Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Conan-Saga 03 - Conan der Söldner

Titel: Conan-Saga 03 - Conan der Söldner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Offutt
Vom Netzwerk:
mit den weichen Läufern auf farbigem Marmormosaikboden und fand die Tür zum Garten. Bäume wisperten, und der Duft des frischen Grüns drang ihm in die Nase. Im schattendurchzogenen Mondschein schritt er kreuz und quer durch den Garten, bis er sich genau eingeprägt hatte, wo sich jeder Baum, jeder Busch, jedes Beet befand. Er hätte sich gefreut, wenn ein Attentäter oder auch mehrere versucht hätten, über die Mauer zu klettern. Doch keiner kam, und nichts tat sich, und die Bäume schienen ihm geradezu aufdringlich von Zweisamkeit und Liebe zuzuflüstern.
    Nachdem er um das Haus herumspaziert war, stieg Conan zur Terrasse hoch und setzte sich eine Weile zwischen die Säulen mit ihren eckigen Sockeln und betrachtete sie. Aus ihrer himmelblauen Bemalung hoben sich radschlagende Vögel in Grün, Gelb und tieferem Blau ab.
    Aber auch sie konnten sein Interesse nicht lange fesseln. Er erhob sich. Sein Versuch, ins Haus zurückzukehren, scheiterte an der verschlossenen Tür. Auch gut, dachte er. Schließlich hatte eine Lady, die ihm vertraute, ihn als Leibwächter angestellt. Er ging wieder zur Rückseite.
    Jetzt war auch die Hintertür von innen verriegelt. Sehr vernünftig, aber ...
    Na ja, dachte Conan, es hat ja niemand gewußt, daß ich das Haus verlassen habe. Ein sehr zuverlässiger Haushaltsvorstand, dieser verdammte Spartus! Aber was soll's.
    Und so verbrachte der Cimmerier seine erste Nacht in Khauran im Garten.
    Es dämmerte kaum, da setzte Conan sich mit brummendem Magen auf die Terrasse und wartete darauf, daß jemand aus dem Haushalt der edlen Lady Khashtris endlich aufwachte. Aber es dauerte noch eine Weile, bis die Tür für den Tag geöffnet wurde. Conan erklärte, was los war, und Evriga kugelte sich vor Lachen. Das reichte Conan, aber er schwieg. Doch das war noch nicht genug. Während er allein über seinem Frühstück saß, regte sich die Köchin über seine stinkende Tunika auf.
    Ohne von seinem Teller mit Haferschleim aufzublicken, sagte Conan ruhig: »Dein Atem stinkt noch mehr. Und jetzt will ich nichts mehr hören! Füll mir den Teller noch mal mit deinem gerade noch genießbaren Brei, sonst erzähle ich unserer Arbeitgeberin vielleicht, wie du schon am frühen Morgen den Wein trinkst, der eigentlich zum Kochen bestimmt ist!«
    Schweigend erhielt er einen neuen gehäuften Teller voll Haferbrei und wurde in Ruhe gelassen.
    Shubal betrat den kleinen Raum, gerade als Conan mit dem Essen fertig war. Sie lächelten einander zu, und der Shemit zwinkerte, doch keiner der Männer sagte etwas. Ich wäre lieber irgendwo Söldner, als mich hier zu langweilen, dachte Conan, während der andere sich mit seinem Frühstück beschäftigte.
    Den ganzen Vormittag gab es für Conan nichts zu tun, und seine Langeweile wuchs. Erst am Nachmittag durften er und Shubal endlich, wenn auch zweifellos unnötigerweise, ihre Lady zum Rathaus begleiten. Während Khashtris sich im Innern aufhielt, kam Arkhaurus durch die hohen Säulen, die mit buntem Schnörkelmuster verziert waren. Er näherte sich dem Cimmerier.
    »Ihr habt Lord Sergianus gestern arg angestarrt, Conan«, sagte der Berater der Königin. »Die ganze Zeit, während Ihre Majestät die Handlung durchführte, die Euch von der Schwarzen Magie befreite. Was war der Grund Eures Starrens?«
    »Ich – gestattet Ihr, daß ich Eure Frage mit einer Frage beantworte, Arkhaurus? Wie kam der edle Lord hierher?«
    »Ah – Ihr glaubt also, Ihr kennt ihn von früher?« Arkhaurus' Augen waren so dunkel, daß sie fast nachtschwarz wirkten, und sie schienen Conan wie scharfe Onyxsplitter durchbohren zu wollen. Heute trug der Berater eine lange weiße Tunika über beigefarbigen Beinkleidern, aber auch wieder die Silberkette mit dem Karneolsiegel. Als Conan schwieg, fuhr der große Mann fort:
    »Da Ihr Leibwächter der Kusine Ihrer Majestät seid und fast so etwas wie ein Held, weil Ihr sie sicher aus Shadizar der Verruchten heimgebracht habt, werde ich es Euch sagen. Die Wachen am Westtor sahen ihn als erste. Einen erschreckenden Anblick bot er in seiner blutigen und zerfetzten Kleidung, die zweifellos zuvor sehr prächtig gewesen war. Zu Fuß hatte er sich bis fast vors Tor geschleppt. Er nannte Stand und Namen, und man glaubte ihm, denn seine Manieren waren untadelig, und auch wegen seines Medaillons, das zweifellos nur einem aus hohem Haus zusteht und keinesfalls neu ist. Die Wachen brachten ihn zu Acrallidus, während wir beide ins Gespräch vertieft waren. Wir

Weitere Kostenlose Bücher