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Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien

Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien

Titel: Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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wechselnden Regenbogenschillern. Conan war, als hätte ein Magier ihn ins Innere eines gewaltigen Edelsteins versetzt.
    Erst als er tiefer in den Gletscher drang, schloß sich Dunkelheit um ihn. Verbissen setzte er Fuß vor Fuß und schlug den Kragen seines Bärenpelzumhangs vor das Gesicht, um sich vor der lähmenden Kälte zu schützen, die sogar seine Augen schmerzte und ihn zwang, kurze, flache Atemzüge zu machen, um seine Lunge nicht zu erfrieren. Winzige Eiskristalle bildeten sich wie eine feine Maske über seinen Zügen. Sie zersplitterte bei jeder Bewegung des Gesichts, nur um sich sofort erneut zu formen. Aber unbeirrt schritt er weiter und achtete auf das, was er so vorsichtig unter seinem Umhang hielt.
    Und dann öffneten sich in der Düsternis vor ihm zwei kalte grüne Augen, die tief in seine Seele zu starren schienen. Diese leuchtenden Scheiben strahlten ein eigenes, eisiges Licht aus, das den Eindruck erweckte, als schiene es durch Wasser hindurch. In seinem Schimmern sah er, daß die Höhle in eine runde Mulde, dem Nest der Eisschlange, auslief. Remoras ungeheure Länge ruhte zusammengerollt in diesem Nest. Ihr knochenloser Körper war dicht mit seidigem weißem Pelz bedeckt. Ihr Maul war eine kieferlose runde Öffnung, die sie im Augenblick geschlossen hatte. Über diesem Maul leuchteten die beiden großen Augen aus einem glatten runden Kopf.
    Da sie offenbar geschlafen hatte, brauchte die Schlange einige Herzschläge, ehe sie auf Conans Anwesenheit reagierte. Während all der zahllosen Äonen, die sie in der kalten Stille des Schneeteufelgletschers hauste, hatte noch kein kümmerliches Menschlein es je gewagt, sie in der eisigen Tiefe ihres Nestes heimzusuchen. So begann sie jetzt erst mit ihrem unheimlichen, willenbannenden Flöten, das sich wie eine gewaltige Brandung auf Conan warf.
    Aber es war bereits zu spät. Der Cimmerier schlug seinen Umhang zurück, um sein Mitbringsel zu offenbaren. Es war sein schwerer, stählerner Asgardhelm, in den er die glühenden Kohlen seines Feuers gepackt hatte. In ihnen steckte seine Streitaxt, von einer Schlinge des ledernen Kinnbands um den Griff an Ort und Stelle gehalten. Ein Zügel des Pferdezaumzeugs war um den Axtstiel und den Kinnriemen gewunden.
    Mit dem Zügelende in einer Hand wirbelte Conan den gefüllten Helm wie ein Schleudergeschoß um den Kopf. Der Luftzug ließ die schwachglimmende Kohle dunkelrot, dann kirschrot, dann weiß glühen. Es begann nach schwelendem Helmfutter zu riechen.
    Die Eisschlange hob ihren stumpfen Schädel. Ihr kreisrundes Maul öffnete sich langsam. Sie zeigte einen Ring kleiner, leicht nach innen gerichteter spitzer Zähne. Als das Flöten zu einem unerträglichen Schrillen anstieg und das runde Maul sich ihm näherte, hörte Conan auf, den Helm zu wirbeln und zog die Axt heraus, deren Schaft angesengt war und zum Teil rauchend brannte, wo er in dem jetzt weißglühenden Metall des Doppelblatts steckte. Ein schneller Wurf beförderte die Waffe in ihrem ungewöhnlichen Zustand in den gähnenden Rachen. Dann packte der Cimmerier den vollen Helm an einem seiner Flügel und schleuderte die glühenden Kohlen der Axt hinterher, ehe er sich eilig umdrehte und rannte.
     
     
    7
     
    Conan hätte später nicht zu sagen gewußt, wie er den Höhlenausgang wieder erreicht hatte. Die Bewegungen des sich im Todeskampf windenden und zuckenden Schneeungeheuers erschütterten den Gletscher. Donnernd zersprang das Eis ringsum. Nicht länger zog ein eisiger Odem durch den Tunnel, statt dessen füllte ihn nun dichter, wirbelnder Nebel aus, der Sicht und Atem raubte.
    Conan stolperte über den unebenen Eisboden und schlug immer wieder heftig gegen die eine oder andere Tunnelwand, aber schließlich erreichte er die Außenwelt. Immer noch bebte der Gletscher unter den Todeszuckungen der gewaltigen Bestie in seinem Innern. Dampf stieg aus Dutzenden von Spalten und Höhlen zu beiden Seiten von Conan auf, der rutschend und schlitternd den schneeigen Hang hinunterlief. Er hielt sich seitwärts, um schneller den festen Boden mit seinen Felsbrocken und verkrüppelten Bäumen zu erreichen, aber ehe es ihm glückte, zerbarst der Gletscher. Als das weißglühende Axtblatt in das eisige Innere des Ungeheuers drang, hatte es eine Kettenreaktion ausgelöst, die die Bestie zerriß.
    Mit krachendem Donnern erzitterte das Eis, brach auf, schleuderte Fontänen glasähnlicher Bruchstücke in die Luft und zerfiel zu einem wirbelnden Gemisch aus Eis und

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