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Conan-Saga 05 - Conan und der Spinnengott

Conan-Saga 05 - Conan und der Spinnengott

Titel: Conan-Saga 05 - Conan und der Spinnengott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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wurden von dem herbeistürmenden Pferd zur Seite und auf den Boden gestoßen.
    Als das Tier das feuerumringte Opfer erreichte, rollte es die Augen und bäumte sich angstvoll auf. Conan versuchte Ymir zu beruhigen, während er sich über den Rauch beugte, um die Stricke um den Baum mit der Klinge zu durchhacken. Sie ließen sich schnell durchtrennen, denn die Landleute hatten aus Sparsamkeitsgründen alte, morsche genommen.
    Während ein wütendes Stimmengewirr aus der um ihr Schauspiel betrogenen Menge laut wurde, streckte Conan den freien Arm aus und brüllte: »Haltet Euch daran fest, Großmutter!«
    Nyssa griff nach dem muskelschwellenden Arm und klammerte sich daran. Mit einem heftigen Schwung hob Conan sie vor sich auf den Pferderücken.
    »Festhalten!« mahnte er. Er legte einen Arm um die Greisin und drückte Ymir erneut die Fersen in die Weichen.
    Wieder machte die Menge, die sich geballt auf ihn hatte stürzen wollen, erschrocken Platz. Während er durch sie hindurchritt, sah er, daß einige der Unerschrockenen zu ihren Katen liefen. Auf der Straße blickte Conan zurück. Wütend kamen die Männer mit Sensen, Heugabeln und ein paar Speeren aus den Ställen gerannt, um ihn zu verfolgen.
    »Wohin soll ich Euch bringen?« fragte Conan die Hexe.
    »Ich habe kein Zuhause mehr«, antwortete die Greisin mit zittriger Stimme. »Meine Hütte haben sie bereits verbrannt.«
    »Wohin dann?«
    »Könnt Ihr mich mitnehmen, mein Herr?«
    »Ich reite nach Yezud, aber den ganzen Weg wird mein Pferd nicht zwei tragen können.«
    »Wenn Ihr auf der Hauptstraße links abbiegt, kommt Ihr bald zu einem Pfad, der bergaufwärts zu meinem Versteck führt. Ich weiß nur nicht, ob Euer Pferd uns beide einen so steilen Hang hochbringen kann.«
    »Wird mein Hengst es schaffen, wenn ich ihn am Zügel führe?«
    »Ja, dessen bin ich sicher. Aber beeilt Euch. Ich höre die Hunde hinter uns bellen.«
    Auch Conan hörte nun das Bellen. So scharf seine Sinne waren, hatte doch die Alte es zuerst vernommen.
    »Ihr habt sehr gute Ohren für Euer Alter«, staunte er.
    »Ich kann meine normalen Sinne verstärken.«
    »Wenn Sie uns Hunde nachschicken, wie können sie davon abgehalten werden, uns bis zu Eurem Versteck zu verfolgen?«
    »Laßt es mich erst erreichen, dann habe ich die Mittel, sie in die Irre zu führen.«
    Das Bellen wurde lauter, denn Ymir kam mit seiner doppelten Last nicht so schnell wie sonst voran. Nach etwa einer halben Meile deutete Nyssa auf den Pfad, der zu ihrer Zuflucht führte.
    Eine Weile trottete Ymir den steilen Pfad hoch, der sich durch zerklüftetes Gelände wand. Immer näher klang nun das Bellen. Conan fühlte sich nicht recht wohl in seiner Haut. Auf freiem Feld, wo er und Ymir ausreichend Bewegungsfreiheit hatten, fürchtete er auch eine größere Meute Landleute mit behelfsmäßigen Waffen nicht. Aber hier, wo das Tier keinen sicheren Schritt machen konnte, war es anders. Wenn die Verfolger den Mut hatten, ihn zu umzingeln, nachdem er den vordersten getötet hatte, mochte es ihnen leicht gelingen, Ymir die Fesseln zu durchschneiden, und dann hatten er und die Alte bei dieser Übermacht keine große Chance mehr.
    »Die Burschen müssen beritten sein!« knirschte er zwischen den Zähnen.
    »Ja, Sir, man züchtet Pferde im Dorf. Etwa zwanzig Stück gibt es zur Zeit. Und die Burschen sind auch zu Fuß sehr flink. Zur Jahrmarktzeit haben sie noch jeden Wettlauf gegen die Männer der Nachbardörfer gewonnen. Ich war einmal sehr stolz auf unser Dorf.«
    Wenn er Nyssa absetzte, konnte er den Verfolgern ohne weiteres entkommen, selbst wenn sie ihm weiter nachpreschten, nachdem sie die Hexe wieder eingefangen hatten, daran zweifelte Conan nicht. Aber da er sich nun einmal der Frau angenommen hatte, würde er sie jetzt auch nicht im Stich lassen, auf diesen Gedanken wäre er gar nicht gekommen. In diesen Dingen konnte er recht stur sein.
    Immer steiler und beschwerlicher wurde der Pfad. Conan hielt Ymir kurz an und schwang sich aus dem Sattel. »Ihr bleibt sitzen, ich führe das Pferd jetzt. Wie weit ist es noch?«
    »Nicht ganz eine Meile. Kurz ehe der Pfad endet, muß auch ich absitzen.«
    Weiter plagten sie sich dahin. Conan führte Ymir am Zügel. Immer lauter wurde das Bellen hinter ihnen, als die Verfolger aufholten. Conan erwartete, sie jeden Augenblick zu sehen.
    »Von hier ab muß auch ich zu Fuß gehen«, sagte Nyssa. »Bitte helft mir herab, guter Herr.«
    Als die Hexe anfangs etwas wacklig neben Conan stand,

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