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Conan-Saga 05 - Conan und der Spinnengott

Conan-Saga 05 - Conan und der Spinnengott

Titel: Conan-Saga 05 - Conan und der Spinnengott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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der sich während der Nacht alles ausgiebig durch den Kopf hatte gehen lassen, sich zur nächsten Station der Stadtwache. Er berichtete dem Wachhabenden, daß der berüchtigte Conan, der wegen verschiedener Vergehen gegen das zamorianische Gesetz vor einigen Jahren, und nun auch zur Befragung durch die turanische Gesandtschaft, gesucht wurde, sich in Eriakes Schenke aufhielt.
    Doch als ein Trupp der Stadtwache sich bei Eriakes umsah, stellte sich heraus, daß Conan die Schenke schon in der Nacht verlassen und auch sein neues Ziel nicht genannt hatte. So bekam Tigranes statt einer Belohnung Hiebe, weil er sich mit der Meldung zuviel Zeit gelassen hatte.
    Inzwischen eilte Conan gen Norden weiter, so schnell er Ymir anzuspornen wagte.
     
    In Zamindi bereiteten die Bewohner sich auf ein großes Ereignis vor. Alle, in ihren geflickten braunen, grauen und schwarzen Wollgewändern, waren zusammengekommen, und einige hoben ihre Kinder auf die Schulter, damit sie besser sehen konnten. Nyssa, die Hexe, sollte verbrannt werden.
    Man hatte die alte Frau an einen abgestorbenen Baum gebunden, etwa eine Pfeilschußweite vom Ortsrand entfernt. Sie trug nur ein zerrissenes Hemd, und der Wind spielte mit ihrem weißen Haar. Mit stumpfen Augen sah sie zu, wie zwölf Männer Reisig und Holzscheite rings um sie aufhäuften. Ihre Bande waren eng geknüpft, aber sie schnitten nicht in ihr Heisch, ganz einfach deshalb, weil ihre Knochen fast nur mit runzliger Haut ohne jedes Fett überzogen waren.
    So sehr waren die Zuschauer mitgerissen, daß keiner auf die klappernden Hufe auf der Straße von Shadizar achtete. Als der Dorfälteste die brennende Fackel an den Scheiterhaufen hielt, bahnte sich das Pferd, ein kräftiger hyrkanischer Fuchshengst, einen Weg durch die hintersten der Zuschauermenge.
    Das dünne Reisig fing Feuer, das prasselnd aufloderte. Stumm blickte Nyssa mit verschleierten Augen schicksalsergeben an sich hinunter.
    Ein Bauer, der laut einen Apfel kaute, spürte einen Stups und hörte ein sanftes Schnauben. Er drehte sich um und wich erschrocken zurück. Ymir hatte ihn mit der samtigen Nase gestupst, um sich ein Stück des Apfels zu erbetteln. Verwirrt blickte der Mann zu dem breitschultrigen Riesen im Sattel hoch. Scharf fragte Conan:
    »Was geht hier vor?«
    »Wir verbrennen eine Hexe«, antwortete der Bauer kurz und verzog das Gesicht mißtrauisch.
    »Was hat sie denn getan?«
    »Das Dorf verflucht, so daß in einer einzigen Nacht drei Kinder und eine Kuh starben. Wer seid Ihr, Fremder, daß Ihr mich so ausfragt?«
    »Hatte es Unstimmigkeiten zwischen ihr und euch gegeben?«
    »Nein, auch wenn Euch das nichts angeht«, antwortete der Bauer gereizt. »Sie war unsere Heilerin, doch dann ergriff ein Dämon Besitz von ihr und verursachte diese Tode.«
    Die dickeren Scheite fingen nun zu brennen an, und der aufsteigende Rauch ließ Nyssa husten.
    »Menschen und Tiere sterben zu jeder Zeit«, brummte Conan. »Wieso glaubt ihr, daß diese Tode unnatürlich waren?«
    Der Mann drehte sich nun ganz zu dem Cimmerier um. »Hört zu, Fremder, kümmert Euch um Eure eigenen Sachen, genau wie wir uns um unsere. Und jetzt hebt Euch hinweg, wenn Ihr nicht wollt, daß Euch etwas zustößt.«
    Conan hatte nichts für Hexen übrig. Auch verstand er nicht viel von den Gesetzen der sogenannten zivilisierten Länder, noch von Beweisregeln. Aber er hatte das Gefühl, daß diese Landleute ihren Kummer an der Alten ausließen, nicht so sehr, weil sie sie wirklich für schuldig hielten, sondern weil sie alt, häßlich und hilflos war. Der Cimmerier mischte sich selten irgendwo ein, wenn nicht sein Ehrgefühl ihn trieb oder Profit winkte. Hätte der Bauer sachlich mit ihm gesprochen, wäre er vielleicht schulterzuckend weitergeritten.
    Doch Conan war impulsiv und schnell zu ergrimmen. Außerdem gehörte zu seinem barbarischen Ehrenkodex der Schutz von Frauen, gleichgültig welchen Alters, Aussehens oder Standes. Die Drohung des Bauern neigte das Zünglein der Waage zugunsten der Alten.
    Conan ließ sein Pferd ein paar Schritte rückwärts gehen, dann drehte er es herum und ritt von der Menge weg. Schließlich wendete er Ymir, dann zog er seinen Säbel und gab dem Fuchshengst die Fersen. Als das Tier geradewegs zum Baum zuzukantern begann, an dem die Hexe angebunden war, stieß Conan einen furchterregenden Schrei aus – den alten cimmerischen Kampfruf.
    Verwirrte Gesichter drehten sich ihm zu, und hastig wichen die Landleute ihm aus, nur ein paar

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