Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan der Schwertkämpfer

Conan der Schwertkämpfer

Titel: Conan der Schwertkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp , Lin Carter , Björn Nyberg
Vom Netzwerk:
es, ihre Stammesfehden zu begraben«, murmelte der Cimmerier. »Wenn die Clans sich einmal alle zusammentun, dann mag Aquilonien sich hüten. Ha! Seht Euch diese beiden an!«
    Zwei Gestalten, die sich von der Menge der fast nackten Wilden abhoben, traten hinaus auf die Lichtung. Eine war ein Schamane der Pikten. Er trug einen Lederharnisch, in den etwa zwei Dutzend gefärbte Straußenfedern gesteckt waren. Diese Federn, so wußte Flavius, mußten mehrere tausend Meilen über die Handelswege gekommen sein, die sich wie Bänder durch die Wüsten und Savannen des Südens wanden.
    Der andere Mann war ein hagerer, von Wind und Wetter gezeichneter Aquilonier in Lederkleidung.
    Conan flüsterte: »Sagayetha! Und bei Crom! Das ist Edric der Kundschafter, den Lucian uns aufdrängte!«
    Schamane und Späher bahnten sich einen Weg durch die kauernden Krieger, die sich wie ein Weizenfeld wiegten, um sie hindurchzulassen, und stiegen auf den niedrigeren der beiden Felsblöcke. Der Aquilonier redete in seiner Muttersprache zu den Pikten und hielt zwischendurch immer wieder inne, um Sagayetha übersetzen zu lassen.
    »Ihr habt gesehen, meine Kinder«, begann Edric, »daß euer großer und getreuer Freund General Vicomte Lucian keine leeren Versprechungen abgibt. Er sagte, er würde euch eine Kompanie Aquilonier in die Hände liefern, und das hat er getan. Und genauso wird er sein Wort halten, daß euch bald schon ganz Schohira gehören wird.
    Nun ist die Zeit gekommen, daß auch ihr euer Versprechen halten müßt. Als Dank für seine Hilfe in eurem Bemühen, euer Land zurückzugewinnen, das euch erst vor wenigen Dekaden gestohlen wurde, ersucht er euch nun um Aushändigung des versprochenen Schatzes.«
    Sagayetha übersetzte die Rede und hielt eine eigene kurze Ansprache.
    »Was sagt er?« wisperte Flavius.
    »Er befahl ihnen, das Geld zu holen. Doch still jetzt!«
    Vier Pikten taumelten schier unter der Last einer großen Truhe, die an einer über den Schultern getragenen Stange hing. Als sie Truhe auf dem Boden aufsetzten, sprangen Sagayetha und Edric vom Felsblock hinunter und hoben den Deckel hoch. Von ihrem nassen Versteck aus konnten Conan und Flavius den Inhalt nicht sehen, aber Edric tauchte eine Hand hinein und hob eine Faust voll schimmernder Münzen heraus, die er zurück in den Behälter regnen ließ. Flavius konnte das metallische Klirren hören.
    »Woher mögen die Pikten wohl soviel Gold und Silber haben?« wisperte er. »Sie benutzen doch gar keine Münzen, außer hin und wieder, wenn sie mit den Aquiloniern Handel treiben.«
    »Valannus' Soldtruhe«, murmelte Conan. »Eine volle war gerade in Fort Tuscelan angekommen, ehe es fiel. Und die Pikten legten Hand daran, bevor die Soldaten entlohnt werden konnten.«
    »Weshalb, im Namen aller Götter, verrät Lucian sein eigenes Volk und verkauft sein Land an die Wilden?«
    »Ich weiß es nicht, obgleich ich eine Ahnung habe.«
    »Ich werde diese Schurken töten oder dabei sterben! Im schnellen Lauf kann ich sie vielleicht erreichen, ehe sie mich niederschlagen ...«
    »Versucht es, und ich erwürge Euch!« knurrte Conan. »Was wir hier erfahren, ist wichtiger als alles, was Ihr tun könntet. Wenn wir nicht am Leben bleiben, wird niemand in Velitrium es je hören. Und nun duckt Euren Kopf und haltet den Mund!«
    Die beiden Männer schauten schweigend zu, wie die vier Pikten die Stange, von denen die Truhe hing, wieder auf die Schultern hoben und mit Edric in den Wald aufbrachen. Sagayetha stieg noch einmal auf den Felsblock und hielt eine längere Rede über das Heldentum der Pikten und ihre glorreiche Zukunft. Seine prunkvollen Federn bewegten sich mit jeder seiner heftigen Gebärden.
    Noch ehe Sagayetha zum Ende kam, war die Sonne untergegangen und hatte ein paar scharlachrote Wölkchen in einem saphirblauen Himmel zurückgelassen. In der einbrechenden Dunkelheit tanzten die Pikten ihren Siegestanz. Sie hopsten und stampften und scharrten mit den Füßen, während andere sich angeregt mit den Biersäcken beschäftigten.
    Bis die ersten Sterne durch das Laubdach am Himmel zu sehen waren, war der Tanz zu einer wilden Bewegung springender, schattenhafter Gestalten geworden. Bier und Siegestaumel ließen sie alle Hemmungen abwerfen und weckten das Tier in ihnen, das in allen Menschen schlummert. Als die Ausgelassenheit in Obszönitäten ausartete, knurrte Conan angewidert.
    Der Mond stand schon hoch, als es endlich ruhig wurde im Wald, vom Quaken der Frösche und dem Summen

Weitere Kostenlose Bücher