ihr, wenn es sein muß, Stunden in dieser Stellung verharren?«
    »Ich werde es versuchen«, versprach der Leutnant.
    Conan brummte zufrieden und rührte sich von diesem Augenblick an genausowenig mehr wie ein lauernder Leopard.
    Insekten umsummten sie, und die Frösche, die bei ihrer Annäherung verstummt waren, fuhren nun in ihrem quakenden Chor fort. Die Sonne stand rot über dem grünen Fächer, der sich aus dem rosig getönten Wasser ihr entgegenhob. Langsam verdunkelte sich der Wald.
    »Etwas beißt mich«, flüsterte Flavius, mit den Zähnen knirschend.
    »Ein Blutegel«, brummte der Cimmerier. »Habt keine Sorge, er wird Euch nicht soviel Blut stehlen, daß es Euch schwächt.«
    Schaudernd riß Flavius sich das schleimige Ding weg und schleuderte es von sich.
    »Pssst! Sie kommen!« zischte Conan.
    Flavius wagte kaum noch zu atmen, als die Pikten in Zweier- und auch größeren Gruppen brüllend vor Lachen durch die dunklen Bäume herbeikamen. Flavius war überrascht. Den Pikten nach zu schließen, die er bisher kennengelernt hatte, hatte er sie für ein finsteres, schweigsames Volk gehalten. Aber offenbar konnten auch diese Wilden sich wie andere Menschen freuen.
    Die Lichtung füllte sich, als die Pikten in ihrer Clanbemalung sich in Reihen zusammensetzten, Ledersäcke mit dünnem Bier herumreichten, sich angeregt unterhielten, lachten und prahlten.
    »Ich sehe Wölfe, Falken, Schildkröten, Wildkatzen und Raben«, flüsterte Flavius, »alle offenbar in schönster Eintracht.«
    »Sie lernen

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