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Conan-Saga 01 - Conan

Conan-Saga 01 - Conan

Titel: Conan-Saga 01 - Conan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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bekam den Mauerrand zu fassen und schwang sich mit einem Arm empor. Er legte sich flach auf die Mauerkrone und schaute hinunter auf den Streifen zwischen den beiden Mauern. Hier wuchsen keine Büsche, nur unmittelbar vor der inneren Mauer sah er einige sorgsam gestutzte Sträucher. Das Sternenlicht fiel auf den gepflegten Rasen. Irgendwo plätscherte ein Springbrunnen.
    Vorsichtig ließ Conan sich hinunter. Er zog sein Schwert aus der Hülle und schaute sich um. Die Unruhe des Wilden, der ungeschützt im hellen Sternenlicht steht, erfüllte ihn, und so schlich er schnell im Schatten der Mauer um eine Biegung, bis er sich in gleicher Höhe mit den Sträuchern befand, die er bemerkt hatte. Mit flinken, leisen Schritten rannte er tief geduckt darauf zu und wäre fast über etwas gestolpert, das zusammengekrümmt am Rand der Sträucher lag.
    Ein schneller Blick nach beiden Seiten zeigte ihm zumindest in Sichtweite keinen Feind. Er beugte sich über die Gestalt. Seine scharfen Augen ließen ihn im Sternenschein einen kräftig gebauten Mann in der silberfarbigen Rüstung und dem Kammhelm der zamorischen Königsgarde erkennen. Ein Schild und eine Lanze lagen neben ihm. Conan stellte fest, daß der Soldat erwürgt worden war. Beunruhigt schaute der Barbar sich um. Ihm war klar, daß dies der Wächter gewesen war, den er von der anderen Seite der Mauer aus gehört hatte. Nur kurze Zeit war seitdem vergangen und doch hatten inzwischen unbekannte Hände sich aus der Dunkelheit um den Hals des Soldaten gelegt und ihm das Leben genommen.
    Seine angestrengten Augen bemerkten plötzlich eine Bewegung durch die Sträucher nahe der Mauer. Mit der Hand um den Schwertgriff huschte er dorthin. Er verursachte dabei nicht mehr Geräusch als ein Panther, der durch die Nacht schleicht. Trotzdem hörte ihn der Mann, den er hatte überraschen wollen. Der Cimmerier sah einen mächtigen Schatten an der Wand, und war erleichtert, daß er zumindest von menschlicher Form war. Und dann wirbelte der Bursche mit einem Keuchen, das Panik verriet, herum und wollte sich offenbar auf seinen Gegner stürzen. Als das Sternenlicht sich jedoch auf Conans Klinge spiegelte, wich er wieder zurück. Einen angespannten Augenblick wartete jeder darauf, was der andere tun würde, sofort zur Abwehr bereit.
    »Du bist kein Soldat!« zischte der Fremde schließlich. »Du bist ein Dieb wie ich.«
    »Und wer bist du?« fragte der Cimmerier mißtrauisch.
    »Taurus von Nemedien.«
    Der Cimmerier senkte das Schwert.
    »Ich habe von dir gehört. Man nennt dich den König der Diebe.«
    Ein leises Lachen antwortete ihm. Taurus war so groß wie Conan, nur schwerer, ja, er war regelrecht fett und hatte einen dicken Bauch, aber jede seiner Bewegungen verriet ungeheure Geschmeidigkeit und stählerne Kraft. Seine scharfen Augen funkelten lebhaft im Sternenlicht. Er war barfuß und trug ein zusammengerolltes dünnes, aber starkes Seil mit Knoten in regelmäßigen Abständen.
    »Wer bist du?« flüsterte er.
    »Conan, ein Cimmerier«, antwortete der Barbar. »Ich bin hier, um einen Weg zu finden, Yaras Juwel zu stehlen, das man Elefantenherz nennt.«
    Conan spürte, wie der dicke Bauch vor Lachen hüpfte, aber es war kein spöttisches Lachen.
    »Bei Bel, dem Gott der Diebe!« zischte Taurus. »Ich hatte geglaubt, außer mir brächte niemand den Mut auf, sich daran zu versuchen. Diese Zamorier nennen sich Diebe – pah! Conan, mir gefällt deine Kühnheit. Noch nie ließ ich jemanden an einem meiner Beutezüge teilnehmen, aber bei Bel, wenn du Lust hast, versuchen wir dieses Abenteuer gemeinsam zu bestehen.«
    »Dann bist du also auch hinter dem Juwel her?«
    »Was hast denn du gedacht? Monatelang arbeitete ich den Plan aus. Du aber, glaube ich, handelst wohl aus einem plötzlichen Einfall heraus, habe ich recht?«
    »Ja«, brummte Conan. »Hast du den Soldaten getötet?«
    »Natürlich. Ich schwang mich über die Mauer, als er auf der anderen Gartenseite patrouillierte. Ich versteckte mich in den Sträuchern. Er hörte mich, oder glaubte zumindest, etwas gehört zu haben. Als er herbeigelaufen kam, war es nicht schwierig, ihn von hinten anzuspringen und ihm die Luft abzuschnüren. Wie die meisten Menschen war er halbblind in der Dunkelheit. Ein guter Dieb muß Augen wie eine Katze haben.«
    »Du hast einen Fehler gemacht«, sagte Conan.
    Taurus' Augen blitzten verärgert auf.
    »Ich? Einen Fehler? Unmöglich!«
    »Du hättest die Leiche in die Sträucher ziehen sollen.«
    »Sagte

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