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Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien

Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien

Titel: Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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spritzendem Wasser, das bald hinter einer gewaltigen Dampfwolke verborgen war. Conan hatte seinen Halt verloren. Er rutschte und rollte über die brodelnde Masse und prallte schließlich mit betäubender Wucht gegen einen Felsblock am Rand des schmelzenden Eises. Schnee drang ihm in Augen und Mund. Ein gewaltiges Gletscherstück schlug auf seinem Felsblock auf und begrub ihn fast unter einem Haufen Eissplitter.
    Benommen befreite sich der Cimmerier daraus und schleppte sich in Sicherheit. Zwar hatte er sich glücklicherweise nichts gebrochen, aber so viele Schrammen, Blutergüsse und kleinere Wunden abbekommen, als hätte er an einer Schlacht teilgenommen. Über ihm wirbelte eine riesige Wolke aus Dampf und glitzernden Eiskristallen von der Stelle, wo sich die Höhle der Schlange befunden hatte, jetzt aber nur noch ein schwarzer Krater gähnte. Eistrümmer und Schmelzwasser glitten von allen Seiten in diesen Schlund. Dieser ganze Gletscherteil hatte sich um ein gewaltiges Stück gesenkt.
    Allmählich beruhigte sich die Welt um Conan. Der schneidende Bergwind vertrieb die Dunstwolken. Das Schmelzwasser erstarrte zu neuem Eis. Der Gletscher wurde wieder fast so reglos wie zuvor.
    Zerschlagen und erschöpft hinkte der Cimmerier zum Paß hinunter. So mitgenommen er auch war, blieb ihm nichts übrig, als den ganzen weiten Weg nach Nemedien oder Ophir zu Fuß zurückzulegen, außer er konnte irgendwo ein Pferd kaufen, zu leihen nehmen, erbetteln oder stehlen. Aber frohen Mutes wandte er sein zerschundenes Gesicht der Sonne entgegen – dem goldenen Süden, wo prunkvolle Städte ihre Türme himmelwärts reckten, und wo ein furchtloser, starker Mann mit ein wenig Glück zu Gold, Wein und sanften vollbusigen Frauen kommen konnte.
     

Die Königin der schwarzen Küste
    Die Königin
    der schwarzen
    Küste



D IE K ÖNIGIN DER SCHWARZEN K ÜSTE
     
    Robert E. Howard
     
     
    Conan kehrt in die hyborischen Königreiche zurück, wo er sich in Nemedien, Ophir und schließlich Argos als Söldner verdingt. Eine unbedeutende Gesetzesübertretung zwingt ihn, das erstbeste Schiff aus Ophir zu nehmen. Er ist jetzt etwa vierundzwanzig Jahre alt.
     
     
    1
     
    CONAN WIRD PIRAT
     
    So wie der Frühling neue Knospen bringt,
    der Herbst die grünen Blätter niederrafft,
    so sicher ist mein Herz noch unberührt,
    für einen nur das Feuer meiner Leidenschaft.
    Das Lied von Bêlit
     
    Hufe trommelten über die Straße zu den Kais. Die aufschreienden und zur Seite springenden Fußgänger erhaschten nur einen flüchtigen Blick auf eine gerüstete Gestalt auf einem Rapphengst, deren wallender scharlachroter Umhang im Wind hinter ihr herflatterte. Weiter entfernt auf der Straße erschallten die Rufe und das Hufgetrappel der Verfolger, aber der Reiter warf keinen Blick zurück. Er jagte auf den Kai hinaus und zügelte sein Tier so dicht am Rand des Piers, daß es sich erschrocken aufbäumte. Die Seeleute, die eben das gestreifte Segel einer hochbugigen, breitbauchigen Galeere setzten, starrten ihm mit offenen Mündern entgegen. Der Schiffsherr, ein untersetzter, schwarzbärtiger Mann, stand am Bug und stieß die Galeere mit einem Bootshaken ab. Er brüllte wütend auf, als der Reiter sich vom Sattel schwang und mit einem Riesensatz auf dem Mitteldeck landete.
    »Wer hat Euch an Bord gebeten?« schrie er aufgebracht.
    »Legt schon ab!« donnerte der Eindringling mit einer wilden Geste, daß rote Tropfen von seinem Breitschwert sprühten.
    »Aber wir segeln zu den Küsten von Kush!« rief der Schiffsherr.
    »Dann komme ich eben mit nach Kush! Legt ab, Mann!«
    Der andere warf einen schnellen Blick die Straße hoch, auf der ein Trupp Reiter herangaloppierte. Ihm folgte, in noch größerer Entfernung, eine Abteilung Armbrustschützen zu Fuß.
    »Könnt Ihr denn für Eure Fahrt bezahlen?« fragte der Schiffsherr.
    »Ich zahle mit blankem Stahl!« donnerte der Mann im Kettenhemd und schwang das mächtige Schwert, das bläulich in der Sonne glitzerte. »Bei Crom, Mann, wenn Ihr Euch nicht sofort beeilt, bade ich diese Galeere im Blut ihrer Mannschaft!«
    Der Schiffsherr war ein guter Menschenkenner. Ein Blick auf das dunkle, narbenübersäte Gesicht mit dem grimmigen Ausdruck genügte ihm. Er erteilte einen scharfen Befehl und stieß den Bootshaken mit aller Kraft gegen den Kai. Die Galeere glitt hinaus ins klare Wasser. Die Ruder bewegten sich rhythmisch, und schon füllte eine Bö das schimmernde Segel. Das leichte Schiff legte sich in den Wind und

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