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Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien

Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien

Titel: Conan-Saga 06 - Conan von Cimmerien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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wässerige Mondlicht.
    Als die glänzende Scheibe die Kuppe in ihren Silberschein tauchte, vergaß Conan die Unruhe, die ihn bisher gequält hatte, denn hier ragte der Monolith empor, von dem Feng gesprochen hatte. Es handelte sich um einen stumpf glänzenden Schaft schwarzen Steines, der sich von der Kuppe erhob und sich in die Dunstschicht über dem Land zu bohren schien. Das oberste Stück dieses Schaftes war nur verschwommen zu erkennen.
    Hier also befand sich die Grabkammer des vor so langer Zeit verstorbenen Königs Hsia, genau wie Feng es gesagt hatte. Der Schatz mußte direkt unterhalb und seitlich des Schaftes begraben sein. Nun, sie würden es bald feststellen.
    Mit Fengs Brecheisen und der Schaufel auf der Schulter bahnte Conan sich einen Weg durch ein Dickicht nachgiebiger Rhododendron und stieg den Hügel empor. Einmal hielt er inne, um seinem kleinen Begleiter hoch zu helfen. Nach kurzer Kletterei standen sie auf der Kuppe.
    Vor ihnen ragte der Schaft aus der Mitte der gewölbten Hügeloberfläche. Es handelte sich vermutlich um einen künstlichen Hügel, wie man sie in Conans Heimatland manchmal als Grabstätte großer Häuptlinge errichtete. Befand der Schatz sich am Boden eines solchen von Menschenhand aufgehäuften Hügels, würde es länger als eine Nacht dauern, ihn auszugraben ...
    Mit einem verwirrten Fluch umklammerte Conan Schaufel und Brecheisen fester. Etwas Unsichtbares hatte nach ihnen gegriffen und versucht, sie zum Schaft zu ziehen. Und Zoll um Zoll zerrte diese Kraft mit den Werkzeugen auch ihn näher an den Schaft heran, so sehr er sich auch dagegen stemmte. Als er schließlich erkannte, daß er nicht gegen diese Kraft ankam, ließ er Brecheisen und Schaufel los. Sie flogen ihm aus der Hand und prallten krachend gegen den schwarzen Schaft, wo sie kleben blieben.
    Aber offenbar war es nicht genug, das Werkzeug freizugeben. Die Kraft zerrte genauso an seinem Kettenhemd. Taumelnd und fluchend wurde Conan mit betäubender Wucht gegen den Schaft geschmettert und mit dem Rücken daran festgehalten. Doch auch seine Arme bis zu den Ellbogen, soweit sie in den Ärmeln des Kettenhemds steckten, und sein Kopf im turanischen Spitzhelm klebten am Schaft.
    Conan wehrte sich heftig, aber es gelang ihm nicht, sich zu befreien. Es war, als bänden ihn unsichtbare Ketten an die dunkle Steinsäule.
    »Was ist das für ein Teufelstrick, verräterischer Hund?« fluchte er.
    Ungerührt lächelnd trat Feng vor ihn. Ihm schien die geheimnisvolle Kraft nichts anzuhaben, denn er holte ungehindert einen Seidenschal aus seinem Umhang. Er wartete, bis Conan den Mund öffnete, um nach Hilfe zu rufen, dann stopfte er ihn ihm geschickt zwischen die Lippen. Während der Cimmerier würgte, knotete der kleine Mann die Seide fest um Conans Kopf. Schließlich stand der Barbar keuchend aber stumm und starrte wutentbrannt auf den höflich lächelnden Khitan hinunter.
    »Verzeiht diese List, o edler Wilder!« lispelte Feng. »Es war nötig für diese Person, sich eine Geschichte auszudenken, um Eure primitive Goldgier anzustacheln und Euch so hierherlocken zu können.«
    Conans Augen funkelten in vulkanischer Wut, während er alle Kraft seines mächtigen Körpers gegen die unsichtbaren Bande warf, die ihn an dem Monolithen festhielten. Es half nichts, er kam nicht los. Schweiß rann sein Gesicht hinunter und benetzte das Baumwollwams unter seinem Kettenhemd. Er versuchte zu schreien, doch nur ein kaum hörbares Gurgeln quoll durch den Seidenknebel.
    »Da Euer Leben sich seinem vorbestimmten Ende nähert, mein guter Hauptmann«, fuhr Feng fort, »wäre es unhöflich von mir, meine Handlungsweise nicht zu erklären, damit Euer niedriger Geist, zu welcher Hölle er auch immer reisen mag, die die Götter der Barbaren in weiser Vorhersicht Eures Untergangs für Euch vorbereiteten, in vollem Bewußtsein seiner Niederlage dahinziehen mag. So wisset denn, daß der Hof Seiner wohlmeinenden, aber törichten Hoheit, des Königs von Kusan, in zwei Parteien gespalten ist. Eine davon, die des Weißen Pfauen, begrüßt den Kontakt mit dem Westen. Die andere, die des Goldenen Fasans, verabscheut jegliche Berührung mit diesen – Tieren, und ich, natürlich, bin einer der selbstlosen Patrioten des Goldenen Fasans. Freudig gäbe ich mein Leben, um eure sogenannte Abordnung zu vernichten, damit eine Berührung mit euren barbarischen Gebietern nicht unsere reine Kultur verseucht und unser von den Göttern verfügtes Gesellschaftssystem in

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