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Conan der Schwertkämpfer

Conan der Schwertkämpfer

Titel: Conan der Schwertkämpfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp , Lin Carter , Björn Nyberg
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Worte.
     
     
    2
     
    TOD AUS DEN BÄUMEN
     
    Auch Arno gab Befehle, und die ausgedehnte Reihe wurde zu einer formlosen Menge, bis sie sich nach den von Conan vielfach eingedrillten Manövern zu einem hohlen Quadrat formte. Die äußeren Reihen waren gespickt von niedrig gehaltenen Lanzenspitzen von etwa fünfzig Männern, und hinter jedem von ihnen stand ein Schütze mit seinem Bogen, in den bereits ein Pfeil gelegt war. Die Lanzenkämpfer knieten auf dem weichen laubgepolsterten Waldboden. Die Schaftenden ruhten auf dem Boden, die Schäfte wiesen schräg nach vorn, mit den Spitzen etwa in Hüfthöhe. Der Menschenwall war kaum gebildet, als der Wald vor ihnen eine Horde bemalter Wilder ausspuckte. Sie waren, von Lendentüchern, Federn im verfilzten Haar und Mokassins abgesehen, völlig nackt. Im Lauf, während sie auf die Aquilonier einstürmten, schossen sie Pfeile ab. Schreckeinflößend waren diese dunklen muskulösen Männer mit ihren kupferklingigen Streitäxten und den Speeren mit Kupferspitzen. Einige trugen auch Waffen aus feinem aquilonischen Stahl, die sie nach dem Fall von Fort Tuscelan den Toten abgenommen hatten.
    »Mitra! Es müssen Tausende sein!« hauchte Flavius.
    »Begebt Euch in Eure Ecke«, befahl Conan, während er zur rechten Ecke des Karrees lief. Arno und sein Leutnant postierten sich in den beiden übrigen Ecken und schauten den umzingelnden Horden entgegen.
    Mehrere Pikten fielen unter dem Pfeilhagel der Bossonier. Und dann hatten die Pikten sie erreicht. Einige stürzten sich in ihrem Kampfesdurst geradewegs in die Lanzenspitzen. Andere führten in sicherem Abstand davon heulend und waffenschwingend ihren Kriegstanz auf. Ein paar warfen sich auf den Boden und versuchten, sich zwischen den Lanzenschäften hindurchzurollen, aber sie fanden ein schnelles Ende.
    In der Verteidigung seiner Ecke schwang Conan sein schweres Breitschwert und trennte hier einen Kopf vom Rumpf und dort einen Arm von der Schulter. Im gleichmäßigen, unerschütterlichen Rhythmus von Automaten schossen die Schützen ihre Pfeile in die heranstürmende Menge. Pikte um Pikte fiel schreiend und versuchte einen Pfeil aus der Brust zu ziehen oder wand sich sterbend auf dem Moos. Blut floß in Strömen über das Laub des vergangenen Winters und sickerte in den weichen Humus des Waldbodens. Die stille Luft trank den Gestank von Blut und Schweiß und Angst.
    Das Schrillen einer Knochenpfeife schnitt durch das Kampfgetöse. Piktische Häuptlinge rannten zwischen die schlachtbesessenen Wilden, zerrten sie zurück und brüllten unverständliche Befehle. Die blutdurstigen Pikten waren nicht so leicht aus ihrem Kampfestaumel zu reißen, doch schließlich wandten sie dem Feind den Rücken. Sie trotteten, hinkten, schleppten oder krümmten sich unter der Last ihrer verwundeten Kameraden davon, bis sie zwischen den Bäumen verschwunden waren.
    Um das Kampfkarree blieben mehr als vier Dutzend tote und verwundete Pikten zurück. Einige stöhnten in ihren Todesqualen, andere versuchten mit letzter Kraft in Sicherheit zu kriechen. Conan wischte sich Blut und Schweiß vom Gesicht und drehte sich zu seinen Soldaten um, die erwartungsvoll neben ihren eigenen Gefallenen standen.
    »Du! Und du!« rief Conan und deutete auf zwei Lanzenträger. »Macht den Hunden, die sich noch rühren, ein Ende. Aber gebt acht, die Pikten stellen sich verdammt gut tot. Ihr anderen bleibt in euren Stellungen. Werft unsere Toten aus dem Karree und versorgt die Verwundeten.«
    Dann teilte Conan drei Bogenschützen ein, die in den toten Pikten steckenden und herumliegenden Pfeile einzusammeln.
    Arno fragte: »Weshalb gaben die Wilden den Kampf auf, obgleich sie in gut zehnfacher Übermacht waren?«
    »Weiß Crom! Sie haben sich vermutlich zurückgezogen, um eine neue Teufelei auszuhecken. Behaltet die Formation noch bei.«
    Eine sanfte Brise trug fernen Trommelschlag und Rasseln herbei. Die Aquilonier seufzten erleichtert auf, wischten sich den Schweiß von den Gesichtern und nahmen tiefe Schlucke aus ihren Wasserbeuteln. Als einige ihre Helme abnahmen und aus den Kettenhemden schlüpften, donnerte Conan:
    »Bleibt in euren Harnischen, ihr Dummköpfe! Wie, glaubt ihr, töteten wir so viele mehr, als wir selbst verloren?«
    In der unbewegten Nachmittagsluft schwärmten die Fliegen um die Gefallenen und bildeten dicke schwarze Schichten auf den blutigen Wunden. Das Trommeln und Rasseln der Wilden dröhnte in der Ferne weiter. Die vier Offiziere besprachen sich

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