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Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos

Titel: Conan-Saga 04 - Conan und das Schwert von Skelos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Offutt
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ergrimmt.
    Der Zauberer drehte sich um und schaute seinen Khan mit Augen von der Farbe bräunlichen Granats und der Kälte einer lieblosen Frau an. Sein kantiges, bartloses Gesicht unter dem hohen Spitzhut verriet nicht die geringste Gefühlsregung – weder Triumph, noch Erwartung. Jetzt übersah er die beiden Wachen völlig, in deren Herzen sich eisige Kälte eingeschlichen hatte, Kälte wie die von Stahl, von verzaubertem Stahl.
    »Ungemein beeindruckend, Zauberer!«
    Der Magier verbeugte sich dankend vor dem Khan. Und er lächelte, als sein Gesicht flüchtig vor den anderen verborgen war, denn er war noch jung. Erst vor kurzem hatte er seine Zauberlehre abgeschlossen und noch nicht viel Lob geerntet, und seine Zukunft und sein Wohlergehen waren zweifelhaft gewesen. Doch jetzt hatte er den Eindruck, daß beides gesichert war. Nicht länger war er Lehrling, sondern ein geschätzter Magier Akter Khans.
    »Verseht tausend Schwerter mit einem Zauber wie diesem«, sagte der Herrscher, als der junge Magier sich wieder aufrichtete, »dann habe ich eine Armee ohne Bedürfnisse, die leicht unterzubringen ist – und dazu unschlagbar!«
    »Ah, mein Lord«, wagte der junge Zauberer zu sagen. »Ich habe Euch etwas auf schreckliche Weise Beeindruckendes gezeigt, und sofort denkt Ihr an nichts anderes als an dergleichen mehr.«
    Einer der Soldaten holte hörbar Atem. Doch als sein Herrscher sprach, wußte er, daß dieser schauderhafte Dämon in Menschengestalt, mit ferygianischem Spitzhut und Schlangenaugen, von jetzt an mit Respekt und Vorsicht zu behandeln war.
    »Haltet mich nicht für undankbar, Zauberer, doch ist es nicht an Euch, mich zu tadeln!«
    Die Augen des Khans richteten sich auf die beiden Wachen in stummem Hinweis auf die zwei jetzt toten Gefangenen.
    »Ich bedaure, daß jeweils nur zwei Schwerter zur gleichen Zeit auf diese Weise mit Zauber belegt werden können, mein Lord«, sagte der Magier. Vielleicht bemerkte der Khan, daß er sich nicht entschuldigte, aber er verlor kein Wort darüber.
    »Weshalb nicht?«
    Der Blick des Magiers wanderte über die beiden Soldaten, ehe er den Khan bedeutungsvoll ansah.
    »Hier ist nichts mehr, das bewacht werden müßte«, brummte der Khan. »Wartet vor der Tür.«
    Nach kurzem Zögern und nachdem ein Mund sich geöffnet und wortlos wieder geschlossen hatte, verließen die beiden Soldaten den Verliesraum. Ihr Herrscher schaute ihnen nicht nach, sein Blick ruhte nach wie vor auf dem Gesicht des Magiers, dem es nur an Jahren, nicht aber an Geschick mangelte.
    »Weshalb nicht?« wiederholte er.
    »Es ist ein Gesetz Skelos', von dem der Zauber stammt, mit dem ich die Klinge belegte, mein Lord Khan. Man muß die richtigen Worte auf genau die richtige Weise und im richtigen Tonfall sprechen, und die vier Elemente – Erde und Luft, Wasser und Feuer – in genau der richtigen Reihenfolge dazu verwenden, während eine ganz bestimmte Beschwörung aufgesagt wird.«
    »Wahrhaftig bedauerlich. Trotzdem – eine lobenswerte Leistung, ungemein beeindruckend und äußerst wirksam. Ich bin sehr mit Euch zufrieden. Ihr werdet dies hier tragen.«
    Ein Ring mit einem riesigen Sonnenstein glitt von einem Finger auf die Handfläche, von Handfläche zu wartender Fingerkuppe und so hinüber auf den Finger des Magiers. Zafra verbeugte sich, doch nicht zu tief und ohne ein Wort.
    »Ich will das Schwert!«
    »Wie ich vermutete. Aber ich hatte einen anderen Gedanken. Deshalb hielt ich die Anwesenheit der Wachen nicht für ratsam. Zögt Ihr es nicht vor, daß ich das eigene Schwert meines großzügigen Lords mit diesem Zauber bedächte?«
    Der Khan legte die Hand um den juwelenbesetzten Griff des Krummschwerts, das von seiner linken Seite hing. »Ja! Bei Erliks Eingeweiden – ja!«
    »Das Schwert muß jedoch sofort, nachdem es mit dem Zauber behaftet wurde, Blut zu trinken bekommen, mein Lord!«
    »Wir werden gewiß jemanden finden, der sein wertloses Leben gibt, damit der Khan von einer solchen Klinge geschützt werden kann, Magier. Beginnt!«
    Der Statthalter von Zamboula zog sein kostbares Schwert aus der Scheide und reichte es seinem Zauberer Zafra.
     

Conan und das Schwert von Skelos
    Conan und das
    Schwert
    von Skelos



1. Conan von Cimmerien
    1
     
    CONAN VON CIMMERIEN
     
     
    Der kräftige Jüngling kniff den sonnengebräunten Arm des Mädchens und klatschte dem jungen Ding auf die Kehrseite. Der Schlag ließ sie einen Schritt zurücktänzeln. Sie strich das lange Haar von der Farbe einer

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