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Conan-Saga 01 - Conan

Conan-Saga 01 - Conan

Titel: Conan-Saga 01 - Conan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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Taurus. »Die Löwen schlagen stumm zu – wie alles an diesem gespenstischen Ort. Doch komm jetzt! Der Kampf war nicht ganz geräuschlos. Die Soldaten mögen etwas gehört haben, falls sie nicht schlafen oder betrunken sind. Diese Bestie muß in einem anderen Teil des Gartens herumgestreift und so dem Gifttod entgangen sein. Doch zweifellos gibt es keine weiteren Löwen hier. Wir müssen nun schleunigst hochklettern – gewiß würde ich nur meinen Atem verschwenden, fragte ich, ob ein Cimmerier dazu imstande ist.«
    »Wenn das Seil mein Gewicht zu tragen vermag«, brummte Conan und säuberte seine Klinge im Gras.
    »Es schafft meines dreifach«, erwiderte Taurus. »Es ist aus den Haaren toter Frauen geflochten, deren Zöpfe ich mir um Mitternacht aus den Grüften holte. Und um ihm noch mehr Festigkeit zu verleihen, tauchte ich es auch noch in die tödliche Milch des Upasbaums. Ich werde vorausklettern – folge mir dichtauf!«
    Der Nemedier griff nach dem Seil und legte ein Bein abgewinkelt herum. Wie eine Katze kletterte er empor und ließ so die Plumpheit seines massigen Körpers vergessen. Der Cimmerier folgte ihm. Das Seil schwang und drehte sich, aber das störte die zwei nicht, sie hatten beide schon schwierigere Kletterpartien erfolgreich hinter sich gebracht. Der juwelenbesetzte Turmrand glitzerte hoch über ihnen. Er ragte ein wenig über die senkrechte Mauer hinaus, so daß das Seil etwa in einem Fuß Abstand von ihr hing, was den Aufstieg ungemein erleichterte.
    Höher und höher kletterten sie, so geräuschlos es nur möglich war. Die Lichter der Stadt breiteten sich immer mehr in ihrem Blickfeld aus, und die Sterne wirkten stumpf unter dem Glitzern der Juwelen an der Dachbrüstung. Taurus erreichte sie gerade und zog sich hoch und darüber. Conan hielt kurz an, er war gefangen von den riesigen Edelsteinen, deren Funkeln ihn schier blendete. Brillanten waren es, Rubine, Smaragde, Saphire, Türkise, Mondsteine, und sie alle steckten dicht an dicht neben- und übereinander in dem schimmernden Silber. Aus der Entfernung hatte ihr vielfarbiges Leuchten sich zu einem pulsierenden weißen Glühen verschmolzen gehabt, doch jetzt aus der Nähe glitzerten sie in allen Regenbogentönen und bannten ihn fast mit ihrem Schillern.
    »Das ist ja ein sagenhaftes Vermögen hier, Taurus!« wisperte er, aber der Nemedier drängte: »Komm schon! Wenn wir das Herz an uns bringen, wird alles andere ebenfalls unser sein.«
    Conan kletterte über die funkelnde Brüstung. Das Dach des Turmes befand sich um ein paar Fuß tiefer. Es war flach und aus einer dunkelblauen mit Gold eingelegten Substanz. Das Sternenlicht spiegelte sich darin, so daß das Ganze wie ein titanischer Saphir aussah, der mit Goldstaub betupft war. Etwa gegenüber der Stelle, an der sie über die Brüstung geklettert waren, befand sich eine Art Kammer, die auf das Dach gebaut war. Sie war aus dem gleichen silbrigen Material, wie die Turmmauer und ganz mit kleinen Edelsteinen in verschiedenen Mustern besteckt. Die Tür war aus Gold mit Schuppenornamenten und Juwelensplittern bestäubt, die wie Eis glitzerten.
    Conan warf einen Blick auf das schimmernde Lichtermeer tief unter ihnen und dann auf Taurus. Der Nemedier zog sein Seil hoch und rollte es zusammen. Er zeigte dem Barbaren, wo der Haken verankert gewesen war – nur ein Bruchteil seiner Spitze hatte unterhalb eines riesigen funkelnden Edelsteins am Innenrand der Brüstung Halt gefunden gehabt.
    »Wir hatten wieder Glück«, murmelte er. »Man sollte annehmen, daß unser gemeinsames Gewicht den Stein hätte herausreißen müssen. Doch folge mir, die wirklichen Schwierigkeiten beginnen erst jetzt. Wir sind hier in der Grube der Schlange und wissen nicht, wo sie sich aufhält.«
    Wie Tiger auf der Jagd glitten sie über den dunklen Boden und hielten vor der glitzernden Tür an. Vorsichtig versuchte Taurus sie zu öffnen. Sie gab ohne Widerstand nach. Die beiden spähten, auf alles gefaßt, hinein. Über des Nemediers Schulter sah Conan sich darin um. Wände, Decke und Boden waren mit großen weißen Edelsteinen besetzt, die Feuer zu sprühen schienen und das ganze Gemach hell beleuchteten. Kein lebendes Wesen hielt sich hier auf.
    »Ehe wir uns in die Schlangengrube stürzen, sollten wir uns vielleicht noch vergewissern, wie es unten aussieht. Wirf einen Blick von allen Seiten über die Brüstung. Falls du Soldaten im Garten siehst, oder sonst etwas Verdächtiges, dann gib mir sofort Bescheid! Ich warte in

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