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Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien

Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien

Titel: Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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friedliebende Seeleute und haben nichts gegen Euch. Außerdem mag es sich als recht nützlich erweisen, einen Kämpfer wie Euch an Bord zu haben. Kommt mit mir ins Achterkastell, dann gönnen wir uns einen Krug Bier.«
    »Einverstanden«, brummte der Cimmerier bereitwillig und schob sein Schwert in die Scheide.
    Die Argus war ein kleines, robustes Schiff, typisch für die Kauffahrer, die ihre Geschäfte zwischen den Häfen von Zingara und Argos und entlang der südlichen Küsten abwickelten und sich selten aufs offene Meer wagten. Sie hatte einen hochgeschwungenen Bug, war breit in der Mitte, und im großen und ganzen von angenehmer Form. Gesteuert wurde sie von dem langen Ruder am Heck, und als Fortbewegung diente in der Hauptsache das breite, gestreifte Seidensegel, das von einem Klüver unterstützt wurde. Die Ruder dienten gewöhnlich nur dazu, dem Schiff aus Buchten und Mündungen zu helfen. Es gab zehn davon an jeder Seite, je fünf vor und hinter dem kleinen Mitteldeck. Der wertvollste Teil der Ladung war hier unter diesem und dem Vorderdeck vertäut. Die Mannschaft schlief an Deck oder zwischen den Ruderbänken, wo Segeltuchplanen sie bei schlechtem Wetter schützten. Mit zwanzig Mann an den Riemen, drei am Steuerruder, und dem Schiffsherrn war die Besatzung komplett.
    Anhaltend gutes Wetter begünstigte die Argus, und so machte sie gute Fahrt südwärts. Mit jedem Tag schien die Sonne heißer herab, und so spannte man auch jetzt die Segeltuchplanen auf, die aus demselben gestreiften Seidenstoff wie das schimmernde Segel waren und kaum weniger glänzten als die Goldverzierungen am Bug und entlang der Reling.
     
    Die Küste von Shem kam in Sicht, ein weites welliges Grasland, und dahinter in der Ferne die weißen Zinnen der Stadttürme, aber auch Reiter mit blauschwarzen Bärten und Hakennasen, die vom Rücken ihrer Pferde aus die Galeere mißtrauisch beobachteten. Sie legte hier auch nicht an. Im Handel mit den wilden, wachsamen Söhnen Shems war nicht viel zu holen.
    Genausowenig fuhr Meister Tito in die breite Bucht ein, wo der Styx seine gewaltigen Fluten in den Ozean ergoß, und wo die wuchtigen schwarzen Burgen der Khemi über das blaue Wasser ragten. Schiffe wagten sich selten ungebeten in diesen Hafen, wo Schwarze Magier hinter dem dichten Opferrauch ihre schrecklichen Zauber wirkten – hinter diesem Rauch, der immer und zu aller Zeit von den blutbefleckten Altären aufstieg, auf denen nackte Frauen ihre Furcht hinausschrien, und wo Set, die Alte Schlange, der Erzdämon der Hyborier, aber Gott der Stygier, sich mit seinem schuppenglitzernden Leib durch die Reihen seiner Anbeter schlängeln sollte.
    Meister Tito machte einen weiten Bogen um diese verträumte Bucht mit ihrem glasklaren Wasser, obgleich von einer befestigten Landspitze eine Gondel mit schlangenverziertem Bug herausglitt und nackte dunkle Frauen mit großen roten Blumen im Haar den Seeleuten zuriefen und sie in schamlosen Posen lockten.
    Nun ragten auf dem Festland keine glitzernden Türme mehr in den Himmel. Das Schiff hatte die Südgrenze Stygiens passiert und die Küste von Kush erreicht. Das Meer war für Conan, der in den schroffen Bergen des nordischen Hochlands geboren war, ein nie endendes Rätsel. Ihrerseits hatten von den rauhen Seeleuten nur wenige je einen seiner Rasse gesehen, und so zeigten sie großes und unverhohlenes Interesse an ihm.
    Sie waren typische argossanische Matrosen, untersetzt und von kräftigem Körperbau. Trotzdem würden nicht einmal ihrer zwei soviel Kraft aufbringen, wie der Cimmerier allein, der um ein gutes Stück größer war als sie. Sie waren hart und zäh, aber er hatte die Ausdauer und die Vitalität des Wolfes. Das harte Leben in seinem heimatlichen Ödland hatte seine Muskeln und Nerven gestählt. Er lachte schnell, war jedoch auch genauso schnell ergrimmt und schrecklich in seinem Zorn. Er war ein ausdauernder Zecher, starke Getränke waren seine Leidenschaft – und seine Schwäche zugleich. So naiv wie ein Kind er auch in mancher Weise war, und so unvertraut mit den Feinheiten der Zivilisation, war er doch von Natur aus intelligent, auf seine Rechte bedacht, und so gefährlich wie ein hungriger Tiger. Trotz seiner jungen Jahre verfügte er über große Erfahrung im Kämpfen, und war schon weit herumgekommen. Letzteres verriet seine aus vielen Ländern zusammengewürfelte Kleidung. Er trug den gehörnten Helm der goldhaarigen AEsir von Nordheim; sein Haubert und die Beinschienen waren beste

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