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Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Conan-Saga 07 - Conan der Rebell

Titel: Conan-Saga 07 - Conan der Rebell Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Früchte, als uns dann ein Sohn geboren wurde, unser kleiner Kedron.
    Drei Monate später tauchte das schwarze Segel am Horizont auf.
    Zuerst freuten sich alle, denn Besucher waren immer willkommen. Die Krieger beeilten sich nach Speer, Bogen, Keule und Schild zu greifen und sich am Strand aufzustellen. Ein paarmal hatte ihr Anblick schon dazu geführt, daß Schiffe, wenn es sich um Piraten oder Sklavenjäger gehandelt hatte, abgedreht waren.«
    Bêlit ließ Kedron schlummernd in der Wiege zurück und schloß sich Aliel vor dem Haus an. Die Aussicht ringsum ließ ihr Herz auch diesmal höher schlagen. Hinter ihr breiteten sich die bestellten Felder aus, der Dschungel hob sich tiefgrün einem strahlend blauen Himmel entgegen. Ein schmaler Fluß schlängelte sich durch Hirsefelder und Jamswurzelpflanzungen, vorbei an eingezäunten Viehweiden zum Meer. Unmittelbar anschließend an den Strand stand der Kral. Grasdächer, die Sonne und Wind golden geblichen hatten, ragten über den Palisadenzaun, an dem Geißblatt sich emporwand. Dieses Grün mit seinen weißen, süßlich duftenden Blüten hatte ganze Bienenschwärme angelockt, deren Summen ein angenehmes Hintergrundgeräusch bildete. Der Handelsposten lag etwa eine halbe Meile vom Kral entfernt. Er war ein längliches Bauwerk aus sonnengebackenem Lehm, weißgetüncht, mit Strohdach, von herrlich blühendem Oleander fast überwuchert. Der Strand war aus blendend hellem Quarzsand. Das Flüßchen strömte in eine Bucht, die ein gefahrloses Einlaufen der Schiffe ermöglichte und einen sicheren Ankerplatz bot. Am übrigen Teil der Küste donnerte die Brandung gegen Felsstrand und Klippen. Ein frischer Westwind nahm die Hitze mit sich. Ein Schwarm Papageien flog einem lärmenden Regenbogen gleich über sie hinweg.
    Die hochgewachsenen Krieger der Suba hatten sich am Strand entlang aufgestellt. Sie waren, von Grasröcken, Federkopfschmuck, Arm- und Fußreifen und Holzperlenketten abgesehen, nackt. Ihre schwarzbraune Haut glänzte, als wäre sie eingeölt. Frauen mit geschmeidigen Bewegungen, lebhafte Kinder, würdige Ältere und der Häuptling, in ein Leopardenfell gehüllt, strömten aus dem Kral. Der Wind trug ihre fröhlichen Stimmen und ihr Lachen zu Bêlit. Eine Trommel pochte in freudigem Rhythmus.
    Hoiakim und Shaaphi standen ebenfalls bereits vor dem Haus. Der ältere Mann strich über den graumelierten Bart und fragte: »Was hältst du von dem Schiff, Aliel?«
    Sein Schwiegersohn blinzelte auf das blendende Wasser. Das Schiff kam immer näher. Seine bauchigen Seiten waren hoch. Die wenigen Ruder dienten offenbar nur zum Manövrieren. Es war, das Segel eingeschlossen, völlig schwarz, nur die vom Topp flatternde Flagge glänzte scharlachrot. An Bug und Heck waren nicht näher erkennbare größere Aufbauten oder Gegenstände zu sehen. Die Sonne spiegelte sich auf Metall, während zahllose Männer sich auf den Decks bewegten.
    »Stygisch, nach Farbe und Bauweise zu schließen«, erwiderte Aliel nach eingehenderer Betrachtung. »Aber ich wette, daß nicht nur Stygier an Bord sind, denn sie selbst sind keine großen Seefahrer. Was mögen sie wohl hier, so weit von zu Hause entfernt, suchen?«
    Angst ergriff Bêlits Herz. Zu viel Häßliches hatte sie über Stygien gehört. Aliel spürte ihre Besorgnis. Er drückte zärtlich ihre Hand und lächelte ihr beruhigend zu. Dankbar erwiderte sie Händedruck und Lächeln.
    »Neues Wissen, vielleicht?« meinte Shaaphi in ihrer sanften Art. »Sind die Stygier nicht ein Volk von Philosophen?«
    Hoiakim legte liebevoll eine Hand auf ihre Schulter, unterließ jedoch, seiner Meinung über die Stygier Ausdruck zu verleihen.
    Als das Schiff näher war, sah Bêlit, daß Aliel mit seiner Vermutung recht gehabt hatte. Zwar war der Hauptteil der Besatzung dunkle Stygier, aber sie erkannte auch Shemiten unter ihnen und noch hellhäutigere Männer, die sie für Argossaner hielt. Aber weshalb waren sie so schwer bewaffnet und gerüstet? Sie sah, daß sie Harnische, Helme, Schilde und eine Vielzahl von Waffen trugen. Gewiß mußte es inzwischen doch allbekannt sein, daß Besucher von den Suba und im Handelsposten ihres Vaters freundlich aufgenommen wurden und sie mit keinem Verrat rechnen mußten. Die Krieger am Strand empfanden offenbar die gleiche Unruhe wie sie, denn sie schlossen ihre Reihen. Die anderen Suba hielten im Schritt inne und wichen zu den Palisaden zurück.
    Der Lotgast brüllte eine Warnung. Ankerketten rasselten in die Tiefe, das

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